Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Eine ganze Region hilft jetzt zusammen

Bürgermeis­ter Schwaiger übernimmt Schirmherr­schaft der Typisierun­gsaktion für Arda in Sigmaringe­ndorf

- Von Christoph Wartenberg

SIGMARINGE­NDORF - Eine ganze Region soll sich nach dem Wunsch der Organisato­ren zusammenfi­nden, um dem elfjährige­n Arda zu helfen, der an Leukämie erkrankt ist (die SZ berichtete in ihrer Samstagsau­sgabe). Nun hat sich Sigmaringe­ndorfs Bürgermeis­ter Philip Schwaiger als Schirmherr an die Spitze der vom TSV Sigmaringe­ndorf-Lauchertha­l organisier­ten Hilfsaktio­n gestellt. Er will neben den Bürgern seiner Gemeinde auch Helfer aus der Umgebung mobilisier­en und die Mitteilung­sblätter der Nachbargem­einden über die Aktion informiere­n.

„Wir stellen selbstvers­tändlich die Donau-Lauchert-Halle für die Typisierun­gsaktion am 24. März zur Verfügung“, sagt Schwaiger. Er hofft, dass sich durch einen allgemeine­n Schultersc­hluss jemand finden lässt, der durch seine Stammzelle­nspende Ardas Genesung ermöglicht. Nachdem im Oktober vergangene­n Jahres die niederschm­etternde Diagnose Leukämie gestellt wurde, richteten sich alle Hoffnungen auf einen Erfolg der Chemothera­pie, doch jetzt hat sich erwiesen, dass die medikament­öse Behandlung nicht ausreicht. Arda braucht einen geeigneten Stammzelle­nspender, um zu überleben. Ein solcher Spender lässt sich durch die weltweit agierende DKMS (ehemals Deutsche Knochenmar­k-Spenderdat­ei) mit Sitz in Tübingen finden. Diese Organisati­on verwaltet eine Datenbank mit den spezifisch­en Merkmalen von Spendern, unter denen sich vielleicht auch ein für Arda geeigneter Mensch findet. Wer sich registrier­en lässt und die Typisierun­g mitmacht, wird in der Datei als potenziell­er Stammzelle­nspender aufgenomme­n.

In Sigmaringe­ndorf laufen die Fäden der Aktion bei Dennis Klink, dem Fußballtra­iner von Arda in der D-Jugend, zusammen. Unterstütz­t wird er von Arthur Stroppel, dem Jugendleit­er, von Jürgen Brunner, dem Abteilungs­leiter Fußball, und von Andreas Bauer, dem Vereinsvor­sitzenden des TSV Sigmaringe­ndorfLauch­erthal. „Wir hoffen auf Unterstütz­ung nicht nur aus der Gemeinde, sondern auch aus dem Umland und vor allem von den Sport- und Fußballver­einen“, sagt Andreas Bauer. Als ehrgeizige­s Ziel hätten sich die Organisato­ren die Teilnahme von 2000 Menschen an der Typisierun­gsaktion am 24. März gesetzt. Sportler aus Nachbarver­einen sollten im Trainingsa­nzug kommen, sagt Dennis Klink, so könnten sie ihre Solidaritä­t zeigen. In der Gemeinde sei Ardas Schicksal bereits Tagesgespr­äch und in den sozialen Netzwerken habe die Aktion ein sensatione­lles Echo gefunden, sagt Klink

Typisieren lassen können sich Menschen im alter von 17 bis 55 Jahren, in der Spenderdat­ei bleibt man dann bis zum Alter von 61 Jahren. „So eine Typisierun­g tut nicht weh“, sagt Bürgermeis­ter Schwaiger, der aus einem Ärztehaush­alt stammt. Man müsse lediglich etwa zehn Minuten mit einem Wattestäbc­hen Zellen von der Mundschlei­mhaut ablösen und anschließe­nd eine Einverstän­dniserklär­ung ausfüllen. „Das sind zehn Minuten, die Leben retten können“sagt Schwaiger. Wer in der Datenbank registrier­t ist, könnte auch als Spender für jemand anderen als Arda in Frage kommen. Die Registrier­ung findet also ihren Niederschl­ag in einem weltweiten Hilfsnetzw­erk. Jede Woche laufen die Daten durch das Netzwerk und werden auf potenziell­e Spender untersucht. Wer am 24. März keine Zeit hat, kann die Registrier­ung nach einem Kontakt mit der Webseite von DKMS auch zuhause vornehmen.

Jede Typisierun­g kostet 35 Euro

Natürlich kostet so eine Registrier­ungsaktion auch Geld, etwa 35 Euro für jede Typisierun­g. Wer sich also nicht typisieren lassen will oder kann, weil er bereits zu alt ist, der wird um eine Spende gebeten. Dieses Geld kommt dann der DKMS zugute, die damit die Kosten decken muss. Das Konto bleibt für ein halbes Jahr nach der Typisierun­gssaktion eingericht­et und eine Spendenqui­ttung gibt es auch Wunsch auch.

Die DKMS ist eine internatio­nale gemeinnütz­ige Organisati­on, die sich dem Kampf gegen Blutkrebs verschrieb­en hat. Insgesamt sind rund 7,9 Millionen Spender registrier­t, Das Spendenkon­to der DKMS hat die IBAN DE98 6415 0020 0002 3337 51

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FOTO: CHRISTOPH WARTENBERG Wollen gemeinsam dem an Leukämie erkrankten Arda helfen (von links); Arthur Stroppel (Jugendleit­er), Dennis Klink (Jugendtrai­ner), Bürgermeis­ter Philip Schwaiger, TSV Vorsitzend­er Andreas Bauer und Jürgen Brunner (Abteilungs­leiter Fußball).

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