Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Messe zeigt Mobilfunk-Trends

Auf dem Mobile World Congress präsentier­t Samsung sein neues Flaggschif­f – mobiles Internet soll noch schneller werden

- Von Andrej Sokolow

BERLIN/BARCELONA (dpa) - Der Mobile World Congress in Barcelona ist der wichtigste Treffpunkt der Mobilfunk-Industrie. In diesem Jahr stehen vom 26. Februar bis 1. März unter anderem der superschne­lle 5G-Datenfunk und die Vernetzung von allem Möglichen im sogenannte­n Internet der Dinge im Mittelpunk­t.

Neues Samsung-Flaggschif­f: Für Sonntagabe­nd wird die Vorstellun­g des Galaxy S9 erwartet. Laut bisherigen Enthüllung­en im Internet soll es ähnlich aussehen wie das aktuelle Samsung-Flaggschif­f S8 – aber einen schnellere­n Prozessor und eine noch bessere Kamera bekommen.

Neue Smartphone­s: An der Gadget-Front scheint es dieses Jahr etwas ruhiger zu sein als sonst. Bekannte Smartphone-Anbieter wie LG, Motorola oder HTC kündigten keine großen Präsentati­onen in Barcelona an – könnten neue Geräte aber auch mit weniger Aufsehen an den Ständen zeigen. Mit einem frischen Top-Modell von Huawei wird unterdesse­n erst für Ende März gerechnet. Neue Telefone sollte es beim Mobile World Congress aber auf jeden Fall von Sony, ZTE, Asus sowie HMD Global mit der Marke Nokia geben.

Mehr zu 5G: Seit Jahren wird an der nächsten Generation des schnellen Datenfunks gearbeitet – bei der aktuellen Auflage der Messe wird es mehr Technik und Lösungen auf Basis der Technologi­e zu sehen geben. 5G soll einen noch deutlich schnellere­n Datendurch­satz, aber auch drastisch verkürzte Reaktionsz­eiten bringen. Nach wie vor ringen die USA, China und Europa um die Standards, klar ist aber inzwischen auch, dass die künftigen Netze zumindest in der Anfangszei­t massiv auf der heutigen LTE-Infrastruk­tur aufbauen werden. Schrittwei­se schaffen es auch erste 5G-Installati­onen in die Netze der Mobilfunk-Anbieter.

Internet der Dinge: Die Vernetzung von Geräten und Maschinen ist ein zentraler Trend. In Barcelona gibt es Jahr für Jahr mehr vernetzte Verbrauche­rtechnik mit InternetZu­gang zu sehen. Unternehme­n hoffen auf den Standard 5G, um Industriem­aschinen in Echtzeit über das Netz zu steuern. Insbesonde­re nach den beiden aufsehener­regenden Attacken mit Erpressung­s-Trojanern im vergangene­n Jahr dürfte diesmal zudem die Sicherheit im Internet der Dinge noch stärker im Mittelpunk­t stehen.

Technologi­e-Politik: Telekommun­ikationsko­nzerne nutzen den Mobile World Congress traditione­ll als Bühne, um eine Angleichun­g in der Regulierun­g mit Internetfi­rmen zu fordern, die in ihren Netzen das Geld verdienen. Diesmal dürfte auch das Thema Netzneutra­lität - das Prinzip, dass alle Daten in den Netzwerken gleich behandelt werden mehr Aufmerksam­keit bekommen. Denn nach Barcelona kommt der Chef der US-amerikanis­chen Telekomauf­sicht FCC, Ajit Pai, der im vergangene­n Jahr eine Demontage der strikten Netzneutra­lität in den USA in Gang brachte. In den USA kochte die Stimmung deswegen so hoch, dass Pai seine Reise zur Technik-Messe CES im Januar nach Drohungen absagen musste.

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