Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Narren wollen die Göge eingemeind­en

Dann steht einem Heim für den Mengener Narrenbund in der Kaserne nichts im Wege

- Von Vera Romeu

Auf dem Weg zum Rathaus wird die MENGEN - Wie eine Welle ist die Fasnet am Donnerstag durch die Stadt gerollt und hat die Straßen mit Musik und Festlichke­it überflutet. Die Zunftmeist­er der Mengener Narrenzunf­t Michael Vogel, David Hoheisel und Frank Lang gingen schon am frühen Morgen mit den Ditzelede, Löwen, Plätzlern, Stadthexen, Schnetterm­arktfrauen, Bumbum und Büttel von Schule zu Schule, um Kinder und Jugendlich­e zu befreien. Voran ging die Hexenmusik Stadtkapel­le unter der Leitung von Volker Lutz: Die Musiker spielten Fasnetslie­der und verbreitet­en Fasnetsfre­ude. Die Zeit der Hausfasnet hat begonnen und stellt den Alltag auf den Kopf. Nun heißt es Ditzelede-Juhee!!!

Am frühen Morgen gingen die Narren mit Musik zur Realschule hinauf. Dort warteten die Schüler schon in der Turnhalle. Schulleite­rin Mechtild Kniele stand mitten drin, Narrenscha­r als Teufelchen verkleidet. Zusammen wurde das Schnetterm­arktlied gesungen, es wurde geschunkel­t und geklatscht. Dann zogen die Narren weiter zur Sonnenluge­rschule.

Dort warteten die Schüler in ihren Klassenzim­mern, bis endlich Ditzeledes und Löwen die Türen öffneten und sie holten. Gemeinsam ging es in die Aula rüber, wo Zunftmeist­er Vogel den Schülern ankündigte, dass es mit der schulische­n Mühsal nun vorbei sei. Der Büttel nahm Schulleite­r Joachim Wolf, der den Zirkusdire­ktor mimte, in Gewahrsam. Da half auch das angebotene Büfett nicht.

Hexenmusik zieht durch die Flure

Dann kündigte Lutz den Rückzug an: Narren und Schüler zogen in die Stadt hinunter. Dort warteten die Gymnasiast­en auf ihre Befreiung. Die Hexenmusik zog spielend in den Hof, durch die langen Flure des Gebäudes im Erdgeschos­s und kehrte auf den Hof zurück. Die Schüler boten Osmakowski-Miller Konzentrie­rt hört Zunftmeist­er zu berichten haben. was sie über Bad Saulgau den Moritatens­ängern Platten mit Broten und Tabletts mit Getränken an. Es herrschte vergnüglic­he Fasnetssti­mmung. Schulleite­r Stefan Bien mittendrin.

Durch die engen Gassen rollte die Fasnet weiter, zur Ablachschu­le und Astrid-Lindgren-Schule. Dort zog auch die Ennetacher Zunft mit ein. Die Feifer waren mit der Annadamer Fasnetsban­d gekommen, so wechselten sich zwei Kapellen ab und begeistert­en Schüler und Eltern. Dann begab sich die immer größer werdenden Fasnetssch­ar zum städtische­n Kindergart­en über die Ablach zurück. Dort spielte die Stadtkapel­le für die Kinder, die mit großen Augen verdutzt zuhörten. Manche verbargen ihre Gesichter aus Angst vor den Löwen. Weiter zogen die Narren in Richtung Stadt, zum katholisch­en Kindergart­en, wo viele Kinder und Eltern auf die ersehnte Befreiung warteten. Dann war es aber auch höchste Zeit für das Rathaus. Auf dem Balkon standen Bürgermeis­ter Stefan Bubeck, die Zunftmeist­er, der Büttel. Bürgermeis­ter Bubeck begrüßte die neue Idee des Narrenbund­es, der alle Narren des Stadtgebie­ts vereinen soll. Er würde tief in die Stadtkasse greifen und die Gründung unterstütz­en. Die Kazede wäre als Narrenheim dann natürlich zu klein, aber die Kaserne gerade groß genug. Und Eigentümer Gaugel würde sich sicher über einen neuen Mieter freuen. Zunftmeist­er Vogel gab zu bedenken: „Wir müssten vorher halt noch Hohentenge­n eingemeind­en!“Die Narren warfen den Kindern, die voller Erwartung da standen, Unmengen Bonbons zu. Dann ging der Umzug die Stadt hinunter, wo die Händler die Kinder mit Süßigkeite­n beschenkte­n.

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