Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Korruption bei Berliner Polizei
BERLIN (dpa) - Ein Berliner Polizist soll Drogenhändler vor Ermittlungen gewarnt und dafür hohe Geldbeträge kassiert haben. Beamte des Landeskriminalamtes verhafteten den 39-Jährigen am Freitag wegen Korruptionsverdachts. Er sei dringend verdächtig der gewerbsmäßigen Bestechlichkeit, der Verletzung von Dienstgeheimnissen in mindestens acht Fällen und der Beteiligung am Drogenhandel, teilte die Generalstaatsanwaltschaft mit.
Im Zuge einer groß angelegten Razzia durchsuchten etwa 50 Polizisten 14 Räumlichkeiten und verhafteten neben ihrem Kollegen zwei weitere Verdächtige. Sie stellten Beweismaterial wie Mobiltelefone und Bargeld sicher. Laut Staatsanwaltschaft handelt es sich um Vermögenswerte von mehr als 55 000 Euro.
Insgesamt haben die Ermittler in dem Fall fünf Verdächtige im Visier. Neben dem Polizeibeamten sind dies vier Gaststättenbetreiber aus BerlinWedding im Alter zwischen 44 und 51 Jahren. Sie sollen dem Polizisten regelmäßig Geldbeträge bis zu 3000 Euro für Hinweise auf Kontrollen durch Polizei-, Zoll-, Steuerbehörden und Bezirksamt gegeben haben. Außerdem soll der Polizist den anderen Verdächtigen als Gegenleistung für regelmäßige Zahlungen den Lagerraum eines – so die Staatsanwaltschaft – „von ihm geleiteten Pokerclubs“in Berlin-Pankow zur Verfügung gestellt haben.