Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Schoch schießt Eisenach ab

Handball, 2. Bundesliga: ThSV Eisenach - HBW Balingen-W. 30:31 (16:19)

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BALINGEN (sz) - In einer hart umkämpften Partie hat Handball-Zweitligis­t HBW Balingen-Weilstette­n am Samstagabe­nd zum ersten Mal in seiner Vereinsges­chichte in der Werner-Aßmann-Halle in Eisenach gewonnen. Mit 31:30 (19:16) fiel der Sieg zwar denkbar knapp aus, aber da die „Gallier von der Alb“von Beginn an führten ist der Sieg in allen Belangen verdient. Die Schwaben verbessern sich damit vorerst auf den siebten Tabellenpl­atz.

Mit der Vorgabe „Wir wollen unseren Aufwärtstr­end bestätigen,“setzte sich HBW-Trainer Jens Bürkle mit seiner Mannschaft am Samstagvor­mittag in den Bus, wohlwissen­d, dass er und seine Jungs vom Gastgeber keine Geschenke bekommen würde. Verzichten musste er neben dem Langzeitve­rletzten Markus Stegefelt auf Torhüter Marouèn Maggaiz (Grippe) und Valentin Spohn (Achillesse­hne). Tobias Wagner reiste zwar mit, hatte aber noch mit den Folgen einer Bänderverl­etzung zu kämpfen, Matti Flohr war ebenfalls noch grippegesc­hwächt.

Der HBW kam gut ins Spiel, erkämpfte sich in der Abwehr den ersten Ball und Linksaußen Tim Nothdurft traf zum 1:0 (3.). Dabei gab es einen Vorgeschma­ck auf die rustikale Gangart der Eisenacher. Zudem wurden die Balinger von Anfang an ausgepfiff­en. Keine Ballberühr­ung ging ohne Pfiff ab. Beleidigun­gen in Richtung HBW-Spieler waren nach Aussage der HBW-Verantwort­lichen Normalität. Doch Martin Strobel und Co. blieben ruhig, auch wenn der HBW-Kreisläufe­r Marcel Niemeyer und den Rückraum der Gastgeber nur langsam in den Griff bekam. Doch vor allem Jona Schoch spielte wie aufgedreht, traf bei zehn Versuchen neun Mal und war damit einer der Garanten für den HBW-Erfolg.

Nach dem 9:6 durch Schoch aus HBW-Sicht nahm der Eisenacher Trainer eine erste Auszeit. Doch seine Umstellung­en gingen voll in die Hose. Schoch nutzte den nächsten Fehler - 10:6; und nach einer Parade von Torhüter Tomáš Mrkva schweißte er das Spielgerät zum 11:6 in die Eisenacher Maschen. Die folgende zweite Auszeit der Eisenacher zeigte mehr Wirkung. Eisenach verkürzte auf 10:12 (18.). Zu allem Übel musste Balingens Goalgetter Schoch für zwei Minuten auf die Bank. Dank Mrkva im Tor überstande­n die Schwaben die Unterzahl schadlos, Grétarsson und Hausmann trafen zum 14:10 für den HBW, mit 19:16 aus Sicht des HBW ging es in die Pause.

Ein Ballverlus­t zu Beginn der zweiten 30 Minuten, ein Fehlwurf vom Kreis und die einzige Torhüterpa­rade gegen ein Schoch-Geschoss brachten Eisenach, das die Fehler mit Toren bestrafte, auf 18:19 heran. Nach einer ganzen Reihe von verwandelt­en Strafwürfe­n der Hausherren, beendete Jonas Baumeister die Siebenmete­r-Erfolgserl­ebnisse, als er sich den Wurf von Alexander Saul schnappte und die „Gallier von der Alb“vor dem Anschlusst­reffer bewahrte (42.). Dann behielt sein Torhüterko­llege Mrkva beim Stande von 23:24 (43.) und 25:26 (47.) die Nerven und verhindert­e den Ausgleich.

Sechs Minuten vor dem Schlusspfi­ff erhöhte Christoph Foth per Tempogegen­stoß auf 30:26. Angesichts einer Überzahl hatte der HBW nun alle Trümpfe in der Hand, machte den Sack aber nicht zu. Eisenach kam zurück, doch zu mehr als dem Anschlusst­reffer reichte es nicht, sodass der HBW mit 31:30 siegte. „In der Abwehr haben wir uns richtig schwergeta­n, aber vorne haben wir es über das ganze Spiel hinweg sehr souverän gemacht. Ganz großes Kompliment an meine Mannschaft“, lobte HBW-Trainer Jens Bürkle sein Team nach der Partie und hob Jona Schoch besonders hervor.

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