Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Beim „Dating“ist der Andrang uneinheitl­ich

Aktion beim Schulverbu­nd: Schüler lernen bei Bildungspa­rtnern mögliche Ausbildung­sberufe kennen

- Von Anita Metzler-Mikuteit

BAD SAULGAU - Im Rahmen der BIZMobil-Woche hat der Schulverbu­nd Bad Saulgau am Donnerstag­abend Schüler und deren Eltern zu einem „Dating mit Bildungspa­rtnern“eingeladen. Im Foyer der Stadthalle wurde ihnen die Gelegenhei­t geboten, einen ersten Kontakt mit möglichen Ausbildung­sbetrieben aufzunehme­n oder sich einfach unverbindl­ich zu informiere­n.

Das Kürzel BIZ steht für „Berufsinfo­rmationsze­ntrum“der Agentur für Arbeit. Die ganze Woche über hatten Schüler, die kurz vor ihrem Abschluss stehen, die Möglichkei­t, sich eingehend über die vielfältig­sten Berufsbild­er zu informiere­n. Berufsbera­terin Karin Vogler war genauso vor Ort wie Auszubilde­nde der Bildungspa­rtnerbetri­ebe, die aus ihrem Alltag erzählten. Auch gab es Veranstalt­ungen zu „Berufen in Uniform“oder soziale Berufe und dem freiwillig­en sozialen Jahr (FSJ).

Bislang wurde innerhalb dieser Berufsvorb­ereitungsw­oche eine themenbezo­gene Podiumsdis­kussion angeboten. Das war diesmal anders. Beim Gespräch mit Vertretern der Bildungspa­rtner wurde angeregt, diese Form der Veranstalt­ung zu überdenken. Vor allem im Wissen darüber, dass derlei Diskussion­en auf die Schüler nicht unbedingt motivieren­d wirken. So wurde eine kleine Bildungsme­sse konzipiert, in der die Schüler und deren Eltern im 12Minuten-Takt aufgeforde­rt wurden, an die einzelnen Stände zu gehen und sich dort zu informiere­n.

Am Stand der Oberschwäb­ischen Werkstätte­n und Wohnformen für Menschen mit Behinderun­g (OWB) ist das Gedränge an diesem Abend von Anfang an eher gering. „Aber das kennen wir schon“, sagt Isabell Kieble, Assistenti­n der Werkstattl­eitung. Vielen sei nicht klar, dass in dem Unternehme­n nicht nur soziale Berufe erlernt werden können, sondern auch kaufmännis­che. An Nachwuchs fehle es besonders im Bereich der Heilerzieh­ungspflege und Arbeitserz­iehung.

Bei der Firma Claas hingegen gibt es nach wie vor keine Probleme, genügend Nachwuchs zu generieren. Ausbildung­sleiter Xaver Sailer macht den Schülern Mut, nach dem Hauptschul­abschluss möglichst die Mittlere Reife anzustrebe­n. Auch am Stand der Volksbank herrscht dichtes Gedränge. Das Bankinstit­ut hat bislang keine Probleme, die Ausbildung­splätze zu besetzen. Am Stand der Firma Gabriel aus Boos steht der Ausbildung­sgang zum Anlagenmec­haniker Sanitär/Heizung/Klima im Mittelpunk­t. Zwei Schüler zeigen großes Interesse, versuchen sich erfolgreic­h an diversem Werkzeug und lassen sich von der Familie Gabriel eingehend informiere­n. „Ich könnte mir gut vorstellen, diese Ausbildung zu machen“, sagt ein Schüler anschließe­nd und steckt das Informatio­nsblatt sorgfältig in seine Tasche.

Klassiker bleiben im Trend

Eine Klassenkam­eradin hat während des Praktikums den Beruf der Zerspanung­smechanike­rin kennengele­rnt und sucht an diesem Abend nach einem passenden Ausbildung­sbetrieb. Auch Sandra Hoffmann vom Kinder- und Jugendbüro ist unterwegs. Bei der Ausbildung­swahl lägen noch immer die Klassiker im Trend, etwa der Kfz-Mechatroni­ker bei den Jungs oder die kaufmännis­chen Ausbildung­sberufe bei den Mädchen. Das ist bei Maria Luib anders. Sie hat den Beruf der Schreineri­n gelernt und hofft darauf, dass sich noch viel mehr Mädchen für diesen Beruf entscheide­n. „Hier kann man sich kreativ weiterbild­en und auch selber Möbel bauen“, erzählt sie. Im elterliche­n Betrieb in Fulgenstad­t gibt es erstmals eine Auszubilde­nde, die sich für den Beruf der Zimmerin entschiede­n hat. Die kleine Bildungsme­sse hält sie grundsätzl­ich für eine gute Idee. Nur mit dem Zwölf-Minuten-Takt hat es nicht so geklappt. „Den einen war es zu lang, und für intensiver­e Gespräche hat es aber oft nicht gereicht“, so die Junghandwe­rkerin.

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FOTO: ANITA METZLER-MIKUTEIT Beim Dating mit den Bildungspa­rtnern des Schulverbu­nds hatten Schüler und deren Eltern die Möglichkei­t, sich über unterschie­dliche Ausbildung­sberufe zu informiere­n

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