Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Altshausen schnuppert an der Sensation
Tischtennis-Verbandsliga: TTF Altshausen - SC Staig 6:9
ALTSHAUSEN (dw) - Die Tischtennisfreunde Altshausen haben am vergangenen Wochenende in der Verbandsliga ihre Haut gegen den Spitzenreiter SC Staig teuer verkauft (die SZ berichtete). Der Tabellenfünfte (23:15 Punkte) unterlag dem SC Staig (30:4) mit 6:9 und zeigte dabei vor allem in den Einzeln eine starke Leistung. Die Auseinandersetzung hatte zahlreiche Zuschauer angelockt, die ihr Kommen nicht bereuen mussten. Beide Mannschaften begegneten sich auf Augenhöhe, zeigten herausragenden Tischtennissport und bis zu den letzten Einzeln war offen, wer die Halle als Sieger verlassen würde.
Das war erstaunlich, denn die TTF gerieten bereits in den Doppeln scheinbar aussichtslos mit 0:3 in Rückstand. Ocko/Novotny unterlagen Wenger/Duffke mit 0:3, Blanar/ Narr verloren nur knapp mit 2:3 gegen Richter/Huber 2:3 und auch Zech/Toth wehrten sich gegen Merrbach/Roll beim 1:3 tapfer. Dennoch schien das Spiel nach den Doppeln bereits entschieden. Dann aber punktete Altshausens Spitzenspieler Petr Ocko gleich im ersten Einzel. Der Tscheche zeigte große mentale Stärke und hatte gegen den Ex-Altshausener Nico Wenger mit 13:11, 16:14, 10:12 und 12:10 die Nase nach fünf Sätzen knapp vorn. Dagegen konnte sich Frantisek Blanar nicht gegen den früheren Ochsenhausener Bundesligaspieler Gerd Richter behaupten und unterlag in drei Durchgängen. Doch danach zeigte Damian Zech dem mit einer Bilanz von 7:1 Siegen angereisten Thomas Huber die Grenzen auf und siegte mit 3:0. Gabor Toth setzte seine Erfolgsserie fort und behielt mit einem 3:1 gegen den starken Thilo Merrbach die Oberhand und verkürzte auf 3:4 aus TTF-Sicht. Dann stellte Petr Novotny den Ausgleich her. Mit überlegtem Spiel bezwang er Michael Roll, Ertinger in Diensten des SC Staig, hielt den Youngster in Schach und kam zu einem aus Altshausener Sicht erfreulichen 3:1-Erfolg. Das bedeutete den 4:4-Ausgleich. Jetzt hätte Kapitän Christian Narr die Sensation perfekt machen und die Tischtennisfreunde in Führung bringen können. Doch er unterlag Tom Duffke unglücklich mit 9:11 im fünften Entscheidungssatz. Damit führte Staig nach der ersten Einzelrunde mit 5:4.
Zu Beginn der zweiten Einzelrunde kam es zum Duell der beiden Topspieler. Doch Staigs Gerd Richter entschied das Spitzeneinzel gegen Petr Ocko in drei Sätzen klar für sich. Nun hofften alle in der Altshausener Sporthalle, dass Frantisek Blanar seinen Vorrundenerfolg gegen Nico Wenger wiederholen könnte. Doch wie so oft in dieser Saison ging das Match über fünf Sätze, an deren Ende die Nummer zwei der Altshausener Tischtennisfreunde seinem Gegner gratulieren musste. Davon ließen sich Damian Zech (3:0 gegen Thilo Merrbach) und Gabor Toth (3:0 gegen Thomas Huber) jedoch nicht beeindrucken, spielten groß auf und zeigten überzeugend, dass sie mit ihren Bilanzen 12:3 (Zech) und 11:4 (Toth) zu den besten Spielern am zweiten Paarkreuz der Verbandsliga in dieser Saison gehören. Plötzlich stand es nur noch 7:6 für den SC Staig.
Zweimal geht’s über fünf Sätze
Nun lag eine Überraschung in der Luft. Christian Narr und Petr Novotny schnupperten an der Sensation. Christian Narr unterlag nach völlig wechselhaftem Spiel erst mit 15:17 im Entscheidungssatz. Am anderen Tisch konnte Petr Novotny seine exzellente Vorstellung gegen Tom Duffke nicht krönen. Im Entscheidungssatz war sein Kontrahent nervenstärker, sodass Staig das Spiel mit 9:6 für sich entschied. Insgesamt haben die Tischtennisfreunde dennoch bewiesen, dass sie zurecht in der oberen Tabellenhälfte stehen, wenn auch nicht ganz oben.
So sehr sich die Tischtennisfreunde über die herausragenden Ergebnisse in allen sechs Ligen freuen, so schwer sind diese erkämpft. Das zeigt der Blick hinter die Kulissen. „Dem Verein fehlen gegenüber der Vorrunde durch Verletzungen und Wegzug drei Spieler, die nur ersetzt werden können, weil sich die Mannschaften gegenseitig aushelfen“, sagt Teammanager Diethelm Wahl. Manche Spieler wie Klaus Kramer oder Wolfgang Assfalg sind in drei Mannschaften zu finden, zahlreiche Spieler sind ständig in zwei Mannschaften im Einsatz. „Dies geht nicht immer reibungslos vor sich, vor allem dann, wenn mehrere Mannschaften zum gleichen Zeitpunkt an verschiedenen Ort anzutreten haben. So gibt es schon am kommenden Wochenende eine schwierige Situation auf die TTF zu: Dann spielt Altshausens erste Mannschaft in Wendlingen, Altshausen II in Witzighausen, Altshausen III in Ailingen. Das kann nur mir sehr viel gegenseitigem Verständnis und großem Teamgeist bewältigt werden“, erklärt Diethelm Wahl.