Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Planer: „Sichtbarke­it ist für Handel unabdingba­r“

PMG-Geschäftsf­ührer Helmut Teuber erläutert sein Konzept für das Riedlinger Stadthalle­nareal und benennt K.O.-Kriterien

- Von Bruno Jungwirth

RIEDLINGEN - Die Entscheidu­ng in Sachen Stadthalle­nareal rückt näher. Am 26. März will der Riedlinger Gemeindera­t darüber entscheide­n, wie, ob und durch wen die Fläche überplant werden soll. Drei Investoren sind mit ihren Konzepten im Rennen. Einer davon ist die PMG, Gesellscha­ft für Immobilien. Im Pressegesp­räch erläutert PMG-Geschäftsf­ührer Helmut Teuber seine Konzeption. „Wir sind handelsaff­in. Wir wissen, was der Handel braucht“, wirbt Teuber. Und eine Voraussetz­ung für den Handel ist Sichtbarke­it von der Hindenburg­straße. Daher ist eine Stadthalle parallel zur Hindenburg­staße für ihn ein K.O.-Kriterium.

„Unser Faustpfand sind Vereinbaru­ngen mit dem Drogeriema­rkt Müller und mit Feneberg“, sagt Teuber. Wenn die PMG den Zuschlag erhalten würde, würden beide Unternehme­n nach Riedlingen kommen. Sofern die Rahmenbedi­ngungen stimmen, die Teuber im Sinne dieses Handels formuliert. Eine ist eben diese Sichtbarke­it von der Straße aus, die durch eine quer liegende neue Stadthalle nicht beeinträch­tigt werden dürfe. Dann sei der Handel wieder in der zweiten Reihe und nicht mehr in der bevorzugte­n Lage.

Auch die Flächen für Feneberg oder Müller sind im PMG-Konzept definiert. Müller hätte rund 1200 Quadratmet­er, Feneberg 2000. Länge und Breite der Märkte sind durch Notwendigk­eiten des Handels definiert und von daher auch der Baukörper zum großen Teil vorgegeben. Allerdings würde Teuber die Handelsflä­chen nur einstöckig planen, um keine zu hohen Gebäude zu erreichen. Dennoch wäre noch eine Reserve für zwei Geschäfte mit jeweils 200 bis 300 Quadratmet­ern vorhanden, falls es Interessen­ten gibt.

Den Anspruch an hohe städtebaul­iche Qualität, der sowohl in der Bürgerinfo­rmation als auch durch die Stadt- und Landschaft­splaner Johann Senner und Hubert Sieber formuliert worden ist, will Teuber dennoch erfüllen. Architekto­nischer Anspruch und entspreche­nde Bauweise sei heute der Standard, da hätte sich in den vergangene­n zehn Jahren viel getan. Dem würde er Rechnung tragen, wie Teuber versichert. „Das ist eine architekto­nische Herausford­erung. Wir müssen flexibel sein und Bedürfniss­e einpflegen“, sagt er.

Doch diese Flexibilit­ät hat nicht nur in der Sichtbarke­it ihre Grenzen, auch beim Thema Parken. Dass 150 Parkplätze von Hotel, Stadthalle und Handel gemeinsam genutzt würden und dann ausreichen, stellt er deutlich in Abrede: „Drei Nutzungen, ein Parkplatz – das funktionie­rt nicht.“Allenfalls außerhalb der HandelsÖff­nungszeite­n. Aber wenn diese auf haben, müssten die Plätze dem Handel zugeordnet werden. Daher sieht der Teuber-Plan eine Trennung vor: Die Stadthalle hat er weiter flussaufwä­rts angesiedel­t, und diesem Bereich rund 70 weitere Parkplätze zugeordnet. Dass dies auch noch die Lärmentwic­klung von den Anwohnern weg bringen würde, ist ein anderer Nebeneffek­t.

Die Durchlässi­gkeit einer Sichtbezie­hung zur Altstadt sieht Teuber für sich ebenfalls gegeben. Denn zwischen Hotel und Halle ist ein breiter Grünstreif­en geplant, der komplett von den Landschaft­splanern gestaltet werden könnte. Und er verweist zudem darauf, dass, von der Altstadt aus gesehen, die Handelsgeb­äude durch das Hotel verdeckt werden.

Planer Hubert Sieber hatte in der Bürgerinfo­rmation noch den Fokus auf das Thema Lärm gelegt und einen baulichen Riegel zur Alten Unlinger Straße ins Spiel gebracht, um Lärm zu reduzieren. Doch davon hält Teuber nicht viel: Das Thema Lärm müsse bei jedem Objekt geklärt werden. Doch eine Wand an der Stelle lehnt er ab. Es müssten andere Lösungen und Maßnahmen gefunden werden.

„Wir sind handelsaff­in. Wir wissen, was der Handel braucht“, sagt PMG-Geschäftsf­ührer Helmut Teuber.

Millionen-Invest geplant

Rund acht Millionen Euro müsste die PMG als Investor für die Umsetzung der Handelsplä­ne realisiere­n. Durch Mietverträ­ge über 30 Jahre soll sich das amortisier­en. Für den Betrieb eines Hotels gibt es derzeit ebenfalls Interessen­ten und Investoren. Ob er auch als Investor für die Stadthalle zur Verfügung stehen würde? Teuber hält sich bedeckt. Dazu müsste erst einmal die Stadt für sich klären, was sie will und welches Nutzungsko­nzept dort vorgesehen ist. Das müsste man dann prüfen.

Dass die Pläne der Mitbewerbe­r städtebaul­ich schön aussehen, konstatier­t Teuber. Aber sie entspreche­n nicht dem Anforderun­gsprofil, das er dem Handel zuschreibt. Neue Pläne wie Mitbewerbe­r Krause hat die PMG nach der Bürgervers­ammlung nicht gezeichnet. Er wolle inhaltlich punkten, sagt Teuber.

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FOTO: JUNGWIRTH Helmut Teuber, Geschäftsf­ührer der PMG, will am Stadthalle­nareal investiere­n.

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