Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Schulen und Pflegeheim sind Thema im Gemeinderat
Nächste öffentliche Sitzung findet am 22. Februar statt
PFULLENDORF - Mit zwei der größten Bauprojekte in den kommenden Jahren beschäftigt sich der Pfullendorfer Gemeinderat in seiner nächsten öffentlichen Sitzung am Donnerstag, 22. Februar. Auf der Tagesordnung stehen sowohl das Konzept für eine Verbundschule als auch für ein neues Pflegeheim. Die Sitzung beginnt um 18 Uhr im Rats- und Bürgersaal am Kirchplatz.
In den Unterlagen für die Gemeinderatssitzung verweist die Stadtverwaltung auf rückläufige Schülerzahlen, ein verändertes Nachfrageverhalten im Übergang von der Grundschule zur Sekundarstufe sowie die Ausweitung des Schulangebots durch die relativ neue Schulart der Gemeinschaftsschule. Dadurch ergäben sich veränderte Anforderungen sowohl an die Pädagogik als auch an die entsprechenden Räume, heißt es weiter. „Somit benötigt die Stadt eine Gesamtkonzeption für die neue Bildungslandschaft Pfullendorf.“
Im Fokus dieser Gesamtkonzeption stehen vor allem die Realschule am Eichberg und die Grund- und Werkrealschule Sechslinden. Erziehungswissenschaftler Christoph Huber hatte im vergangenen Jahr empfohlen, die beiden Schulen in einem Schulverbund zusammenzuschließen – in räumlicher Nähe, unter einer Schulleitung und unter einem neuen Namen. Auf diese Weise entstünde allerdings keine neue Schulart, sondern lediglich ein neues organisatorisches Konstrukt.
Neubau an der Sechslindenschule
Ein wichtiger Baustein für einen solchen Schulverbund in Pfullendorf wäre ein Neubau an der Sechslindenschule. Dieser würde nicht nur die räumliche Nähe zwischen den beiden Schulen herstellen, sondern bietet sich auch wegen des ohnehin großen Sanierungsbedarfs an der Realschule an.
Den nächsten Schritt auf dem Weg zum Schulverbund bildet die Entwicklung einer Machbarkeitsstudie und eines Standortentwicklungskonzepts. Wer die Architektenleistungen zur Machbarkeitsstudie übernimmt, entscheidet der Gemeinderat am 22. Februar. Die Stadtverwaltung schlägt dem Gremium dafür die Planungsgemeinschaft GUS Architekten und Ingenieure aus Stuttgart vor.
Neue Vorgaben bergen Probleme
Ein Konzept braucht die Stadt außerdem für den Neubau eines Pflegeheims, der wegen neuer Vorgaben des Sozialministeriums nötig wird. So schreibt die Landesheimbauverordnung, die am 1. September 2019 in Kraft tritt, unter anderem Wohnbereiche mit maximal 15 Pflegebedürftigen mit einem Wohngruppenkonzept vor. „Deshalb ist eine Übertragung unserer jetzigen Strukturen auf ein neues Pflegeheim nicht möglich“, heißt es in den Unterlagen zur Gemeinderatssitzung.
Die Verwaltung empfiehlt dem Gremium, mit der Ausarbeitung des neuen Pflegeheim-Konzepts die aku GmbH aus Bad Dürrheim zu beauftragen. Die Unternehmensberatung im Sozialbereich schlägt unter anderem zwei bis drei Workshops vor, an denen Vertreter des Gemeinderats, der Stadtverwaltung und des Altenund Pflegeheims teilnehmen. Eine Präsentation im Gemeinderat könnte dann als Grundlage für dessen Beschlussfassung dienen.
Die Gemeinderatssitzung am 22. Februar beginnt mit einer Bürgerfrageviertelstunde für Einwohner und Bürger, die nicht Mitglied des Gemeinderats sind. Es folgen Anfragen an den Bürgermeister sowie die Bekanntgabe der Zertifizierung mit dem European Energy Award und das weitere Vorgehen. Nach der Schulkonzeption geht es um den Bebauungsplan „Sägadern II“, die Satzung zur Begrenzung der Miethöhe bei öffentlich geförderten Wohnungen und eine Organisationsuntersuchung der Kernverwaltung der Stadt Pfullendorf. Zum Abschluss der Sitzung stehen das Konzept für das neue Pflegeheim und Bekanntgaben auf der Tagesordnung.