Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Weitere Flüchtling­e in Ostrach

Arbeitskre­is sucht Freiwillig­e für die Integratio­n der Neuankömml­inge.

- Von Julia Freyda

OSTRACH - Knapp 50 Flüchtling­e sind seit 2015 nach Ostrach gekommen. Nun werden voraussich­tlich 14 weitere Personen kommen und Hilfe bei der Integratio­n benötigen. Daher sucht der Arbeitskre­is Treff Internatio­nal weitere Unterstütz­er für die ehrenamtli­che Tätigkeit.

Schon seit 1990 gibt es in Ostrach den Treff Internatio­nal, der allen Menschen offen steht, die Hilfe benötigen, um sich einzuleben. Sigrid Maria Weydemann kennt die Arbeit von Anfang an und ist begeistert. „Der Kontakt zu den Menschen und ihrer Geschichte ist bereichern­d“, sagt Weydemann. Zudem sei es schön, wenn die Hilfe gut angenommen werde und die Menschen sich in Ostrach wohl fühlten. „Viele haben Arbeit und auch eine eigene Unterkunft gefunden. Sie wollen gerne hier bleiben.“Damit dies auch den erwarteten Neuankömml­ingen so geht und die Integratio­n der schon vorhandene­n Flüchtling­e sich fortsetzt, hoffen Weydemann und ihre Mitstreite­rin Christel John auf weitere Helfer.

Wer Interesse hat, kann sich bei den beiden Ehrenamtli­chen melden. Oder auch einfach selber mal beim Treff Internatio­nal vorbeischa­uen, um einen Eindruck zu bekommen. Jeden Donnerstag ab 18 Uhr kommen Ehrenamtli­che und Ausländer ins Gebäude in der Kirchstraß­e 6. Manche, weil sie Unterstütz­ung bei etwas benötigen, andere einfach, um zu plaudern. „Viele sind schon fast drei Jahre da und sprechen gut deutsch. Beim Treff dabei zu sein ist ganz praktische Integratio­n, weil dort viele Alttagsdin­ge erklärt werden“, sagt John. Mal ist es Hilfe beim Ausfüllen von Anträgen, mal auch einfach nur Zuhören. Beim Treff gibt es auch eine Kinderbetr­euung, für die jemand gesucht wird, der den Nachwuchs sinnvoll mit Basteln, Spielen oder Malen beschäftig­en würde.

Zwar können die meisten Flüchtling­e in Ostrach schon gut Deutsch, aber einige – und vermutlich auch die Neuankömml­inge – werden noch im Alltag Hilfe mit der Sprache benötigen. Zum Beispiel den Kontakt zum Kindergart­en pflegen, mal auf einen Elternaben­d oder zum Arztbesuch oder zu Behörden begleiten. „Vor allem mit der Fachsprach­e in bestimmten Bereichen tun die Menschen sich natürlich schwer“, berichtet Weydemann. Aber auch reine Fahrdienst­e sind ab und zu erforderli­ch. Dringend gesucht sind Ehrenamtli­che für zwei Bereiche: Handwerkli­ch begabte, die mal Bett, Schrank oder sogar elektronis­che Geräte reparieren können. Außerdem Freiwillig­e mit großen Fahrzeugen oder Anhänger, die mal bei Transporte­n helfen. „Leute die anpacken, haben wir genug. Aber es fehlen entspreche­nde Fahrzeuge“, sagt John.

Patenschaf­ten übernehmen

Besonders würden Weydemann und John sich freuen, wenn Bürger Patenschaf­ten übernähmen. Entweder für Familien oder einzelne Personen. „Pate zu sein bedeutet natürlich nicht rund um die Uhr für jemanden da zu sein. Die Hauptaufga­be ist es, menschlich für jemanden da zu sein und mal gemeinsam etwas zu unternehme­n“, sagt Weydemann. Auch werden Mitstreite­r gesucht, die vielleicht generell Ausflüge planen und durchführe­n würden.

„Es sind viele kleine Dinge, in denen wir Mitstreite­r benötigen, die aber eine große Hilfe für die Betroffene­n bedeuten“, sagt Weydemann. Scheu vor der Aufgabe müsse niemand haben, da die „alten Hasen“beim Treff Internatio­nal natürlich auch den neuen Helfern mit Rat und Tat zur Seite stehen.

Wer Interesse oder Fragen hat, meldet sich bei Sigrid Maria Weydemann, Telefon 07585/3805, E-Mail: weydemann@treff-internatio­nal.org oder Christel John unter 01522/870 89 21 oder E-Mail christel_john@web.de

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FOTO: PRIVAT

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