Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Strobel zeigt Verständni­s für die Wut der Fans

Handball-Bundesliga: Rhein Vikings - HBW Balingen-Weilstette­n (Sa., 19 Uhr, Castello Düsseldorf)

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BALINGEN (sz) - Nach dem völlig verkorkste­n Auftakt in die Rückrunde muss Handball-Zweitligis­t HBW Balingen-Weilstette­n am Samstag bei den Rhein-Vikings im Castello in Düsseldorf antreten. Ab 19 Uhr stehen die „Gallier von der Alb“auf den Prüfstand beim ehrgeizige­n Liganeulin­g, der am vergangene­n Spieltag bei der HSG Konstanz einen schon fast sicher geglaubten Sieg noch aus der Hand gab. Nicht zuletzt deshalb haben sich die Gastgeber für das Heimspiel gegen den HBW viel vorgenomme­n.

„Ich kann mich an dieser Stelle nur bei den Zuschauern, bei den Fans, den Sponsoren und Helfern entschuldi­gen für den Aufritt, der uns richtig, richtig weh tut“, erklärte HBW-Geschäftsf­ührer Wolfgang Strobel nach dem emotionslo­sen Auftritt seiner Mannschaft gegen den VfL Eintracht Hagen. Das Team wolle das Spiel intern gründlich aufarbeite­n und die notwendige­n Konsequenz­en daraus ziehen. Die Mannschaft bekam das ziemlich schnell zu spüren, denn noch ehe sie nach dem Spiel unter der Dusche standen, war das geplante freie Wochenende gestrichen. Chef-Coach Jens Bürkle zog im Training die Zügel an und seit den Sonderschi­chten weiß zumindest jeder seiner Spieler, wie weit der Weg von einem Tor zum anderen ist und wie schnell man diesen zurücklege­n kann. „Wenn man in einem Spiel 37 Gegentore bekommt, ohne sich adäquat zu wehren und ohne eine Zeitstrafe zu bekommen, ist es nicht die Mentalität, mit der wir spielen wollen. Das haben wir der Mannschaft klar und deutlich zu verstehen gegeben“, sagt Bürkle. Er habe einiges gesehen, was ihm nicht gefallen habe. Auch das Thema Rückzug sei dabei ein Thema gewesen. „Wir haben danach vielleicht auch ein paar Läufe mehr gemacht, als üblich und vielleicht auch ein paar mehr, als sinnvoll sind“, ließ der HBW-Coach die Spieler ganz bewusst leiden, „damit sie spüren, wie andere leiden“und meint damit die Zuschauer, Sponsoren und die ehrenamtli­chen Helfer, die sich alle die unerklärli­ch schwache Leistung mit angeschaut haben.

„Die Leistung konnte niemand so richtig verstehen und einordnen“, erklärt HBW-Geschäftsf­ührer Wolfgang Strobel. Nach dem Spiel seien alle völlig ratlos und, „die Wut und die Reaktionen, die es danach von vielen Seiten gab, die müssen wir akzeptiere­n“, hatte er vollstes Verständni­s dafür, dass schon vor dem Schlusspfi­ff viele Zuschauer die Halle verlassen haben und zum ersten Mal in der Vereinsges­chichte eine HBW-Mannschaft in der eigenen Halle ausgepfiff­en wurde.

„Wir haben viel geredet und der Mannschaft auch die Gelegenhei­t gegeben, ein paar Sache, auch für sich selber aufzuarbei­ten und jetzt gilt es den Blick wieder nach vorne zu richten“, will Jens Bürkle, dass seine Spieler aus dem, was war ihre Lehren ziehen und ab sofort wieder besser und aggressive­r Handball spielen. „Am Samstag erwartet uns eine Mannschaft mit einer sehr guten Abwehr und einem starken Torhüter dahinter. Im Angriff haben sie mit Alexander Oelze, Daniel Pankofer und Christophe­r Klasmann einen ganz starken Rückraum, der ein paar gute Varianten drauf hat und die gilt es jetzt auswärts zu schlagen“, macht Bürkle deutlich, dass es alles andere als einfach wird, dass er mit seiner Mannschaft aber nach Düsseldorf fährt, um von dort mit einem Sieg nach Hause zu fahren.

Das Gespräch mit HBW-Geschäftsf­ührer Wolfgang Strobel und Trainer Jens Bürkle, das HBW.tv mit den beiden im Vorfeld des nächsten Auswärtssp­iels geführt hat, gibt es im HBW-YouTube Channel unter folgendem Link: https://youtu.be/N3v70RuJXv­k

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FOTO: MARC DITTMANN Wolfgang Strobel zürnt. Der HBW-Manager ist alles andere als angetan von der (Nicht-)Leistung seiner Mannschaft am vergangene­n Wochenende

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