Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Das Gedenken pflegen, den Frieden erhalten
Bolstern erinnert am Gedenkstein an den Tod von sieben Menschen einer Bomber-Besatzung vor 74 Jahren
BOLSTERN - Mit einer Gedenkstunde am Donnerstag haben Ortsverwaltung und Kirchengemeinde Bolstern des Absturzes eines Lancester Bombers der Royal Air Force im Sießener Ösch vor 74 Jahren gedacht. Die Redner betonten die Bedeutung solch einer Veranstaltung zur Bewahrung des Friedens.
Bei dem Absturz war der Ort Bolstern nur knapp einer Katastrophe entgangen. Die sieben jungen Besatzungsmitglieder wurden bei dem Unglück getötet. Die bei der Einweihung des Gedenksteines entzündeten sieben Lichter für die sieben Opfer brannten auch am Donnerstag wieder. „Gerade in einer Zeit, in der Nationalismus und Fremdenfeindlichkeit um sich greift, muss uns bewusst werden, welch große Errungenschaft der letzten siebzig Jahre der Frieden ist. Dafür müssen wir einstehen“, betonte Ortsvorsteher Anton Störk.
Wie vor vier Jahren bei der Einweihung vereinbart, fand zeitgleich auch in der Kirche St. Gregory the Great in London ein Gedenkgottesdienst statt. „Im Gedenken geben wir den Opfern ein Stück ihrer Würde zurück, die ihnen geraubt wurde. Wir können sie nicht dem Tode entreißen, aber dem Vergessen“– Mit diesem Zitat einer Volkstrauerrede machte der stellvertretende Kirchengemeinderatsvorsitzende Bernhard Tyborski die Bedeutung der Feier deutlich. Mit einem gemeinsamen Vater unser endete die kleine, aber zum Nachdenken anregende Feier des Erinnerns.