Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Integrationsmanagerin nimmt Arbeit auf
Susanne Karrer bietet mittwochs im Stadtarchiv eine Sprechstunde für Flüchtlinge an
MENGEN - Flüchtlinge, die in Mengen in der so genannten Anschlussunterbringung leben, werden jetzt von einer Integrationsmanagerin des Caritas-Verbandes betreut. Susanne Karrer, die diese Stelle seit dem 1. März innehat, ist in Mengen keine Unbekannte. Sie hat bis zur Schließung der Gemeinschaftsunterkunft „Bei der Linde“für den Sozialdienst in Mengen gearbeitet. Künftig wird sie die in Mengen, Hohentengen und Scheer wohnenden Flüchtlinge betreuen und mittwochnachmittags Sprechstunden im Archiv anbieten.
Knapp ein Jahr nachdem der Pakt für Integration in Baden-Württemberg geschlossen wurde, mit dem Kommunen bei der Integration von Flüchtlingen in der Anschlussunterbringung finanziell und personell unterstützt werden sollen, kommt die Förderung nun auch in Mengen an. Susanne Karrer ist die neue Ansprechpartnerin für die Flüchtlinge in Mengen und damit eine wichtige Schnittstelle zwischen Ehrenamtlichen, Flüchtlingen und Behörden. Am Dienstag hat sich die Integrationsmanagerin im Mengener Gemeinderat vorgestellt.
Karrer kennt sich in Mengen aus
Die 37-Jährige aus Meßkirch arbeitet seit 2016 für die Caritas. „Die Situation und die Flüchtlinge aus Mengen kenne ich aus meiner Zeit beim Sozialdienst in der Gemeinschaftsunterkunft“, sagte sie. „Das erleichtert meine Arbeit natürlich ungemein.“Dank der guten Zusammenarbeit vor allem mit den Ehrenamtlichen des Arbeitskreises Asyl habe sie immer gern in Mengen gearbeitet und freue sich, nach einem Intermezzo in der Gemeinschaftsunterkunft im Sigmaringer Fürstenhof wieder zurückzukommen.
Insgesamt werden im Kreisgebiet 4,5 Stellen für Integrationsmanager geschaffen, eine weitere halbe Stelle koordiniert deren Arbeit vom Landratsamt aus. „Derzeit sind 3,5 Stellen mit fünf Integrationsmanagerinnen besetzt“, sagte Karrer. „Es ist also noch eine Vollzeitstelle zu haben, wenn ich hier Werbung machen darf.“Sie selbst arbeitet 40 Prozent und wird neben Beratungszeiten im Sigmaringer Fidelishaus ihre Mittwochnachmittage in Mengen verbringen. Von 14.30 bis 17.30 Uhr wird sie Flüchtlinge zu allen sie betreffenden Themen im Stadtarchiv empfangen. „Ich unterstütze sie bei allem, bei dem sie Hilfe brauchen“, sagte sie und zählte auf: „Asylverfahren, Wohnen und Arbeiten, Kontakt zum Jobcenter, dem Bamf, Rechtsanwälten und Arbeitgebern.“Für eine Integration seien aber auch Beziehungen zu den Ehrenamtlichen und Vereine sowie Sprachunterricht wichtig.
„Wir erfassen die Daten der rund 500 in Anschlussunterbringung lebenden Flüchtlinge im Kreis und stellen Integrationspläne auf“, so Karrer. Sie betont, dass auch die Flüchtlinge aus Hohentengen und Scheer zu ihrem Betreuungsgebiet gehören. Im Einzelfall seien auch Hausbesuche möglich.
Stellvertretend für den Gemeinderat betonte Bürgermeister Stefan Bubeck, wie wichtig die Arbeit einer Integrationsmanagerin in der Kommune sei. „Sie sind eine wichtige Schnittstelle und eine riesige Unterstützung für unsere Ehrenamtlichen in der Stadt“, sagte er.