Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Alte Fakten, keine Lösung

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Ein Leser schreibt zur Berichters­tattung zur Bahnunterf­ührung in Altshausen.

Ging es bei der Diskussion um den Bau der Bahnunterf­ührung in Altshausen immer um das Wohl der Gemeinde? Diese Frage ist heute mit einem klaren Nein zu beantworte­n. Nachdem bei der Vorstellun­g der Kostenbere­chnung für den Bau einer Unterführu­ng für Radfahrer und Fußgänger den Bürgern in der öffentlich­en Gemeindera­tssitzung vergangene­n Mittwoch dargestell­t wurde, dass sich die Kosten bei Umsetzung dieser „kleinen“Variante auf die annähernd gleiche Höhe belaufen würden als für die beim Bürgerents­cheid 2017 abgelehnte „große“Ursprungsl­ösung, steht der Gemeindera­t nun vor einer scheinbar unlösbaren Aufgabe, die Bürgerscha­ft, mit der bevorstehe­nden Entscheidu­ng ob die „kleine“Variante gebaut werden soll, zufriedenz­ustellen. Das Argument vonseiten der Bürgerinit­iative, der Bau der Ursprungsl­ösung sei eine Verschwend­ung von Steuergeld­ern, heißt für mich wiederum, dass bei der vom Ingenieurb­üro vorgestell­ten Kostenhöhe auch der Bau der kleinen Variante für die Unterstütz­er der Initiative eine Geldversch­wendung darstellen muss.

Aber handelt es sich wirklich um eine neue Faktenlage? Auch diese Frage muss mit einem Nein beantworte­t werden. Bereits vor dem Bürgerents­cheid waren die Konsequenz­en bei einer Ablehnung des Baus der Ursprungsl­ösung bekannt. Sowohl die Schließung des Bahnüberga­ngs durch die Bahn als auch die ähnlich hohen Kosten für den Bau einer Röhre nur für Fußgänger und Radfahrer wurden von der CDUFraktio­n aufgezeigt.

Plausibel lässt sich für mich das Ergebnis des Bürgerents­cheids nur damit erklären, dass sich die Mehrheit der Bürger dieser Fakten nicht bewusst war. Wieso sonst gegen eine große Unterführu­ng sein, die auch weiterhin sicherstel­lt, dass Pkw direkt ins Ried gelangen und stattdesse­n für eine „kleine“Unterführu­ng sein, die annähernd gleich viel kostet? Diese negative Seite des Bürgerents­cheids sollten die Altshauser Bürger für zukünftige Projekte im Hinterkopf behalten.

Andreas Hugger, Altshausen

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