Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
In Marbach fliegen die Baumstämme
Beim Schnettermarkt der Fell-Lädsche-Zunft geht es zur Sache
MARBACH - Wer den Schnettermarkt am vergangenen Samstag in Marbach nicht besucht hat, hat was versäumt. Hier wurde nicht nur die „Fasnets-Band des Südens“gekürt, sondern erstmals hat sich ein Trio den Titel „Obernarren“verdient. Ob Wurstsuppe, Spare Ribs, Waffeln oder Pommes und Denneten wurde den vielen Besuchern am Fasnetssamstag beim Schnettermarkt einiges geboten. Dazu natürlich viel Musik und beste Unterhaltung.
Nach dem Motto: „Was die SZ kann, können wir in Marbach auch“, ging erstmals ein Wettstreit über die Bühne, der sich gewaschen hatte. Zum Wettbewerb „Fasnachtsband des Südens“traten vier Teams an, die sich den strengen Regeln von „Goggo I.“unterwarfen und einiges über sich ergehen lassen mussten. Da war das Stimmen einer Posaune noch eine harmlose Disziplin. Anders sah es dann aus, als eine heiße Suppe auf Zeit verputzt werden musste. Da kapitulierten die Mädels der Sportgruppe Reichenbach zum ersten Mal. Andere waren dabei nicht so zimperlich, auch wenn sie die Brühe vom Tisch schleckten. Trink- und trickfest zeigte sich der Vertreter der „Lumba Kapell“bei einem weiteren Spiel, bei dem das eigene Unvermögen mit Hochprozentigem bestraft wurde. Doch dann waren Muckis gefragt. Jeweils ein Vertreter der Gruppen musste bei drei Durchgängen seine Stärke beim Baumstamm-Weitwurf beweisen. Auch hier hatten die Ingerkinger aufs richtige Pferd gesetzt. Fast harmlos erschien dann das Schminken der Teamchefs, wobei nicht so ganz klar war, was jeder darstellte. Auf jeden Fall darf sich die „Lumba Kapell“Ingerkingen nun „Fasnetsband des Südens“nennen, gefolgt von der Kondemusik Reichenbach und den Marbacher „Push itz“sowie den Mädels von der Sportgruppe Reichenbach. Mal sehen, wer nächstes Jahr antritt, um den Titel zu erlangen. Nach dem musikalischen Auftritt der Kapellen trat auch der Fanfarenzug Hundersingen außer Konkurrenz an.
Viel hatte sich das Jahr über im Dorf und bei den Einwohnern ereignet. Das schrie gerade dazu, in die Auswahl zu kommen, um am Ende „Obernarr“zu werden. Alle Missgeschicke und unfreiwilligen Verfehlungen waren aber nichts gegen das Trio der Marbacher Reservisten. Viele Disziplinen müssen diese jedes Jahr beim militärischen Wettkampf in Ertingen absolvieren. Darunter auch das Übersetzen mit Schlauchboot über den Baggersee samt kompletter Ausrüstung. Sie kamen alle heil und trocken am andern Ufer an. Lediglich ihre Gewehre versenkten sie unfreiwillig im Badesee. Die Konsequenz: abtauchen und die Knarren wieder bergen. Einstimmig, was das Klatsch-Barometer auch so anzeigte, wurden somit Karl-Heinz Gelder, Christian Hänsch und Ralf Gessler zu „Obernarren“gewählt.