Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

In Marbach fliegen die Baumstämme

Beim Schnetterm­arkt der Fell-Lädsche-Zunft geht es zur Sache

- Von Wolfgang Lutz

MARBACH - Wer den Schnetterm­arkt am vergangene­n Samstag in Marbach nicht besucht hat, hat was versäumt. Hier wurde nicht nur die „Fasnets-Band des Südens“gekürt, sondern erstmals hat sich ein Trio den Titel „Obernarren“verdient. Ob Wurstsuppe, Spare Ribs, Waffeln oder Pommes und Denneten wurde den vielen Besuchern am Fasnetssam­stag beim Schnetterm­arkt einiges geboten. Dazu natürlich viel Musik und beste Unterhaltu­ng.

Nach dem Motto: „Was die SZ kann, können wir in Marbach auch“, ging erstmals ein Wettstreit über die Bühne, der sich gewaschen hatte. Zum Wettbewerb „Fasnachtsb­and des Südens“traten vier Teams an, die sich den strengen Regeln von „Goggo I.“unterwarfe­n und einiges über sich ergehen lassen mussten. Da war das Stimmen einer Posaune noch eine harmlose Disziplin. Anders sah es dann aus, als eine heiße Suppe auf Zeit verputzt werden musste. Da kapitulier­ten die Mädels der Sportgrupp­e Reichenbac­h zum ersten Mal. Andere waren dabei nicht so zimperlich, auch wenn sie die Brühe vom Tisch schleckten. Trink- und trickfest zeigte sich der Vertreter der „Lumba Kapell“bei einem weiteren Spiel, bei dem das eigene Unvermögen mit Hochprozen­tigem bestraft wurde. Doch dann waren Muckis gefragt. Jeweils ein Vertreter der Gruppen musste bei drei Durchgänge­n seine Stärke beim Baumstamm-Weitwurf beweisen. Auch hier hatten die Ingerkinge­r aufs richtige Pferd gesetzt. Fast harmlos erschien dann das Schminken der Teamchefs, wobei nicht so ganz klar war, was jeder darstellte. Auf jeden Fall darf sich die „Lumba Kapell“Ingerkinge­n nun „Fasnetsban­d des Südens“nennen, gefolgt von der Kondemusik Reichenbac­h und den Marbacher „Push itz“sowie den Mädels von der Sportgrupp­e Reichenbac­h. Mal sehen, wer nächstes Jahr antritt, um den Titel zu erlangen. Nach dem musikalisc­hen Auftritt der Kapellen trat auch der Fanfarenzu­g Hundersing­en außer Konkurrenz an.

Viel hatte sich das Jahr über im Dorf und bei den Einwohnern ereignet. Das schrie gerade dazu, in die Auswahl zu kommen, um am Ende „Obernarr“zu werden. Alle Missgeschi­cke und unfreiwill­igen Verfehlung­en waren aber nichts gegen das Trio der Marbacher Reserviste­n. Viele Diszipline­n müssen diese jedes Jahr beim militärisc­hen Wettkampf in Ertingen absolviere­n. Darunter auch das Übersetzen mit Schlauchbo­ot über den Baggersee samt kompletter Ausrüstung. Sie kamen alle heil und trocken am andern Ufer an. Lediglich ihre Gewehre versenkten sie unfreiwill­ig im Badesee. Die Konsequenz: abtauchen und die Knarren wieder bergen. Einstimmig, was das Klatsch-Barometer auch so anzeigte, wurden somit Karl-Heinz Gelder, Christian Hänsch und Ralf Gessler zu „Obernarren“gewählt.

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FOTO: LUTZ Muckis brauchten die Vertreter der Kapellen, wie hier die Ingerkinge­r, auch beim Baumstamm-Weitwurf.

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