Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
„Bremen - Ahoi!“
51 Gruppen nehmen in diesem Jahr am großen Umzug durch Hohentenen teil – Die Bremer Plätzle übernehmen in diesem Jahr die Gesamtorganisation.
HOHENTENGEN - „Bremen - Ahoi“heißt der Ruf, mit dem die Narren aus dem Hohentenger Ortsteil vor 50 Jahren beim ersten Göge-Umzug teilgenommen haben. In diesem Jahr sind die Mitglieder des Heimat-, Narrenvereins und Spielmannszugs die Ausrichter des Zunftmeisterempfangs und des großen Umzugs, der am Fasnetssonntag, 11. Februar, um 14 Uhr stattfindet.
Seit Menschengedenken wird im kleinen Göge-Ort Bremen Fasnet gefeiert. Jeder verkleidete sich mit dem, was er gerade zuhause im Kleiderschrank oder auf dem Dachboden gefunden hat. Erst die Uniformierung in den 1970er-Jahren ließ diese Spontanität und Einzigartigkeit der persönlichen Verkleidungskunst verschwinden. Ein paar Bremer Bürger sahen sich im Herbst 1967 dazu in der Lage eine organisierte Hausfasnet mit einer Narrenvereinigung ins Leben zu rufen. In regelmäßigen Abständen traf sich die lose Narrengemeinschaft in der Stube von Franz Lauer. Mit dazu gehörten Alfons Baumgärtner, August Benkelmann, sowie Franz Reck. In der Gründungsversammlung komplettierten Luise Baumgärtner, Edwin Frank, Hanna Lauer, Anna Reck, Amalie Benkelmann, Karoline Blersch, Käthe Bosch sowie Anni Michelberger (heute Hülsbusch) die Gründungsmitglieder.
Diese lose Gemeinschaft hatte ihre Ideensammlung 1967 abgeschlossen und so nahmen die Bremer Narren erstmals am 24. Februar 1968 beim 1. Göge-Umzug in Hohentengen teil. Die Bremer Narrenvereinigung war geboren. Mit Anlehnung an die Hansestadt baute man wenig später das „Bremer Schiff“, mit dem man während der Fasnetszeit durch die Lande zog und so auf sich aufmerksam machte.
Ursprünglich sollte die Bremer Narrenfigur an die Sagenfigur des Burrenweibles auf dem nahegelegenen Burren erinnern. Diese Idee wurde schnell wieder aufgegeben und so schuf man sich 1970 mit dem Bremer Plätzle eine eigenständige Narrenfigur. Mit fünfeckigen Filzplätzle in den Farben gelb, rot, grün und violett war das Narrenhäs geschneidert worden. Eine Kopfbedeckung mit über 200 roten Boppele, eine Streckscheere sowie ein Korb mit Süßigkeiten gehörten zur Figur.
Jennifer Kuhlmann / nici