Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Veränderungen in Sigmaringen: Sanitätshausfiliale und Reisebüro ziehen um
In der Innenstadt der Kreisstadt tut sich was – Ein Überblick über Leerstände und Nachfolge
SIGMARINGEN - In der Sigmaringer Geschäftswelt stehen Änderungen an: Die Filiale des Sanitätshauses
Gießler am Leopoldplatz hat seit Ende Januar geschlossen. Kunden haben jedoch weiterhin in Sigmaringen eine Anlaufstelle und zwar in der Burgstraße, im Haupthaus des Sanitätshauses, zudem wird es weiterhin die Filiale in den Burgwiesen geben. Grund für die Schließung sind gesetzliche Auflagen wie ein barrierefreier Zugang sowie behindertengerechte Toiletten, was in der alten Filiale nicht gegeben war – am Eingang ging es eine Treppenstufe hinab. „Der Umzug war von langer Hand geplant“, sagt Inhaberin Hannelore Gießler. „Wir bündeln unsere Kräfte und haben unser Haupthaus umgebaut.“Alle Mitarbeiter seien mit umgezogen. Der Mietvertrag für die Filiale am Leopoldplatz laufe noch bis Ende September.
Reisebüro heißt „Weltoffen“
Das „Sigmaringer Reisebüro“heißt nun „Weltoffen“und ist nach zwölf Jahren in Sigmaringen nach Albstadt umgezogen. „Das war eine persönliche Entscheidung“, sagt Inhaberin Petra Stehle, die sich mitten im Umzug befindet und auch in Albstadt wohnt. „Viele Kunden kommen auch aus Winterlingen oder Albstadt“, sagt Stehle. Obendrein sei die Parksituation in Sigmaringen nicht optimal gewesen. Auch das Konzept hat sich verändert: Termine gibt es nun nur noch nach Vereinbarung und nicht mehr für Laufkundschaft. „Weltoffen“setzt vermehrt auf individuelle Reisen statt auf Pauschalreisen. „Das hätte in Sigmaringen nicht funktioniert“, sagt Petra Stehle. Trotz des Umzugs können die Kunden weiterhin Reisen bei Petra Stehle buchen. „Wir nehmen Anfragen entgegen“, so die Inhaberin. Kunden können mit ihr per E-Mail an petra@weltoffenreisen.de in Kontakt treten.
Was mit den Räumlichkeiten des ehemaligen Reisebüros in der Antonstraße geschieht? Eigentümer Christian Sakru würde gerne wieder vermieten. Einen Interessenten gebe es bereits. „Es handelt sich um zwei Gewerbeeinheiten, im Erdgeschoss und ersten Stock, die über eine Treppe miteinander verbunden sind“, sagt Sakru. Falls sich nur ein Interessent für das Erdgeschoss finden sollte, will er den ersten Stock zur Wohnung umbauen und dort Zimmer an Studenten vermieten. „Dafür gibt es in Sigmaringen großen Bedarf“, sagt Sakru. Im Sommer soll das Gebäude von außen renoviert werden. „Die Außenfassade wird neu verputzt und die Fenster werden neu gestrichen.“Am Donnerstag, 1. März eröffnet das
Steakhouse im Gebäude des früheren „Löwen“offiziell. Inhaber Zeki Kartal plant aber keine große Eröffnungsfeier. „Ich will nicht, dass sich das Personal überrannt fühlt“, sagt er. Zwischen drei und fünf Kräfte arbeiten dort. Das Restaurant bietet Platz für rund 50 Gäste in zwei Räumen. „Auf der Karte gibt es viel Gegrilltes – Fleisch und Fisch, aber auch zwei vegetarische Gerichte stehen auf der Karte. Die Steaks kommen aus Argentinien, ansonsten wollen wir viel Regionales und Hausgemachtes anbieten“, sagt Kartal.
Für die Räumlichkeit, in der früher Optik Umlauf untergebracht war, ist laut Immobilienmakler Bernd Bäumle noch kein Nachfolger gefunden. Der Laden wird derzeit umgebaut, bis Mitte Mail sollen die Bauarbeiten andauern. Bislang habe es immer wieder Interessenten gegeben, aber „noch nichts Konkretes“.
Ähnlich sieht es in den Räumlichkeiten des ehemaligen Restaurants
Tigris in der Fürst-Wilhelm-Straße aus, das seit April nicht mehr geöffnet hatte. „Der Mieter hat zwei Jahre lang seine Miete nicht bezahlt“, sagt Eigentümerin Mari-Trini Geuder, sie zog deswegen vor Gericht. Nun sucht sie einen neuen Pächter.
Ebenfalls leer steht das Ladengeschäft in der Antonstraße, in welchem bis zum Frühjahr des vergangenen Jahres ein Thai-Massage-Studio untergebracht war, das ein Haus weiter gezogen ist. Der Eigentümer, der namentlich nicht genannt werden möchte, sagt: „Ich suche nach wie vor nach einem Mieter, es haben bereits Gespräche stattgefunden, aber es war bislang nichts Passendes dabei.“
In der Fürst-Wilhelm-Straße 26 soll, wie berichtet, ein Geschäft für italienische Spezialitäten, die „Osteria la Casa di Leroy“entstehen. Laut Vermieterin Margot Konrad hat der Mieter auch eine begrenzte Ausschankgenehmigung erhalten und darf somit Getränke, außer Alkohol, verkaufen. Wann es los geht, ist unklar, auf mehrere Anfragen der Schwäbischen Zeitung hat der Pächter nicht geantwortet. Derzeit befindet sich das Geschäft noch im Umbau.
In der Fidelisstraße ist ein arabisches Lebensmittelgeschäft aus- und ein Teppich- und Polsterreinigungsservice eingezogen. Seit kurzem bietet dort Marco Gomann seine Leistungen an. Er kommt aus Düsseldorf und ist über eine Maklerin auf das Geschäft aufmerksam geworden. Seine Eltern haben schon eine Teppichreinigung betrieben. „Es handelt sich um eine Annahmestelle, ich bin dort allein tätig“, so Gomann. Die Wahl fiel zufällig auf die Stadt Sigmaringen, Gomann begründet seine Entscheidung damit, dass es in Sigmaringen noch keinen solchen Service gebe.