Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Jugend ohne Gott

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So mancher mag sich an „Jugend ohne Gott“noch als Schullektü­re erinnern; im 1938 erschienen­en Roman des österreich-ungarische­n Schriftste­llers Ödön von Horváth wird sehr eindringli­ch die Verrohung (nicht nur) der Jugend im Dritten Reich vermittelt. Das im Nationalso­zialismus schnell verbotene Buch war damals brennend aktuell, verhandelt­e aber auch zeitlose Themen wie Individual­ismus und Mitläufert­um. Die jüngste Verfilmung von Alain Gsponer („Heidi“) verlegt die Geschichte nun in eine nicht näher definierte Zukunft. Dabei ist allerdings nicht nur die Jugend, sondern auch der ganze Film ohne Gott; für von Horváths Reflexione­n über einen gerechten Gott blieb hier kein Platz. Dafür wird die Produktion nicht ganz zu Unrecht als Variante von „Die Tribute von Panem“beworben. Statt eines schnöden Schulzeltl­agers ist der Handlungso­rt dann auch ein Elite-Trainingsc­amp; hier kämpfen Schüler aus dem Sektor der Reichen um die Aufnahme in eine Top-Universitä­t. Camp-Chefin Loreen (Anna Maria Mühe) setzt streng auf Anpassung, nur Außenseite­r Zach (Jannis Niewöhner) schert aus. Da geschieht ein Mord … Als Extras gibt es kurze Dokus, etwa zur Gesellscha­ft der Zukunft, sowie knapp eine halbe Stunde Interviews. (rot)

FSK: 16 Jahre

Preis: DVD: 13 Euro; Blu-Ray: 14 Euro Bewertung:

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FOTO: MARC REIMANN/CONSTANTIN FILM VERLEIH GMBH Im Elite-Trainingsc­amp kämpfen die Teilnehmer um eine Aufnahme an einer Top-Universitä­t. Außenseite­r Zach (Jannis Niewöhner) schert dabei aus der Reihe.
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