Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Der Diesel-Blues: Toyota nimmt Abschied vom Selbstzünder-Pkw
Toyota zieht sich weltweit aus dem Geschäft mit Diesel-Pkw zurück. Wegen der sinkenden Nachfrage will der japanische Autobauer sein Angebot an Personenwagen mit Selbstzünder-Antrieb ab sofort herunterfahren. Entsprechende Schritte würden noch in diesem Jahr unternommen, kündigte der Konzern am Rande des Automobilsalons in Genf an. Man reagiere so auf das geringere Interesse der Kunden. Bei Geländewagen oder leichten Nutzfahrzeugen soll es aber weiterhin auch Diesel-Versionen geben.
Im vorigen Jahr hatten bei den Japanern nur noch weniger als zehn Prozent der verkauften Wagen im Segment einen Dieselantrieb. Fahrsagte zeuge mit Hybridantrieb – einer Kombination aus Verbrennungsund Elektromotor – kamen dagegen auf einen Anteil von 41 Prozent. Damit ist Toyota der weltweit führende Hersteller dieser Antriebsart. Der hinter VW weltweit zweitgrößte Autobauer gilt zugleich als größter Profiteur des Dieselskandals. Pikant dabei: Die Japaner finanzieren seit etlichen Jahren die Lobbyorganisation Deutsche Umwelthilfe. Auf deren Betreiben hin hatte das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig Ende Februar den Weg für mögliche Dieselfahrverbote freigemacht.
Auch bei anderen Autobauern steht der Diesel zur Disposition. FiatChrysler-Chef Sergio Marchionne in Genf, die Abhängigkeit vom Diesel deutlich verringern zu wollen, „weil wir müssen“. Die Nachfrage nach Dieselautos sinke, so Marchionne. Der schwedische Autobauer Volvo hatte Mitte 2017 offiziell angekündigt, sich in den kommenden Jahren Schritt für Schritt von Fahrzeugen mit reinen Verbrennungsmotoren zu trennen: Von 2019 an werde jedes neue Volvo-Modell einen E-Motor haben. Der Chef des PSA-Konzerns (Peugeot, Citroën, Opel), Carlos Tavares, meinte zu den Dieselplänen: „Wenn es irgendwann nicht mehr genug Kunden gibt, die einen Diesel wollen, stoppen wir den Diesel. Aber das kommt auf die Kunden an.“(dpa/sz)