Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Staatsanwaltschaft vernimmt weitere Zeugen
HOSSKIRCH/RAVENSBURG (jul) Die Staatsanwaltschaft Ravensburg hat ein Ermittlungsverfahren eingeleitet, um Widersprüche in Aussagen beim Hoßkircher Mordprozess zu klären. Das bestätigte Staatsanwältin Christine Weiss auf Anfrage der „Schwäbischen Zeitung“.
In einem Vorermittlungsverfahren hatte die Staatsanwaltschaft bereits die Widersprüche in den Zeugenaussagen von Hoßkirchs Bürgermeister Roland Haug einerseits und von zwei Kriminalbeamten andererseits untersucht. „Nach den bisherigen Erkenntnissen macht es für uns Sinn, dass wir weiter ermitteln“, sagte Weiss. Konkret bedeute dies, dass nun einige zusätzliche Zeugen vernommen würden. Der Vorwurf laute, dass Haug entweder vor Gericht oder zuvor gegenüber zwei Polizeibeamten bei einer Hausdurchsuchung eine falsche Auskunft gegeben habe. Dazu müsse nun in alle Richtungen ermittelt werden.
Der Bürgermeister hatte Anfang Februar vor dem Landgericht Ravensburg als Zeuge ausgesagt. In dem Prozess ist ein 35-Jähriger angeklagt, seine Ehefrau Ende Februar vergangenen Jahres mit den Händen erstickt und dann einen Autounfall vorgetäuscht zu haben, um die Tat zu vertuschen. Laut der Aussage von zwei Kripobeamten habe der Bürgermeister ihnen gegenüber von einem Gespräch mit dem Vater des Angeklagten berichtet und seinen Sohn darin als „jähzornig“bezeichnet. Dies hat Haug bei seiner Aussage vor Gericht bestritten (SZ berichtete).