Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
„Nervös bin ich nicht mehr“
Schüler befragen den Spielleiter des Kinderstücks der Waldbühne
HERBERTINGEN/SIGMARINGENDORF - Bei ihrem Besuch der Waldbühne in Sigmaringendorf hat die Klasse 4a der Lilly-Jordans-Schule auch den Spielleiter des Kinderstücks Alexander Speh interviewt.
Seit wann gibt es die Waldbühne und wer hat sie „erfunden“?
Die Waldbühne gibt es jetzt genau seit 90 Jahren, seit 1928. Wir haben dieses Jahr Jubiläum. Die Idee für die Waldbühne entstand aus einem Theaterverein, den es schon gab und der Hauptorganisator war Josef Wintergerst. Er hat auch das erste Stück inszeniert.
Wie viele Stücke wurden seither aufgeführt?
Insgesamt wurden 118 Stücke aufgeführt. Seit 1979 gibt es immer zwei Stücke, eines für Kinder und eines für Erwachsene. In der Zeit während des Krieges gab es keine Aufführungen aber sonst jedes Jahr. Jedes Jahr wird dafür die Bühne unter viel ehrenamtlichem Einsatz neu aufgebaut und bemalt.
Seit wann sind Sie Spielleiter und was gefällt Ihnen an der Aufgabe?
Ich bin zusammen mit Karin Maichle jetzt das fünfte Jahr Spielleiter und am meisten beeindruckt mich die Leistung und Entwicklung der Schauspieler und natürlich das Ergebnis am Ende einer so langen Probezeit, die ja schon im Februar wieder begonnen hat.
Haben Sie früher auch mitgespielt und welches war bisher Ihr Lieblingsstück?
Ich bin seit über 20 Jahren auf der Waldbühne aktiv, lange natürlich als Spieler im Kinderstück und später im Erwachsenenstück. Ein Lieblingsstück habe ich nicht, aber „Ronja Räubertochter“finde ich sehr gut. Als Kind habe ich in diesem Stück meine erste große Rolle bekommen und 20 Jahre später war es das erste Stück, das ich als Spielleiter mit den Kindern einstudiert habe.
Sind Sie vor den Aufführungen nervös?
Nein, nervös bin ich nicht mehr. Ich freue mich aber, wenn es endlich wieder soweit ist und die Aufführungen losgehen.
Sie sind Vater von vier Kindern, Rektor, Lehrer und Spielleiter und Sie haben nur ein Auto. Wie schaffen Sie das?
Manchmal habe ich das Gefühl, ich schaffe es nicht, aber irgendwie geht es dann doch immer. Erstens habe ich ein tolles Kollegium hinter mir, dann sind wir zu zweit in der Spielleitung und unterstützen uns da sehr und drittens spielen meine Kinder selber mit, was es für die Familie auch leichter macht. Mit so viel Unterstützung von allen verschiedenen Seiten geht das.