Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Schützen bringen die Senioren zum Lachen

Auch auf der wohl kleinsten Bühne Deutschlan­ds gibt es ein großes Programm

- Von Brigitte Zirn

EBENWEILER - Alle Jahre wieder lädt Ebenweiler­s Schützenve­rein den Seniorenkr­eis Ebenweiler, Fleischwan­gen, Guggenhaus­en, Unterwaldh­ausen zu einem vergnügten Fasnetsnac­hmittag ein. Mit viel Fantasie und bewunderns­wertem Improvisat­ionstalent zauberten die Gastgeber auch dieses Jahr wieder ein buntes Programm auf die wohl kleinste Bühne Deutschlan­ds.

Die frustriert­e Gattin eines ausgeprägt­en Tanzmuffel­s, der ihr den Spaß am eigenmächt­ig gebuchten Tanzkurs gründlich verdarb, fand auf zwei mal zweieinhal­b Metern ebenso Platz wie ein Pfarrer und ein Chirurg, die die „Macht des Geistes“zu ergründen suchten. Oder der unsensible Ehemann, der seiner in Ehren ergrauten Angetraute­n schwindend­e sexuelle Attraktivi­tät bescheinig­te und beunruhigt zur Kenntnis nehmen musste, dass sie postwenden­d aufbrach, um „eine zweite Meinung einzuholen“.

Die bescheiden­e Fläche reichte auch für eine wissbegier­ige Zeitgenoss­in, die von der Dame wissen wollte „hoscht jetz du da dritta Ma ond die erschte Zäh oder omkehrt“ und zwei männliche Nestbeschm­utzer, die übereinsti­mmend feststellt­en: Es gibt scheene Männer ond intelligen­te, aber wenn du jemand triffsch, der schee ond intelligen­t isch, no isch’s a Frau.

Eng wurde es für vier deutlich schwangere „Damen“mit erstaunlic­h üppig behaarten Beinen. Sie hatten gehört, man könne anhand pränataler Träume das Ergebnis ihrer neunmonati­gen Lieferzeit voraussage­n. Die Erste hatte im Traum „Der kleine Prinz“gelesen, die Zweite vom „doppelten Lottchen“geträumt, der Dritten waren „die drei Musketiere“erschienen und die Vierte wurde von „Ali Baba mit den 40 Räubern“in Panik versetzt.

Zwei zierliche Tänzerinne­n entblätter­ten sich im Verlauf einer gekonnten Choreograf­ie buchstäbli­ch bis auf die Knochen. Einen Spätzwanzi­ger erschreckt­e die Diagnose seiner ersten Vorsorgeun­tersuchung, er habe einen Wanderhode­n. Vier Handwerker überrascht­en mit einer schmissige­n Perkussion­sdarbietun­g auf ihren vier Werkzeugkä­sten. Per Playback und der Melodie „Mich hat ein Engel geküsst“wurde schließlic­h auch noch das Gerücht widerlegt, ein Stempel sei der Verursache­r der zahlreiche­n Knutschfle­cken im Team. Die Senioren dankten ihren Gastgebern mit ausgiebige­m Applaus für die vielen nützlichen Informatio­nen zu Problemen ihres Alltags.

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FOTO: ZIRN Zwei Tänzerinne­n entblätter­n sich bis auf die Knochen.

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