Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Sigmaringer Bahnhofshalle schließt früher
Nach Gespräch der Sicherheitsbehörden kündigt die Stadt eine Sofortmaßnahme an
SIGMARINGEN (fxh) - Ab kommender Woche schließt die Sigmaringer Bahnhofshalle bereits um 17.30 Uhr. Bislang war die Halle bis 19.15 Uhr zugänglich. Mit dieser Maßnahme reagieren die Verantwortlichen von Deutscher Bahn, Stadtverwaltung und Polizei auf die aktuell häufig eingehenden Beschwerden von Reisenden. Die Situation werde von ihnen als „unerträglich“beschrieben, sagt Stadtsprecherin Anja Heinz auf Anfrage unserer Zeitung.
Vergangenen Montag haben sich die Vertreter der Behörden und der Streetworker des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) am Bahnhof getroffen, um sich ein Bild von der aktuellen Sicherheitslage zu machen. Aktuell halten sich zunehmend Personengruppen in der Bahnhofshalle auf, die keine Reisenden sind, so die Stadtverwaltung. „Übermäßiger Alkoholkonsum, damit einhergehende Hemmungslosigkeit, Missachtung des Rauchverbotes und Pöbeleien führen dazu, dass das Bahnhofsgebäude von Reisenden nicht mehr seiner Zweckbestimmung entsprechend genutzt wird“, teilt die Stadtverwaltung mit. Mit zunehmendem Alkoholkonsum verschlimmere sich die Situation zum Abend hin.
Aus diesem Grund haben die Verantwortlichen als Sofortmaßnahme die Öffnungszeiten reduziert. Statt wie bislang um 19.15 Uhr ist die Halle ab kommender Woche ab 17.30 Uhr geschlossen. Diese Öffnungszeiten entsprechen denen des Fahrkartenschalters.
Aktuell äußert sich die Stadtverwaltung zu weiteren Maßnahmen nicht. Sie will die Maßnahmen erst nennen, wenn sie beschlossen sind. Auf die Frage, ob ein Sicherheitsdienst beauftragt werde, der das Gelände rund um den Bahnhof und den Prinzengarten überwache, äußert sich Stadtsprecherin Anja Heinz ausweichend: „Die Firma DB Sicherheit ist zuständig für die Sicherheit am Bahnhof.“Wie berichtet, hatte der Gemeinderat die Stadtverwaltung beauftragt, Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheitslage zu prüfen. In Briefen an Bundespolitiker, Landespolitiker, den Regierungspräsidenten und die Landrätin fordert Bürgermeister Thomas Schärer eine konsequentere Sanktionierung von auffälligen Asylbewerbern.