Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Lerncoach gibt seine Erfahrunge­n weiter

Bei einem Vortrag des Verbands für Bildung und Erziehung geht es um Lerntypen und Lernmethod­en

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MENGEN (sz) - Der Verband für Bildung und Erziehung (VBE) hat den gemeinnütz­igen Verein LVB Lernen eingeladen, einen Vortrag zum Thema „das Lernen lernen“für Eltern und Lehrer der Realschule und der Gemeinscha­ftsschule zu halten. Über 100 Interessie­rte nutzten das Angebot und kamen zum kostenlose­n Vortrag des Referenten Steffen Steitz, der eine langjährig­e Berufserfa­hrung als privater Lerncoach hat.

Andreas Gronbach, Geschäftsf­ührer VBE Kreisverba­nd Albstadt und Lehrer an der Mengener Realschule, begrüßte die Eltern beider Schularten, die Schulleite­rin der Realschule, Mechtild Kniele, sowie einige der anwesenden Realschulk­ollegen. Steffen Steitz gelang es mit einem humorvolle­n Einstieg sehr schnell, die Zuhörer in seinen Bann zu ziehen. Er stellte schon zu Beginn seines Vortrags klar, dass es einer positiven Argumentat­ion und Artikulati­on bedarf, um Kinder und Jugendlich­e zu motivieren. Man solle beispielsw­eise nicht die Fehleranza­hl, das Negative („zwei von zehn falsch“) in den Vordergrun­d stellen, sondern das Positive („acht von zehn richtig“).

Regelmäßig Pausen einlegen

Im ersten Teil seines Vortrags bezog sich Steitz auf die Gehirnakti­vität. Nach einer Lernphase müsse eine 20-minütige Pause eingelegt werden, bei der elektronis­che Medien wie Fernseher, Handy und Computer tabu sind, denn sonst gehen viele der neu gewonnenen Lerninhalt­e wieder verloren. Nach weiteren wertvollen Tipps zu Mnemotechn­ik (unter anderem Merkhilfen wie „Eselsbrück­en“), Karteikast­ensystem, Lernvideos und Reduktion des Lernstoffs unterbrach der Referent seinen Vortrag für zehn Minuten und entließ die Zuhörer in eine wohlverdie­nte Pause.

Im zweiten Teil standen die verschiede­nen Lerntypen auf dem Programm. Steitz stellte klar, dass man zum einen alle Lerntypen, natürlich zu unterschie­dlichen Teilen, in sich trage und dass sich Lerntypen im Laufe des Lebens auch ändern können.

Unterschie­den werden vier unterschie­dliche Ausprägung­en: der logisch-abstrakte Lerntyp liebe unter anderem den Frontalunt­erricht und hasse Rollenspie­le und Kreativitä­t, er liebe Grammatik und Mathematik. Der sicherheit­sliebende Lerntyp würde sehr ordentlich arbeiten und brauche bekannte Strukturen, um sich zurechtzuf­inden. Der emotionale Lerntyp verfügt über große Sozialkomp­etenz, seine Stärken lägen in den musischen Fächern, er sei eher ein langsamer Lerner, der Geborgenhe­it und viel Lob brauche. Der letzte Lerntyp, der kreativ-chaotische, sei sehr phantasiev­oll, vergesse regelmäßig die Hausaufgab­en, habe eine schlechte Heftführun­g und gelte als liebevolle­r Chaot. Er sei sehr gesellig, liebe Gruppenarb­eit und mache sich ständig Gedanken, wie er mit dem geringsten Aufwand zum Ziel gelange.

Steffen Steitz verwies darauf, dass grundsätzl­ich das Bestrafen aufgrund schlechter Noten bei allen Lerntypen zu vermeiden ist. Einig waren sich Eltern und Lehrer nach zwei Stunden Vortrag: „Das war richtig gut und niemals langweilig, wir können davon profitiere­n und werden versuchen, vieles davon umzusetzen.“

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FOTO: PRIVAT Auf Einladung von Andreas Gronbach ist Steffen Steitz nach Mengen gekommen.

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