Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Unbesiegbare wackeln nur im dritten Satz
Volleyballer des VfB gewinnen das Spitzenspiel gegen Rhein-Main mit 3:1
FRIEDRICHSHAFEN - Die Volleyballer des VfB Friedrichshafen haben das Spitzenspiel der Volleyball-Bundesliga gegen die United-Volleys Rhein-Main vor 1245 Zuschauer in der ZF-Arena mit 3:1 (25:22, 25:20, 16:25, 25:21) gewonnen. Am Ende zählte nur das Ergebnis. Die Häfler haben nach dem 17. Bundesligasieg (der 28. insgesamt) Platz eins vor den Play-offs sicher.
Normalerweise ist Vital Heynen immer locker drauf, hat immer einen Witz parat. Am Mittwoch vor dem Spitzenspiel der Volleyball-Bundesliga zwischen seinem VfB Friedrichshafen und den United Volleys Rhein-Main war er kurz angebunden. Der Grund: Schlüsselspieler David Sossenheimer hatte sich im Training an der Hüfte verletzt. Dabei ging es nicht um die Spiele in der Bundesliga, sondern um den ersten nationalen Höhepunkt am 4. März in Mannheim, dem DVV-Pokalfinale. Bis zu diesem Termin muss der Außenangreifer wieder fit werden.
Für Sossenheimer musste Andreas Takvam ran, der vor einem Jahr noch Mittelblocker war und zum Außenangreifer umfunktioniert wurde. Zunächst tat sich der VfB sehr schwer gegen eine kompakt spielende Mannschaft der United Volleys Rhein-Main. Zweimal konnten sich die Gäste einen Drei-Punkte-Vorsprung herausspielen (10:7, 13:10). Je länger aber der erste Durchgang dauerte, desto stabiler spielte der VfB. Das Problem der Häfler war der schwache Angriff. In der Statistik hatte der Spitzenreiter sogar Minuswerte. Das änderte sich. Es war Andreas Takvam, der den Satz mit einem Schmetterschlag beendete.
Tomas Kocian, Bartlomiej Boladz, Andreas Takvam, Athanasios Protopsaltis, Philipp Collin, Jakob Günthör und Libero Markus Steuerwald erwischten einen guten Start im zweiten Satz. Schnell führte der VfB mit 8:3 und 16:8, doch die Gäste kamen ins Spiel zurück. Außenangreifer Moritz Karlitzek mit sieben Punkten im zweiten Durchgang bester Scorer von Rhein-Main kam immer wieder durch. Der VfB konnte den Abstand aber halten und Andreas Takvam vollendete erneut den Satzball zum 25:19. Der dritten Satz werden die Zuschauer in der ZF-Arena so schnell nicht vergessen. Der VfB führte mit 2:0 und dann wechselte Warm seinen Zuspieler. Bis der VfB Patrick Steuerwald (für Jannis Hopt) lesen konnte, zogen die Gäste davon.
Platz in der Hauptrunde ist sicher
Schnell setzte sich Rhein-Main mit 6:2 ab. Als der eingewechselte Martin Atanasov (für Takvam) zweimal Issei Otake blockte schien sich das Blatt zu wenden. Doch nach dem 4:6 riss beim VfB der Faden. Die Gäste schlugen gut auf und griffen intelligent an. Vital Heynen wechselte seinen Zuspieler Kocian, für ihn kam Kapitän Simon Tischer. Während beim VfB fast nichts gelang, zogen die United Volleys auf 16:6 davon. Gegen Ende wurde das Ergebnis für den VfB etwas freundlicher, mehr nicht. Andreas Takvam schoss einen Ball ins Aus. 25:16, die Gäste verkürzten auf 1:2. „Ich hätte mir gewünscht, dass wir nicht unser ganzes Pulver im dritten Satz verschossen hätten. Wir hätten uns für den vierten Satz etwas aufheben sollen“, sagte United-Zuspieler Patrick Steuerwald.
Vital Heynen redete in der Satzpause auf seine Spieler ein, machte sie heiß für den vierten Satz. Bis zum 7:7 blieb es ausgeglichen und dann schaffte der VfB eine Drei-PunkteFührung. Die United Volleys blieben aber dran. Als VfB-Mittelblocker Philipp Collin Uniteds Außenangreifer Robert Aciobanitei zum 21:14 blockte schien der Satz gelaufen. Der VfB machte die Rechnung ohne die Gäste. Rhein-Main stabilisierte sich wieder und kam auf 18:21 heran. Dass es keinen Tiebreak gab, lag an der Entschossenheit des VfB gegen Ende des Durchganges. Athanasios Protopsaltis gelangen zwei Hinterfeldangriffe. Mittelblocker Scott Kervorken machte den Deckel zu.
„Wir haben durch den Sieg Platz eins nach der Hauptrunde sicher. Das ist in den Play-offs ein großer Vorteil, weil du das entscheidende Spiel zu Hause hast. Ansonsten war es von uns ein durchschnittliches Spiel“, meinte Vital Heynen.