Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
„Mir macht es Spaß, anderen Leuten ihr Zuhause zu verschönern“
Klasse 4b der Göge-Schule Hohentengen zu Besuch bei der Schreinerei Reck in Hohentengen – Projekt „Wir lesen junior“fördert die Lesekompetenz
HOHENTENGEN (sz) - Die Klasse 4b der Göge-Schule Hohentengen nimmt mit ihrer Klassenlehrerin Birgit Sauter und der Praktikantin Anna Heinzler am Leseprojekt der „Schwäbischen Zeitung“, „Wir lesen Junior“teil, deren Hauptsponsor die Firma Tegos in Ostrach ist. Die Grundschüler haben der Schreinerei Reck einen Besuch abgestattet und dem Inhaber Matthias Reck sowie den Auszubildenden Fragen gestellt.
War Schreiner Ihr Traumberuf ?
Ziemlich früh, ja.
Auf welcher Schule waren Sie?
Ich war ein Göge-Schüler, so wie ihr.
Wie sind Sie auf die Idee gekommen, Ihren eigenen Betrieb zu gründen?
Meine Eltern hatten eine Landwirtschaft und da habe ich erlebt, wie schön es ist, wenn man Familie und Beruf gut verbinden und bei der Familie sein kann. Als Chef geht das gut.
Ist es cool, ein Chef zu sein?
Ja! Aber man hat große Verantwortung für seinen Betrieb und seine Mitarbeiter.
Wie lange gibt es Ihren Betrieb schon?
Seit November 1999.
Wie lange geht Ihr Arbeitstag?
Ich arbeite so wie die Öffnungszeiten meiner Ausstellung sind, abends habe ich manchmal Kundentermine.
Arbeiten Sie an der Maschine oder nur im Büro?
Leider fast nur noch im Büro und im Verkauf. Ich würde aber gerne mit meinen Kindern mehr mit Holz schreinern.
Was gefällt Ihnen an Ihrer Arbeit am besten?
Mir macht es Spaß, anderen Leuten ihr Zuhause zu verschönern. Wenn Die Klasse 4b der Göge-Schule Hohentengen besucht die Schreinerei Reck in Hohentengen. man heimkommt und es schön hat, das ist doch etwas Tolles.
Was macht eigentlich ein Schreiner?
Er produziert Möbel, macht Küchenmontagen und arbeitet in der Bautischlerei.
Was stellen Sie her?
Sehr viele Tische und Einbauschränke.
Stellen Sie zum Beispiel Stühle auch selbst her?
Nein, eher selten. Es gibt viele gute Lieferanten, die Stühle in Serie fertigen. Aber beispielsweise die Hocker in der Kirche, die sind von uns. Sind Ministranten unter euch? Ihr sitzt da drauf.
Stellen Sie auch Möbel von Hand her oder machen die Maschinen alles?
Das ist bei uns eine gute Mischung aus beidem.
Verkaufen Sie mehr Kinderzimmermöbel oder mehr Erwachsenen-Möbel?
Mehr Möbel für Erwachsene, was ich eigentlich schade finde, denn auch im Kinderzimmer ist es wichtig, ein gutes Klima mit Echtholzmöbeln zu schaffen.
Welches ist das teuerste Produkt bei Ihnen?
Eine Küche mit allem Drum und Dran, zum Beispiel mit einer höhenverstellbaren Dunstabzugshaube mit Fernbedienung.
Wie viele Mitarbeiter haben Sie?
16.
Können auch Frauen als Schreinerin arbeiten?
Ja, wir haben im ersten Lehrjahr eine weibliche Auszubildende.
Nach der Fragerunde gab Matthias Reck den Kindern einen Einblick in den Betrieb. Alle Maschinen durften angeschaut und teilweise in Aktion erlebt werden. Auch die Pelletheizung, in der die hauseigenen Späne verbrannt werden, wurde besichtigt. Dann befragte die Klasse 4b die beiden Auszubildenden, Thomas Koschmieder und Tim Keller.
Was ist das Besondere am Schreinerberuf ?
Keller: Mir gefällt die Arbeit mit Holz, es ist ein lebendiger Werkstoff. Außerdem ist die Arbeit sehr vielseitig.
Macht dir die Arbeit Spaß? Willst du nach der Ausbildung hier bleiben?
Keller: Ja, die Arbeit macht großen Spaß, ich würde gerne nach der Ausbildung bleiben.
Braucht man Abitur, um Schreiner zu werden?
Koschmieder: Nein, das braucht man nicht. Ich war auf der Realschule.
Wie lange geht dein Arbeitstag?
Koschmieder: Von 7 bis 17 Uhr, aber am Freitagnachmittag haben wir dann frei.