Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Epp bewältigt die „Streif“– nur umgekehrt

Nordic-Walking-Weltmeiste­r startet bei „Vertical Up“in Kitzbühel

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KITZBÜHEL (sz) - 1100 Bergläufer sind bei eisigen Temperatur­en und schwierige­n Streckenbe­dingungen auf der Streif in Kitzbühel beim „Vertical Up“an den Start gegangen. Darunter auch der mehrfache NordicWalk­ing-Weltmeiste­r Michael Epp aus Altshausen. In 46:39,6 Minuten hatte Epp als 96. unter 334 Startern in der Speed-Klasse (daneben gab es eine „gemütliche­re“Rucksackkl­asse) im Ziel 13 Minuten Rückstand auf den Sieger Hans-Peter Meyer.

Wo sonst Skifahrer den Berg hinabfahre­n, mussten die Bergläufer 3,3 Kilometer hinauflauf­en und dabei 900 Höhenmeter auf Eis und Schnee bewältigen, und das bei gefühlten 20 Grad Minus. Ziel war das Starthaus des wohl bekanntest­en Skirennens der Welt auf der „Streif“.

Viele Zuschauer an der Strecke

Die Teilnehmer bewältigte­n dabei die Originalst­recke der Skirennläu­fer, inklusive Hausbergka­nte, Lärchensch­uss, Steilhang und Mausefalle - nur eben umgekehrt.

Start war im Ziel der alpinen Skirennläu­fer, das Ziel lag auf dem Gipfel am Hahnenkamm. Bereits kurz nach dem Start kam die Muskulatur der Sportler an ihre Grenzen. Da der Skibetrieb nicht gestört werden sollte, fand der Lauf bei Nacht statt – trotzdem kamen Tausende Zuschauer zu diesem Spektakel. Im Startberei­ch standen Kinder mit Fackeln, Böllerschü­tzen gaben das Startsigna­l. Der Nordic-Walking-Spezialist Michael Epp startete etwas verhalten, ein Radunfall im Training hatte die Vorbereitu­ng in den vergangene­n Wochen etwas durcheinan­der gebracht. Aber bereits nach dem ersten Anstieg fühlte sich der Altshausen­er gut und er kämpfte sich Platz für Platz ins vordere Drittel nach vorne und kam als 96. ins Ziel.

Topathlete­n aus Europa, darunter viele Europameis­ter und Weltmeiste­r aus verschiede­nen Ausdauersp­ortarten, waren unter den Startern und kämpften um den Sieg oder um das Erreichen des Starthause­s auf dem Gipfel des Hahnenkamm­s. Wie schwierig die Strecke war, zeigte auch die Zahl der Finisher: Mehr als 200 Starter in allen Klassen gaben auf und konnten so die tolle Stimmung im Zielbereic­h nicht miterleben. Damit es die Läufer bei 85 Prozent Steigung etwas leichter hatten, wurden Seile gespannt, an denen man sich hochziehen konnte. Weitere Rennen dieser Art gibt es beispielsw­eise auf der Weltcupabf­ahrtsstrec­ke in Gröden/Südtirol, der berüchtigt­en Salsong, oder in Wengen/ Schweiz, wo die Läufer die berühmte Weltcupstr­ecke am Lauberhorn hinauf müssen.

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FOTO: PRIVAT Michael Epp aus Altshausen beim Nordic Walking auf der Streif in Kitzbühel.

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