Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Messe zeigt Mobilfunk-Trends
Auf dem Mobile World Congress präsentiert Samsung sein neues Flaggschiff – mobiles Internet soll noch schneller werden
BERLIN/BARCELONA (dpa) - Der Mobile World Congress in Barcelona ist der wichtigste Treffpunkt der Mobilfunk-Industrie. In diesem Jahr stehen vom 26. Februar bis 1. März unter anderem der superschnelle 5G-Datenfunk und die Vernetzung von allem Möglichen im sogenannten Internet der Dinge im Mittelpunkt.
Neues Samsung-Flaggschiff: Für Sonntagabend wird die Vorstellung des Galaxy S9 erwartet. Laut bisherigen Enthüllungen im Internet soll es ähnlich aussehen wie das aktuelle Samsung-Flaggschiff S8 – aber einen schnelleren Prozessor und eine noch bessere Kamera bekommen.
Neue Smartphones: An der Gadget-Front scheint es dieses Jahr etwas ruhiger zu sein als sonst. Bekannte Smartphone-Anbieter wie LG, Motorola oder HTC kündigten keine großen Präsentationen in Barcelona an – könnten neue Geräte aber auch mit weniger Aufsehen an den Ständen zeigen. Mit einem frischen Top-Modell von Huawei wird unterdessen erst für Ende März gerechnet. Neue Telefone sollte es beim Mobile World Congress aber auf jeden Fall von Sony, ZTE, Asus sowie HMD Global mit der Marke Nokia geben.
Mehr zu 5G: Seit Jahren wird an der nächsten Generation des schnellen Datenfunks gearbeitet – bei der aktuellen Auflage der Messe wird es mehr Technik und Lösungen auf Basis der Technologie zu sehen geben. 5G soll einen noch deutlich schnelleren Datendurchsatz, aber auch drastisch verkürzte Reaktionszeiten bringen. Nach wie vor ringen die USA, China und Europa um die Standards, klar ist aber inzwischen auch, dass die künftigen Netze zumindest in der Anfangszeit massiv auf der heutigen LTE-Infrastruktur aufbauen werden. Schrittweise schaffen es auch erste 5G-Installationen in die Netze der Mobilfunk-Anbieter.
Internet der Dinge: Die Vernetzung von Geräten und Maschinen ist ein zentraler Trend. In Barcelona gibt es Jahr für Jahr mehr vernetzte Verbrauchertechnik mit InternetZugang zu sehen. Unternehmen hoffen auf den Standard 5G, um Industriemaschinen in Echtzeit über das Netz zu steuern. Insbesondere nach den beiden aufsehenerregenden Attacken mit Erpressungs-Trojanern im vergangenen Jahr dürfte diesmal zudem die Sicherheit im Internet der Dinge noch stärker im Mittelpunkt stehen.
Technologie-Politik: Telekommunikationskonzerne nutzen den Mobile World Congress traditionell als Bühne, um eine Angleichung in der Regulierung mit Internetfirmen zu fordern, die in ihren Netzen das Geld verdienen. Diesmal dürfte auch das Thema Netzneutralität - das Prinzip, dass alle Daten in den Netzwerken gleich behandelt werden mehr Aufmerksamkeit bekommen. Denn nach Barcelona kommt der Chef der US-amerikanischen Telekomaufsicht FCC, Ajit Pai, der im vergangenen Jahr eine Demontage der strikten Netzneutralität in den USA in Gang brachte. In den USA kochte die Stimmung deswegen so hoch, dass Pai seine Reise zur Technik-Messe CES im Januar nach Drohungen absagen musste.