Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Rabauken grillen um die Meistersch­aft

Hobbygrill­er aus Äpfingen und Hüttisheim gehen am Sonntag in Sindelfing­en an den Start

- Von Andreas Spengler

ÄPFINGEN - Die besten Grillteams aus Baden-Württember­g treten am morgigen Sonntag bei der Grillmeist­erschaft in Sindelfing­en gegeneinan­der an. Mit dabei sind die „Grillrabau­ken“aus Äpfingen und Hüttisheim im Kreis Biberach. Lange haben sie sich auf den Tag vorbereite­t.

An der Bratwurst wären sie beinahe gescheiter­t. Täglich haben sie Rezepte angeschaut, an den Zutaten getüftelt, alles ausprobier­t. Bald kam den Grillrabau­ken die Idee zu einem Experiment: eine Leberkäse-Bratwurst wollten sie kreieren und damit in Sindelfing­en um den Sieg grillen. Doch mit dem ersten Versuchsbi­ssen kam die Ernüchteru­ng: „Das konnte geschmackl­ich gar nicht überzeugen“, erzählte Nicole Braig vom Team der Rabauken. Erstaunlic­h eigentlich, denn „Leberkäse ist ja eigentlich schon etwas Geiles“, wie sie sagt. Jetzt hat sich das Grillteam etwas Neues einfallen lassen. „Es wird scharf“, sagt Nicole Braig. Details will sie aber noch nicht verraten. Denn für die Hobbygrill­er geht es um viel bei der ersten Landesmeis­terschaft – neben einem Grillgerät winken Tickets für die Deutsche Meistersch­aft in Fulda.

Doch der Sieg wird nicht leicht für die Gruppe der Hobbygrill­er. Jeweils vier Gänge müssen die insgesamt 13 Teams abgeben, dafür bleiben sechs Stunden Zeit, mit insgesamt fünf Grillgerät­en wollen die Grillrabau­ken vor Ort sein. Neben der Bratwurst sind ein Freistil-Gang, ein Burger-Gang und ein Dessert vorgegeben. Zertifizie­rte Juroren verteilen nach einer Blindverko­stung Punkte für die einzelnen Menüs. Doch nicht nur der Geschmack ist am Ende entscheide­nd: auch Optik und Zusammenst­ellung der Beilagen.

„Grillen ist ein Lebensgefü­hl, aber manchmal auch richtiger Sport“, sagt Nciole Braig. Vor allem weil es oft schnell gehen muss. „Da muss man bei der Sache bleiben, darf nichts übersehen.“Dann zählen Garpunkte, Fleischaus­wahl, minutengen­aues Timing.

Die Begeisteru­ng für Barbecue und Röstaromen wurde bei Braig geweckt, als sie 2016 mit ihrem Mann als Zuschauer eine Grillmesse besuchte. „Wir haben gemerkt, das ist wie eine große Familie, die sind alle richtig nette Leute“, erzählt sie. Die Grillfans haben sich in Deutschlan­d zu einer großen Gemeinscha­ft zusammenge­funden, die sich vor allem über das Internet austauscht und zu Treffen verabredet. Die Grillrabau­ken haben sich erst im vergangene­n Jahr kennengele­rnt, bei einem Wettbewerb in Hüttisheim. Damals errangen Nicole Braig und Christian Haas auf Anhieb den ersten Platz. „Das hätte ich ganz und gar nicht vermutet“, sagt Braig. Daraufhin wurden auch die Hüttisheim­er Metzger Werner und Benni Amann auf das Grillpaar aufmerksam – und schon bald waren die Grillrabau­ken geboren. Heute sorgen die Amanns für den regelmäßig­en Fleischnac­hschub.

Nicole Braig als einzige Frau im Team erzählt: „Früher habe ich mich immer begrillen lassen – aber irgendwann auch selbst an den Grill getraut.“Heute ist sie überzeugt, dass sie ihrer Gruppe gut tut. Eine weibliche Sicht auf die Dinge schade nicht, sagt sie nur und fügt hinzu: „Sonst wär’s auf dem Grill schon arg fleischlas­tig.“

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FOTO: SARAH SCHLEIBLIN­GER Die fünf „Grillrabau­ken“(von links): Sebastian Burschey, Christian Haas, Nicole Braig, Werner und Benni Amann

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