Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Werke Rudolf Wachters sind zu sehen
Künstler arbeitete mit Holz – Vernissage ist am Sonntag in der Galerie Wohlhüter in Thalheim
THALHEIM (sz) - In der Galerie Wohlhüter in Leibertingen-Thalheim wird am kommenden Sonntag, 11. März, von 11 bis 16 Uhr eine Ausstellung mit Arbeiten des Holzbildhauers Rudolf Wachter eröffnet. Um 11.30 Uhr führt Stefanje Weinmayr vom Skulpturenmuseum im Hofberg (Landshut) in die Ausstellung ein.
Rudolf Wachter, geboren 1923 in Bernried im Landkreis Ravensburg, besuchte nach Kriegsende und Verlust eines Beines von 1946 bis 1949 die Holzschnitzerschule in Oberammergau. Danach folgte von 1949 bis 1955 das Studium der Bildhauerei an der Akademie der Bildenden Künste München. Er war Meisterschüler bei Professor Josef Henselmann. Bereits 1955 erhielt er den Oberschwäbischen Kunstpreis der Jugend. Von 1965 bis 1967 hielt sich Rudolf Wachter zu Studien in Griechenland auf, daran schloss sich eine Ausstellung im Goethe-Institut in Athen an.
1971 erhielt er das Stipendium der Künstlerkolonie McDowell in den USA. Mehrere Preise wurden ihm zuerkannt, so 1974 der Schwabinger Kunstpreis, 1977 der Förderpreis der Stadt München, 1990 der Kunstpreis der Stadt Rosenheim, 1993 der Kunstpreis der Stadt München und 2007 der Oberschwäbische Kunstpreis.
Wachter war Ehrenmitglied der Akademie der Bildenden Künste München und ordentliches Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste. Er erhielt das Bundesverdienstkreuz am Bande und den Bayerischen Verdienstorden. In der Ausstellung „Aus dem Stamm“wurden seine Werke 2003 in der Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung retrospektiv gezeigt. 2005 wurde das Museum Rudolf Wachter im Neuen Schloss in Kißlegg eröffnet. 2011 starb Rudolf Wachter in München. „Ich arbeite mit dem Holz und das Holz arbeitet mit mir.“Dieser programmatische Satz Rudolf Wachters umreißt Werk wie Persönlichkeit eines der großen Protagonisten der deutschen Holzbildhauerei des 20. Jahrhunderts, der über Jahrzehnte maßgeblich zu einer Neuformulierung der Gattung Holzskulptur beigetragen hat. Ausgangspunkt der Arbeit Wachters war seit den 1970erJahren der frisch gefällte Baumstamm, der für ihn das Potenzial jeder Form in sich barg. Mit dem von ihm geprägten „Schwundschnitt“, wird der Schwund des Holzes gelenkt. Wachter ließ das Holz im Trocknungsprozess mitgestalten.
Öffnungszeiten: freitags 13 bis 18 Uhr, samstags 10 bis 13 Uhr, an den Sonntagen 18. und 25. März sowie 8. und 15. April von 11 bis 16 Uhr und nach Vereinbarung. Telefon 07575/1370. Mehr Informationen unter