Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Die Olympischen Spiele in Moosheim sind eröffnet
Beim Bürgerball im Klostersaal gehen die Akteure als Olympioniken an den Start
MOOSHEIM - Fasnetsdarbietungen im olympischen Format haben die Akteure des Bürgerballs im Klostersaal in Moosheim am Fasnetsmontag geboten. Zuschauer und Akteure waren sich schließlich einig: Die olympischen Winterspiele wären in Moosheim in besten Händen gewesen.
Nach dem Einmarsch der Musikkapelle war es der Moosheimer „IOC-Päsident“und MusikvereinsVorsitzende Andreas Fluhr, der zur Eröffnungsfeier sportliche, korrupte oder auch nur „prominente“Teilnehmer in der Arena begrüßen konnte. Zweieinhalb Stunden boten die „Sportler“und Akteure den Zuschauern „auf den Rängen“beste Unterhaltung.
Für Stadtrat und Ortsbrandmeister Alfons Reuter (Wolfgang Langenberger) und Orga-Talent Josef Voggel (Roland Langenberger), die als Moderatoren fungierten, kam die Nachricht nicht unverhofft: Moosheim bekam den Zuschlag für die Winterspiele. Von Australien aus schickten die Moosheimer per Schiff die Flamme übers Meer und übern Bach, direkt in den Klostersaal. Als das Feuer entzündet war, startete das olympische Programm. Den ersten guten Griff taten die Organisatoren mit dem Tanz der Mädchen.
Die „Singenden Männer“hatten genug Geld in der Kasse, um sich bei den Spielen „einzukaufen“. Auf jeden Fall begeisterten sie mit ihrem Gesang. Das alles spielte sich in ihrer neuen Shisha-Bar ab. „Leicht benebelt“waren Sänger als auch Zuhörer. Ob Doping im Spiel war, konnte nicht geklärt werden.
Bei den Spielen im Dorf gab es wieder einiges zu berichten, was sich das Jahr über abgespielt hat. Dafür waren „Zeus und Hera“(Andreas Fluhr und Christine Wetzel) nach Moosheim abgestiegen, um dem Volk gut verpackt die Neuigkeiten zu verkünden. Verwundert waren sie über die karg-derbe Unterkunft und Verpflegung im Vergleich zu ihrem Tempel.
Militärrad siegt gegen Hi-Tech
Dann ging es um die Olympia-Hoffnungen aus Moosheim. Der Radler und Kommunalpolitiker durfte schon im Vorfeld seine Medaillenhoffnungen begraben, denn im Training wurde er auf seinem Hi-TechGeschoss von einem Schweizer Militärrad überholt. Pech gehabt, Alfons Reuter. Auch die Musikanten wollten sich bei den Pferden im Gestüt in Marbach darüber informieren, welche Anforderungen auf die Musikanten bei den Sommerspielen zukommen würden. „Mir wäret dia Sommerspiele au lieber g'weä. Em Wenter send alle so dick ei'packt", so Josef Voggel. „Fone Reuter“verpflichtete anschließend das „russische Staatsballett“. Tolle Gesangsund Sportstars aus den eigenen Reihen hatten hier sie zu bieten. Mit einem spektakulären Medley brachten die zehn Akteure Stimmung ins „Olympiastadion“.
Aber was ist mit den technischen Voraussetzungen, die für eine Bewerbung erfüllt werden müssen? Keine Angst, die Jungs von der „Bude Tissen“gehen einfallsreich und geschickt zu Werke. Ob eine gut funktionierende Schneekanone, ein Lift per Traktor, der 1000 Akteure in der Stunde befördern kann, und auch der Eiskanal – alle Geräte waren „olympiatauglich“. Die Truppe hatte sogar an ein Labor gedacht, um vor Ort gleich Dopingsünder anhand der Urinproben überführen zu können: Ein kräftiger Schluck und das Ergebnis stand fest: Leicht mit Alkohol belastet, aber kein Doping.
Zum Thema Sicherheit wurde die Klein-/Großtissener Feuerwehrkapelle verpflichtet. Was die Truppe um Kommandant Tobias Jäggle den Zuhörern im Stadion zu sagen hatte, gefiel wohl nicht allen im olympischen Dorf Moosheim. Die Narrenzunft habe nicht mal die Gründungsmitglieder zum Jubiläum eingeladen, dafür aber Bier aus dem Allgäu angekarrt. Der Musikverein habe zwecks Geburtstag und Weihnachtsmarkt in Bad Saulgau gekuscht - „Wir hätten trotzdem gespielt". „Wir wurden ja auch für Olympia geordert - die Musikkapelle Moosheim wäre damit total überfordert“, so der FeuerwehrKommandant.
Darsteller auf dem Treppchen
Markus Widmann rief zum Abschluss alle Akteure zum Finale der Spiele auf das „Treppchen“. IOCPräsident Andreas Fluhr verteilte an alle „Olympioniken“ein dickes Lob und mit dem Bürgerball-Lied aus allen Kehlen ging eine spektakuläre „Eröffnungsfeier“im Moosheimer Olympiastadion zu Ende.