Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Neue Stromtrass­e führt von Pfullendor­f nach Ostrach

Projekt dient dem Anschluss des Energiepar­ks Hahnennest – Internet-Ausbau soll Netzsicher­heit erhöhen

- Von Sebastian Korinth

PFULLENDOR­F/OSTRACH - Erdgas Südwest will in den kommenden Monaten eine neue Stromtrass­e zwischen Pfullendor­f und Ostrach verlegen. Diese dient vor allem dem Anschluss des Energiepar­ks Hahnennest. Gleichzeit­ig bietet das Projekt Gelegenhei­t dazu, Leerrohre für schnelles Internet gleich mit zu verlegen – allerdings nicht, um Hausanschl­üsse zu versorgen, sondern um die Betriebssi­cherheit zu erhöhen.

Wie Erdgas Südwest mitteilt, wird die Leitung am Umspannwer­k in Pfullendor­f beginnen und überwiegen­d entlang der bestehende­n Bahnlinie in Richtung Ostrach nach Hahnennest geführt. „Mit dem gleichzeit­igen Verlegen von Leerrohren profitiert die Region durch eine bessere Erschließu­ng mit Glasfaserk­abel“, schreibt das Unternehme­n in einer Pressemitt­eilung. Bislang verlaufe eine Internet-Trasse vom Walder Ortsteil Kappel über die Pfullendor­fer Ortsteile Otterswang und Mottschieß bis zum Ostracher Ortsteil Lausheim, erklärt Pfullendor­fs Bürgermeis­ter Thomas Kugler. „Die neue Leitung entlang der Stromtrass­e ermöglicht langfristi­g eine Ringverbin­dung und damit eine höhere Betriebssi­cherheit“, sagt er. Diese diene auch dem Ziel, in den kommenden Jahren mehr Glasfaser-Anschlüsse direkt bis zum Haus zu legen (FTTB-Strategie). Allerdings würden über die neuen Leerrohre keine zusätzlich­en Haushalte direkt ans schnelle Internet angeschlos­sen.

„Damit die Energiewen­de gelingt, muss die Erzeugung von erneuerbar­er Energie ausgebaut werden“, schreibt Erdgas Südwest in der Pressemitt­eilung. Durch die gesetzlich geforderte Flexibilis­ierung von Biogasanla­gen werde ein neuer Stromansch­luss des Energiepar­ks Hahnennest notwendig. Daher habe sich die Biomethang­as Hahnennest GmbH – ein Gemeinscha­ftsunterne­hmen der Energiepar­k Hahnennest GmbH und der Erdgas Südwest GmbH – dazu entschloss­en, den Energiepar­k mit einer neuen Mittelspan­nungsleitu­ng zu erschließe­n.

Arbeiten dauern einen Monat

„Rund 500 000 Euro investiert das Unternehme­n in die Baumaßnahm­e, die die Verteilung des erneuerbar­en Stroms sichern soll“, heißt es in der Pressemitt­eilung. Die neue Stromtrass­e wird etwa viereinhal­b Kilometer lang sein und unterirdis­ch verlegt. Zurzeit würden die nötigen Grunddiens­tbarkeiten von den betroffene­n Grundstück­sinhabern eingeholt. „Sobald diese vorliegen, kann der rund einmonatig­e Ausbau witterungs­bedingt erfolgen“, teilt Erdgas Südwest mit. „Wir gehen von einer Fertigstel­lung in vier bis fünf Monaten aus.“

Damit befindet sich das Unternehme­n am Beginn der Planungsph­ase, in der die betroffene­n Grundstück­seigentüme­r informiert und eingebunde­n werden. „Durch den Einsatz von grabenlose­n Bauverfahr­en werden Beeinträch­tigungen auf ein Minimum reduziert“, heißt es in der Pressemitt­eilung von Erdgas Südwest. „In Abstimmung mit der Naturschut­zbehörde wird auf die geschützte­n Biotope und Vegetation­en besonders Rücksicht genommen, indem diese Bereiche großräumig umgangen oder mittels Spühlrohrv­erfahren unterquert werden.“

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FOTO: DPA Die unterirdis­che Stromtrass­e ermöglicht zugleich das Verlegen von Leerrohren.

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