Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Spenden werden für Dach verwendet
Liebfrauengemeinde erhält Geld aus der SZ-Weihnachtsaktion für Berufsschule in Uganda
MENGEN - „Das Geld kommt gerade richtig“, freut sich Alfons Rapp vom Arbeitskreis Mission und Entwicklung der katholischen Liebfrauengemeinde. „Das neue Schulgebäude hat zwar schon ein Fundament und Pfeiler, aber es muss dringend noch ein Dach drauf, damit dort Unterricht stattfinden kann.“Die Missionspartnerschaft der Kirchengemeinde mit dem St. Anthony Technical and Business Institute in Uganda ist eins der Projekte, die die „Schwäbische Zeitung“mit der Weihnachtsaktion „Helfen bringt Freude“unterstützt. Die Zeitungsleser haben so viel gespendet, dass jede Initiative 2550,84 Euro erhält. So auch der Mengener Arbeitskreis.
An dem mit einer Berufsschule zu vergleichenden Internat im Ort Katende werden junge Afrikaner zu Maurern, Schreinern, Automechanikern, Friseuren, Elektrikern oder Schneidern ausgebildet. Die derzeit 121 Schüler werden in sehr beengten Verhältnissen und ohne die notwendige Ausstattung unterrichtet. „Man muss sich das so vorstellen, dass der Lehrer zeigt, wie ein Schaltkreis funktioniert und die Schüler mangels Material allein durchs Zuschauen lernen sollen“, sagt Maria Schmetz. So üben Automechaniker an einem Wagen, der nicht mehr fahrtauglich ist, den Schneidern fehlen Nähmaschinen und Stoff. Zeitgleich müsse die Schulleitung weitere junge Menschen abweisen, die gern an der Schule ausgebildet werden würden.
„Es gibt vor Ort so viele Baustellen und Defizite, da werden wir noch über Jahrzehnte Ansatzpunkte finden, wie Spendengelder verwendet werden können“, sagt Matthias Effinger. „Das ist eben ein richtiges Langzeitprojekt.“Der Arbeitskreis wolle sich zunächst auf die Fertigstellung der notwendigen Schul- und Unterkunftsgebäude fokussieren. „Das hat erst einmal Priorität“, sagt er. Verrät dann aber auch, dass von den letzten Spenden, die der Arbeitskreis durch kleine Aktionen wie Waffel- und Punschverkauf generiert hat, auch Sportbekleidung, Bälle und ein Volleyballnetz gekauft worden seien. „Die jungen Menschen verbringen 24 Stunden am Tag auf dem Schulgelände“, sagt Effinger. „Da sollen sie in ihrer Freizeit auch ein paar Betätigungsmöglichkeiten haben.“
Was die Engagierten des Arbeitskreises positiv überrascht hat, dass sie im vergangenen Jahr auch einzelne größere Spenden erhalten haben, die nicht mit der SZ-Weihnachtsaktion zusammen hängen. „Es ist schön, dass einige Menschen bereits unsere Arbeit verfolgen, auch wenn wir noch nicht damit begonnen haben, ganz groß die Werbetrommel zu rühren“, sagt Maria Schmetz.
Damit möchte der Arbeitskreis aber möglichst bald beginnen. „Es ist zwar schön, wenn wir die Gemeindemitglieder nach dem Gottesdienst zu einem Empfang einladen und dort Spenden sammeln“, sagt Alfons Rapp. „Aber wir wollen auch Menschen erreichen, die nicht zu den typischen Kirchgängern gehören.“Deshalb soll zunächst einmal ein Flyer entwickelt und vielleicht eine Homepage erstellt werden. In Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis Asyl wollen die Ehrenamtlichen einen „Tag für Afrika“oder eine „AfrikaNacht“ auf die Beine stellen. Dabei soll es afrikanisches Essen, Musik und Tanz geben. „Am liebsten im Sommer mit einem großen Lagerfeuer im Freien“, überlegt Matthias Effinger. Die Flüchtlinge aus Gambia und Eritrea, die schon länger in Mengen leben, haben laut Elke Reinauer schon Interesse bekundet und wollen gern mithelfen. „Und ganz nebenbei machen wir die Gäste auf unsere Missionspartnerschaft aufmerksam“, sagt sie.
Matthias Effinger hat sich übrigens schon eine Karte von Uganda besorgt. Er plant einen Besuch. Wenn möglich, will er die Anreise sogar mit dem Rad absolvieren. „Das wäre auf jeden Fall sehr öffentlichkeitswirksam und viel spannender, als bloß in den Flieger zu steigen“, sagt er.
Wer den Arbeitskreis mit unterstützen will, kann sich im Pfarrbüro der Liebfrauengemeinde unter Telefon 07572/8278 melden. Dort gibt es Auskunft zu den nächsten Treffen der Gruppe und zu den Möglichkeiten, dem Projekt Spenden zukommen zu lassen.