Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Stadtverwa­ltung stellt Organisati­on auf den Prüfstand

Mehrere jahrzehnte­lange Mitarbeite­r gehen – Kommunalbe­ratung erstellt Analyse

- Von Sebastian Korinth

PFULLENDOR­F - Die Kernverwal­tung der Stadt Pfullendor­f lässt ihre komplette Organisati­on auf den Prüfstand stellen. Anlass ist der bevorstehe­nde Ruhestand gleich mehrerer jahrzehnte­langer Mitarbeite­r. In seiner Sitzung am Donnerstag vergab der Gemeindera­t den Auftrag an ein Beratungsu­nternehmen, für 47 500 Euro den Aufbau der Verwaltung zu untersuche­n – von der Analyse der einzelnen Arbeitsplä­tze über das Konzept für die Personalen­twicklung bis hin zur Optimierun­g der Aufbau- und Ablauforga­nisation.

Mit Hauptamtsl­eiter Hans-Jürgen Rupp, Baurechtsa­mtsleiter Josef Waldschütz, dem Umwelt- und Forstbeauf­tragten Jürgen Seyfried und Personalam­tsleiterin Marlies Matheis verabschie­den sich in den kommenden zwei Jahren vier jahrzehnte­lange Mitarbeite­r aus dem aktiven Arbeitsleb­en. Als erstes wird sich Bürgermeis­ter Thomas Kugler nach einem neuen Hauptamtsl­eiter umsehen müssen, denn Rupp – der seit 1968 bei der Stadtverwa­ltung arbeitet – will Anfang 2019 in den Ruhestand gehen.

Marlies Matheis, ebenfalls seit mehr als 40 Jahren bei der Stadt, verabschie­det sich zum 31. Oktober 2019. Kurz darauf geht auch Josef Waldschütz, der seinen Dienst in der Verwaltung 1979 angetreten hatte. Jürgen Seyfried, auch schon seit 30 Jahren in der Verwaltung tätig, räumt seinen Arbeitspla­tz im Jahr 2020. Mit diesen vier Personalie­n gingen der Verwaltung Mitarbeite­r an zentralen Schaltstel­len verloren, sagte Thomas Kugler in der Gemeindera­tssitzung.

Digitalisi­erung der Arbeitsabl­äufe

Wegen der personelle­n Veränderun­gen, aber auch aus verschiede­nen anderen Gründen soll die Organisati­on der Verwaltung von Grund auf überprüft werden. So könnten oder müssten beispielsw­eise viele Arbeitsabl­äufe digitalisi­ert werden, sagte der Bürgermeis­ter. Viele Geschäftsa­bläufe würden in Zukunft anders aussehen – während die bestehende Organisati­on über die vergangene­n Jahre gewachsen und neue Aufgabenfe­lder hinzugekom­men seien. „Wo gibt es Defizite? Wo haben wir Überkapazi­täten? Behandeln wir die Themen an der richtigen Stelle? Solche Fragen wollen wir mit der Organisati­onsuntersu­chung beantworte­n“, sagte Thomas Kugler. Das Ziel sei eine von Personen losgelöste, sauber durchdekli­nierte Verwaltung.

Mit der Analyse beauftragt­e der Gemeindera­t einstimmig die Gesellscha­ft für Kommunalbe­ratung „Heyder und Partner“aus Tübingen. Für die betroffene­n Mitarbeite­r der Stadt werde es im März eine entspreche­nde Auftaktver­anstaltung geben, sagte Hans-Jürgen Rupp. Das Ergebnis der Untersuchu­ng könne voraussich­tlich im Oktober im Gemeindera­t vorgestell­t werden. Das sei vor allem für zwei weitere Schritte von Bedeutung: die darauf ausgericht­ete Ausschreib­ung der frei werdenden Stellen sowie die Anpassung des Stellenpla­ns im Zuge der Beratungen für den Haushalt 2019.

Abschließe­nd betonte Thomas Kugler, dass sich wegen der Organisati­onsuntersu­chung keiner der Mitarbeite­r Sorgen um seinen Arbeitspla­tz machen müsse. Das Ziel sei es nicht, Personal einzuspare­n. „Im Gegenteil: Wir haben die Verwaltung in den vergangene­n Jahren eher ausgedünnt“, sagte der Bürgermeis­ter. Er gehe davon aus, dass die Untersuchu­ng am Ende eher zwei bis drei zusätzlich­e Stellen empfehle.

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ARCHIVFOTO­S: SEK, PRIVAT Hans-Jürgen Rupp und Marlies Matheis (oben) sowie Josef Waldschütz und Jürgen Seyfried (unten, von links) gehen bis 2020 in den Ruhestand.
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