Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
„Groß war der Aufschrei nicht“
Zur Berichterstattung über die Abstufung der Gemeinde Hohentengen zum „nicht-zentralen Ort“hat die Redaktion einen weiteren Leserbrief erhalten. Groß war der Aufschrei in der Göge nicht nach dem Bericht von Christoph Klawitter am 10. März über die drohende Abstufung der Gemeinde Hohentengen zum „nicht-zentralen Ort“, also unbedeutenden Ort. Kein Aufschrei der Politprominenz, Bürgermeister, Gemeinderat und Landtagsabgeordneten, kein Aufschrei der Gewerbetreibenden, kein Aufschrei der Eltern, um die Zukunft derer Kinder es geht. Nichts! Sind die Bewohner der Göge schon so gleichgültig geworden, dass sie alles über sich ergehen lassen, so wie bei dem für die Gemeinde so bedeutenden Verlust der Haupt- und Werkrealschule?
Früher waren die Bewohner der Göge ein aufmüpfiges Volk, das sich von der Obrigkeit nicht alles gefallen ließ, wie es in dem Göge-Geschichtsbuch von Hermann Brendle zu lesen ist. Die letzte große Erhebung war bei der Kreis- und Gemeindereform 1970/75, als die Bürger verhinderten, dass die Göge zum Landkreis Biberach kam.
Nun hat, Gott sei Dank, einer seine Stimme erhoben, Dr. Klaus Stuböck hat in seinem Leserbrief vom 14. März die wirtschaftliche und kulturelle Bedeutung der Gemeinde Hohentengen hervorgehoben und an das Heimatbewusstsein der Bürger appelliert. Gut gebrüllt, Löwe! Hoffentlich verhallt sein „Gebrüll“nicht ungehört und weckt die schlafende Bevölkerung auf, ehe es zu spät ist. „Wehret den Anfängen“, hat Dr. Klaus Stuböck in seinem Leserbrief geschrieben. Noch ist es nicht zu spät!
Wilfried Ballarin, Hohentengen-Bremen