Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Spenden werden für Dach verwendet

Liebfrauen­gemeinde erhält Geld aus der SZ-Weihnachts­aktion für Berufsschu­le in Uganda

- Von Jennifer Kuhlmann

MENGEN - „Das Geld kommt gerade richtig“, freut sich Alfons Rapp vom Arbeitskre­is Mission und Entwicklun­g der katholisch­en Liebfrauen­gemeinde. „Das neue Schulgebäu­de hat zwar schon ein Fundament und Pfeiler, aber es muss dringend noch ein Dach drauf, damit dort Unterricht stattfinde­n kann.“Die Missionspa­rtnerschaf­t der Kirchengem­einde mit dem St. Anthony Technical and Business Institute in Uganda ist eins der Projekte, die die „Schwäbisch­e Zeitung“mit der Weihnachts­aktion „Helfen bringt Freude“unterstütz­t. Die Zeitungsle­ser haben so viel gespendet, dass jede Initiative 2550,84 Euro erhält. So auch der Mengener Arbeitskre­is.

An dem mit einer Berufsschu­le zu vergleiche­nden Internat im Ort Katende werden junge Afrikaner zu Maurern, Schreinern, Automechan­ikern, Friseuren, Elektriker­n oder Schneidern ausgebilde­t. Die derzeit 121 Schüler werden in sehr beengten Verhältnis­sen und ohne die notwendige Ausstattun­g unterricht­et. „Man muss sich das so vorstellen, dass der Lehrer zeigt, wie ein Schaltkrei­s funktionie­rt und die Schüler mangels Material allein durchs Zuschauen lernen sollen“, sagt Maria Schmetz. So üben Automechan­iker an einem Wagen, der nicht mehr fahrtaugli­ch ist, den Schneidern fehlen Nähmaschin­en und Stoff. Zeitgleich müsse die Schulleitu­ng weitere junge Menschen abweisen, die gern an der Schule ausgebilde­t werden würden.

„Es gibt vor Ort so viele Baustellen und Defizite, da werden wir noch über Jahrzehnte Ansatzpunk­te finden, wie Spendengel­der verwendet werden können“, sagt Matthias Effinger. „Das ist eben ein richtiges Langzeitpr­ojekt.“Der Arbeitskre­is wolle sich zunächst auf die Fertigstel­lung der notwendige­n Schul- und Unterkunft­sgebäude fokussiere­n. „Das hat erst einmal Priorität“, sagt er. Verrät dann aber auch, dass von den letzten Spenden, die der Arbeitskre­is durch kleine Aktionen wie Waffel- und Punschverk­auf generiert hat, auch Sportbekle­idung, Bälle und ein Volleyball­netz gekauft worden seien. „Die jungen Menschen verbringen 24 Stunden am Tag auf dem Schulgelän­de“, sagt Effinger. „Da sollen sie in ihrer Freizeit auch ein paar Betätigung­smöglichke­iten haben.“

Was die Engagierte­n des Arbeitskre­ises positiv überrascht hat, dass sie im vergangene­n Jahr auch einzelne größere Spenden erhalten haben, die nicht mit der SZ-Weihnachts­aktion zusammen hängen. „Es ist schön, dass einige Menschen bereits unsere Arbeit verfolgen, auch wenn wir noch nicht damit begonnen haben, ganz groß die Werbetromm­el zu rühren“, sagt Maria Schmetz.

Damit möchte der Arbeitskre­is aber möglichst bald beginnen. „Es ist zwar schön, wenn wir die Gemeindemi­tglieder nach dem Gottesdien­st zu einem Empfang einladen und dort Spenden sammeln“, sagt Alfons Rapp. „Aber wir wollen auch Menschen erreichen, die nicht zu den typischen Kirchgänge­rn gehören.“Deshalb soll zunächst einmal ein Flyer entwickelt und vielleicht eine Homepage erstellt werden. In Zusammenar­beit mit dem Arbeitskre­is Asyl wollen die Ehrenamtli­chen einen „Tag für Afrika“oder eine „AfrikaNach­t“ auf die Beine stellen. Dabei soll es afrikanisc­hes Essen, Musik und Tanz geben. „Am liebsten im Sommer mit einem großen Lagerfeuer im Freien“, überlegt Matthias Effinger. Die Flüchtling­e aus Gambia und Eritrea, die schon länger in Mengen leben, haben laut Elke Reinauer schon Interesse bekundet und wollen gern mithelfen. „Und ganz nebenbei machen wir die Gäste auf unsere Missionspa­rtnerschaf­t aufmerksam“, sagt sie.

Matthias Effinger hat sich übrigens schon eine Karte von Uganda besorgt. Er plant einen Besuch. Wenn möglich, will er die Anreise sogar mit dem Rad absolviere­n. „Das wäre auf jeden Fall sehr öffentlich­keitswirks­am und viel spannender, als bloß in den Flieger zu steigen“, sagt er.

Wer den Arbeitskre­is mit unterstütz­en will, kann sich im Pfarrbüro der Liebfrauen­gemeinde unter Telefon 07572/8278 melden. Dort gibt es Auskunft zu den nächsten Treffen der Gruppe und zu den Möglichkei­ten, dem Projekt Spenden zukommen zu lassen.

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FOTO: JENNIFER KUHLMANN Die Mitglieder des Eine-Welt-Kreises der Liebfrauen­gemeinde sind dankbar, dass ihre Partnersch­aft mit der Berufsschu­le in Uganda wieder von der Weihnachts­aktion der „Schwäbisch­en Zeitung“profitiere­n kann.
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