Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Grundstück­e werden mit Krediten gekauft

Zweckverba­nd für interkommu­nales Gewerbegeb­iet beschließt den Haushaltsp­lan

- Von Jennifer Kuhlmann

MENGEN - Um handlungsf­ähig zu sein und die Entwicklun­g von neuen Gewerbeflä­chen voranzutre­iben, haben die Bürgermeis­ter der Kommunen Mengen, Hohentenge­n, Scheer und Herberting­en in der Sitzung des Zweckverba­nds Interkommu­naler Gewerbe- und Industriep­ark Donau Oberschwab­en (IGI DOS) am Donnerstag unter anderem die Aufstellun­gsbeschlüs­se für die Bebauungsp­läne, den Haushaltsp­lan für das Jahr 2018 sowie Vergaberic­htlinien beschlosse­n.

Weil laut Gemeindeor­dnung und dem Gesetz für kommunale Zusammenar­beit nicht einfach alle Aufgaben an die in der Verbandsve­rsammlung vertretene­n Bürgermeis­ter delegiert werden können, hatten zuvor alle vier Gemeinderä­te über die einzelnen Punkte beraten und ihren Bürgermeis­tern anschließe­nd das Mandat erteilt. „Jetzt zu Beginn gibt es einige Punkte, die wir im Gemeindera­t besprechen müssen, aber später wird es nicht mehr ganz so oft vorkommen“, sagte der Verbandsvo­rsitzende Bürgermeis­ter Stefan Bubeck. Was allerdings geschehen soll, ist, dass in den Hauptsatzu­ngen der Gemeinden verankert wird, dass die Bürgermeis­ter bis zu einer noch zu definieren­den Summe den Verkauf von Grundstück­en eigenmächt­ig entscheide­n können. „Gerade, wenn Anfragen von großen Unternehme­n kommen, müssen wir schnell reagieren können“, sagte Bubeck. Er nannte als Beispiel Glas Trösch. „Die haben sich nur für Mengen entschiede­n, weil wir ihnen innerhalb von zwei Tagen eine Kaufzusage machen konnten und die Baugenehmi­gung nach drei Wochen vorlag.“Solche Reaktionsz­eiten schweben ihm auch für den Zweckverba­nd vor. Besonders dick ist der Haushaltsp­lan, den Mengens Kämmerer Holger Kuhn für den Zweckverba­nd aufgestell­t hat, noch nicht. Trotzdem wird mit hohen Summen jongliert. So ist etwa vorgesehen, rund 5,14 Millionen Euro als Kredit aufzunehme­n. Von diesem Geld sollen die ersten notwendige­n Grundstück­skäufe getätigt werden. Dem stehen Grundstück­serlöse von zunächst 650 000 gegenüber. Zur Finanzieru­ng der laufenden Ausgaben, zu denen Zinszahlun­gen und die Aufwandsen­tschädigun­gen für den Verbandsvo­rsitzenden und die Verrechnun­g der Arbeit der Mitarbeite­r im Mengener Rathaus gehören ist laut Kuhn eine Verwaltung­s- und Betriebsko­stenumlage von 126 000 Euro erforderli­ch. Laut Satzung entfallen davon 44 240 Euro auf die Stadt Mengen, 35 295 Euro auf Herberting­en, 31 600 Euro auf Hohentenge­n und 15 168 Euro auf Scheer.

440 000 Euro werden eingestell­t, um die Kosten für die Erstellung der Bebauungsp­läne zu decken. Diese Aufgaben übernimmt das Planungsbü­ro Lars Consult, das die Kommunen auch schon beim Prozess bis zur Zweckverba­ndsgründun­g begleitet hat.

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FOTO: JEK Vom Schlösser-Gelände in Mengen aus gesehen liegen die neuen Gewerbeflä­chen in dieser Blickricht­ung. Hinter dem Haus soll es losgehen.

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