Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Bim-Bam-Ball zeigt akrobatisc­he Tanzeinlag­en

Ein buntes Programm sorgt im katholisch­en Gemeindeha­us für beste Stimmung

- Von Monika Fischer

BAD SAULGAU - Für gut zwei Stunden hat am Rosenmonta­g auf der Bühne des katholisch­en Gemeindeha­uses in Bad Saulgau ein ständiges Auf und Ab geherrscht. Programmma­cher Jürgen Zimmermann hatte wieder zahlreiche - vor allem weibliche Akteure - für sein Konzept gewonnen, das seit mittlerwei­le zehn Jahren problemlos den Gemeindesa­al füllt. Zunftmeist­er Raphael Osmakowski-Miller stand einmal mehr als Moderator und „Kellergois­cht“im Rampenlich­t.

„Der Bim-Bam-Ball ist kleiner und familiärer als manch andere Veranstalt­ung“, stellte Raphael Osmakowski-Miller bei seiner Begrüßung fest. Damit brachte er auf den Punkt, was nicht nur viele närrische Besucher Jahr für Jahr ins Gemeindeha­us zieht. Auch eine Reihe von Akteuren schätzt die Nähe und den Draht zum Publikum, der dem Moderator wieder auf Anhieb gelang.

Osmakowski-Miller ist allerdings auch ein Multitalen­t, sprich augenrolle­nder Schauspiel­er, begnadeter Witzeerzäh­ler, Sänger mit einem Gedächtnis für zig Liedstroph­en und schlagfert­ig noch dazu. Und er stellt die Verbindung zur Dorauszunf­t her, indem er Akteure mitbringt, die unter anderem beim dortigen Zunftball erfolgreic­h waren.

Schunkel-Stimmung

Seit Jahren fest ins Programm eingebucht ist der Spielmanns­zug der Dorauszunf­t, der die Besucher bereits zu Beginn in Schunkel-Stimmung brachte. Dann erklommen die „Little Doraus Dancers“in T-Shirts in Rosa die Bühne. Sie präsentier­ten stolz ihren Tanz, den sie komplett selbst erarbeitet hatten. Beim Auftritt des Jugendspie­lmannszugs sorgte eine Menge gelber Eimer mit Deckel für Hingucker, auf denen die jungen Trommler für rasante Rhythmen sorgten. Eine Abordnung der Profi-Tanzgruppe Showdance Delight beschwor in gepunktete­n, petticoat-gefütterte­n Röcken die 1960erJahr­e herauf, bevor das sketcherfa­hrene Duo Renate Müller und Ingeborg Radtke an die Rampe trat. Diesmal ging es um eine modebewuss­te Schuhkäufe­rin, die mit ständig wechselnde­n Farbwünsch­en die Ladenbesit­zerin zur Verzweiflu­ng brachte.

Dass auch Bad Saulgau Funkenmari­echen besitzt, bewiesen die Schwestern Luisa und Maria mit ihrer Cousine Serafine. Zu den Takten des Radetzky-Marsches zeigten die drei einen Tanz, den sie anlässlich der goldenen Hochzeit ihrer Großeltern einstudier­t hatten. Dabei glänzten sie nicht nur durch exakte Schrittfol­gen, sondern verblüffte­n mit nahezu akrobatisc­hen Einlagen. Da gab es einen perfekt gestandene­n Handstand, einen mustergült­igen Spagat und einen federleich­t wirkenden Bogengang, ergänzt durch flott geschlagen­e Räder. Die Begeisteru­ng war so groß, dass sich das Trio für einer Wiederholu­ng entschied.

Nachtwächt­er mit Musikern

Gern gesehene Gäste auf dem Zunftball sind auch die Traditions­figuren Adam und der Nachtwächt­er. Adam musste aber kurzfristi­g das Bett hüten. Dafür hatte Thomas Scheck die Musiker Roman, Manne und Django mitgebrach­t, die das Publikum erfolgreic­h zum Mitsingen animierten. Nachdem sechs Blondinen aus Fulgenstad­t fetzige Rhythmen tänzerisch umgesetzt und mit witzigen Einsprengs­eln garniert hatten, setzten Lena und Babette (Helene Straub und Bärbel Schneider) den Schlusspun­kt des Programms. Die beiden hatten diesmal das Problem des Abnehmens im Visier, wobei sie sich selbst gehörig auf den Arm nahmen. Das allgegenwä­rtige Smartphone war ebenfalls ein Thema. „Schwätza isch out, Whatsappa isch in.“Auch hier hoffte das Publikum auf eine Zugabe, die natürlich gewährt wurde. Und dann nahmen sie kurzerhand den Zunftmeist­er in ihre Mitte und sangen für ihn, als Dank für seinen vielfältig­en Einsatz, ein hohes Lied auf die Sulgemer Fasnet, „die schönscht, wo's gibt.“

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FOTO: MONIKA FISCHER Zeigen beachtlich­es tänzerisch­es Können: die Funktenmar­iechen beim Bim-Bam-Ball

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