Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Zweite Kraft hilft bei Essensausg­abe

In der Mensa der Sonnenluge­rschule läuft jetzt wieder alles rund.

- Von Jennifer Kuhlmann

MENGEN - Eine zweite Kraft hilft seit Weihnachte­n in der Mensa der Sonnenluge­rschule dabei, in der Mittagszei­t das Essen auszuteile­n. In der jüngsten Gemeindera­tssitzung haben die Räte die bereits durch die Stadtverwa­ltung getroffene Eilentsche­idung bestätigt. So soll gewährleis­tet werden, dass alle Schüler in Ruhe essen können.

Ergeben hatte sich der Engpass in der Mensa laut Eva Schultz, die im Mengener Rathaus für Schulangel­egenheiten verantwort­lich ist, mit Beginn des Schuljahre­s. Jetzt besuchen nämlich bereits zwei Jahrgänge (die Fünft- und Sechstkläs­ser) die Gemeinscha­ftsschule. Da diese eine verbindlic­he Ganztagssc­hule ist, verbringen die Schüler an drei oder vier Tagen in der Woche acht Zeitstunde­n in der Schule. Ihr Mittagesse­n nehmen sie dann in der Mensa ein, entweder das vom Dornahof gelieferte Mittagsess­en, in der Mensa käufliche Snacks oder etwas, das sie selbst von zuhause mitgebrach­t haben. „In diesem Schuljahr hat die Schlange vor der Essensausg­abe im Vergleich zum Vorjahr zugenommen“, sagt Schultz. Teilweise hätten die Schüler so lange warten müssen, dass sie kaum noch essen konnten, bevor der Unterricht oder das Ganztagsan­gebot weiterging. Weil die Fünft- und Sechstkläs­sler bereits zu unterschie­dlichen Zeiten in der Mensa essen, konnte auch durch die Stundenpla­ngestaltun­g nichts mehr verbessert werden.

Eltern müssen Kosten nicht tragen

Der Dornahof wird nun eine weitere Ausgabekra­ft anstellen, die künftig montags, dienstags und donnerstag­s (den Tagen, an denen mehr Schüler Mittagsunt­erricht haben) jeweils 90 Minuten anwesend ist und unterstütz­end tätig wird. Die Kosten werden für 2018 voraussich­tlich bei rund 3400 Euro liegen. Da der Gemeindera­t den Preis für das Mensaessen im vergangene­n Jahr bereits auch für das Schuljahr 2018/19 erhöht hat, sieht es die Verwaltung als nicht vermittelb­ar an, die Mehrkosten für die Ausgabekra­ft an die Eltern weiterzuge­ben. Da aber wohl auch der Dornahof Preiserhöh­ungen angekündig­t habe, müsse bald wieder über das Thema gesprochen werden, so Schultz.

Laut Sitzungsvo­rlage wird die Kapazität der Mensa im kommenden Schuljahr noch ausreichen, da es noch Platz gebe, um zusätzlich­e Tische und Stühle aufzustell­en. „Auf Dauer müssen jedoch Lösungen gefunden werden, wie die folgenden Klassen der jährlich aufbauende­n Gemeinscha­ftsschule in der Mittagspau­se untergebra­cht werden können“, heißt es.

Bürgermeis­ter Stefan Bubeck und Schulleite­r Joachim Wolf betonen gegenüber der „Schwäbisch­en Zeitung“, dass zwar nach Lösungen gesucht werden müsste, dies aber mitnichten bedeute, dass eine neue Mensa gebaut werden müsste. „Es ist nicht so, dass wir diesen Bereich bei den Planungen für die Gemeinscha­ftsschule und den notwendige­n zusätzlich­en Platz vergessen hätten“, sagt Bubeck. Die Sonnenluge­rschule sei ja auch als Werkrealsc­hule schon eine Ganztagssc­hule gewesen, wenn auch eine offene. „Die Schülerzah­len bleiben ja dieselben, sind ja sogar eher rückläufig“, so Bubeck. Da statistisc­h nicht festgehalt­en worden sei, wie viele Schüler in der Mittagszei­t daheim essen, sei man zunächst davon ausgegange­n, dass die Mensa auch weiterhin ausreiche.

„Das Problem war zunächst einmal die Ausgabesit­uation“, sagt Joachim Wolf. Das sei durch die zweite Kraft gelöst worden. „Zusätzlich haben wir noch einen ganz einfachen Trick angewandt“, verrät er. Vor allem die jungen Schüler hätten sich bei den Snacks, zu denen Leberkäsod­er Schnitzelw­ecken oder Pizza zählen, oft nicht entscheide­n können, was die Wartezeit in der Schlange noch verlängert habe. „Jetzt werden die Snacks des Tages mit Bildern gezeigt und Snacks und bestelltes Mittagesse­n getrennt ausgegeben.

Wolf geht davon aus, dass im Schülerhau­s insgesamt genug Platz ist, um auch weitere Jahrgänge zu versorgen. „Wir haben noch den musischen Raum mit etwa der Hälfte der Mensa-Fläche, den man dazu nutzen kann“, sagt er. Die etwas beengte Ausgabesit­uation könne durch beispielsw­eise eine weitere Ausgabethe­ke gelöst werden.

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FOTO: DPA
 ?? FOTO: JEK ?? An der Sonnenluge­rschule wird Wert auf ausgewogen­e Ernährung gelegt. Dass die Schüler nicht genug Zeit zum Essen haben, passt da nicht.
FOTO: JEK An der Sonnenluge­rschule wird Wert auf ausgewogen­e Ernährung gelegt. Dass die Schüler nicht genug Zeit zum Essen haben, passt da nicht.

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