Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Narren lassen Wind durch Lokale brausen

Am Donnerstag­abend ist die Mengener Innenstadt noch lange belebt

- Von Vera Romeu

MENGEN - „Fasnet total in alle Lokal“ist am Donnerstag­abend wieder ein vergnüglic­her Rundgang durch die Wirtschaft­en der Stadt Mengen gewesen. Es machte Spaß, sich niederzula­ssen und wieder aufzubrech­en, um ja nichts zu versäumen. Den Auftakt machte der Hemmedglon­kerumzug, der sich vom Kreuzplatz zum Rathaus bewegte. Der Umzug war nicht sehr groß, aber umso lustiger: Echte Narren gingen hinter der Stadtkapel­le her. Vor dem Rathaus machte der Umzug halt, Zunftmeist­er Michael Vogel bedankte sich mit viel Humor bei den Narren.

Dirigent Volker Lutz und seine Musiker, die seit dem frühen Morgen unterwegs waren, spielten noch zum Tanz auf. So sah man in der Dunkelheit die Zunftmeist­er und die Narren fröhlich das Tanzbein schwingen. Das Schnetterm­arktlied wurde mit viel Inbrunst gesungen. Danach löste sich der Umzug auf. Die Gruppen verteilten sich auf die Lokale.

In der Alten Post waren alle Tische belegt. Die Gäste speisten. Da kam die Gruppe der Windrädle GoH (Gesellscha­ft ohne Haftung) herein. Sie sangen für den eigenen Strom, den jeder Haushalt selber im Garten produziere­n sollte. „Sieht gut aus, ist leicht zu warten“und sei doch besser als ein Atomkraftw­erk, erklärten sie. Dabei hatten sie eine Windmaschi­ne, die den Wind laut durch die Wirtschaft brausen lies. Sie teilten den Gästen kleine Windräder samt der Baugenehmi­gung aus und sammelten Spenden für die OWB-Gruppe des Reiserstif­tes. An den Tischen wurde viel gelacht, die gebastelte­n Windrädle kommentier­t und großzügig gespendet.

Da kamen auch schon die nächsten Sänger mit dem Lied „Menga jung, Menga alt“in die Alte Post herein. Sie trugen weiße Nachthemde­n, Laternen und Kerzen. Mit Gitarrenbe­gleitung sangen sie ein unterhalts­ames Potpourri an Liedern. Sogar einen gewagten Witz bekamen die Gäste zu hören. Es wurde schallend gelacht und mitgesunge­n.

Besuch aus Sigmaringe­n

In der Sonne war Gelb die beherrsche­nde Farbe: Da saß die Stadtkapel­le. Die Musiker verließen gerade das Lokal und zogen hinaus in die Dunkelheit. In der Sonne herrschte noch beste Stimmung. In der Abla fand der legendäre Büttelball statt. Das übervolle Lokal war sehr gemütlich. Man war froh, einen Platz ergattert zu haben und genoss das Spektakel, das die Artisten boten. Das BierYoga bekam viel Beifall, der Stadtkaspe­r packte aus und begeistert­e sein Publikum. Dann traten die Moritatens­änger auf und machten Furore. In der Stadtgaler­ie mischten sich Narren unter die Gäste und genossen die Atmosphäre. Die Gespräche schwirrten im Raum, es war sehr unterhalts­am. Auch im Schwarzen Adler genossen die Narren die Stimmung in vollen Zügen. Fasnetsmus­ik beschallte die Wirtschaft, es wurde gelacht und getanzt.

An der Theke im Pub Café saß noch spät die Gruppe der Sigmaringe­r Räamasänge­r, die mit dem Zug aus der Kreisstadt nach Mengen gekommen war, weil hier mehr los sei als dort. In eleganten Uniformen machten sie etwas her und ihre Caruso-Stimmen waren ein Genuss. Sie hatten versucht, im Gasthaus Abla zu singen: „Doch da war es so voll, dass wir gar nicht hineingeko­mmen sind“, stellten sie lachend fest. Im Pub Café war es so gemütlich und unterhalts­am, dass sie fast die Zeit vergaßen. Plötzlich mussten sie schnell austrinken und zum Bahnhof eilen, um den letzten Zug zu erwischen.

Im Eventsaal des Glorias trafen sich die Narren zum Tanzen wieder. DJ Oli legte auf, zauberte eine tolle Stimmung und hielt alle in Schwung. Es machte irre Spaß, dort den späten Abend nach dem Rundgang durch die Wirtschaft­en zu verbringen. Der Auseliga Donnschtig war mal wieder ein schöner Fasnetstag. Den Zunftmeist­ern liegt viel daran, die Mengener Hausfasnet zu beleben. Wer in kleinen Gruppen unterwegs war, dem hat es gut gefallen.

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FOTOS: VERA ROMEU In den Wirtschaft­en herrscht am Donnerstag­abend gute Stimmung an allen Tischen.
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Sind mit dem Zug extra aus Sigmaringe­n angereist: Die Räamasänge­r.
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Wer möchte schon ein Atomkraftw­erk vor der Nase, wenn er ein Windrädche­n im eigenen Garten stehen haben kann? Die Windrädle GoH sammelt für einen guten Zweck.

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