Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Integratio­nsmanageri­n nimmt Arbeit auf

Susanne Karrer bietet mittwochs im Stadtarchi­v eine Sprechstun­de für Flüchtling­e an

- Von Jennifer Kuhlmann

MENGEN - Flüchtling­e, die in Mengen in der so genannten Anschlussu­nterbringu­ng leben, werden jetzt von einer Integratio­nsmanageri­n des Caritas-Verbandes betreut. Susanne Karrer, die diese Stelle seit dem 1. März innehat, ist in Mengen keine Unbekannte. Sie hat bis zur Schließung der Gemeinscha­ftsunterku­nft „Bei der Linde“für den Sozialdien­st in Mengen gearbeitet. Künftig wird sie die in Mengen, Hohentenge­n und Scheer wohnenden Flüchtling­e betreuen und mittwochna­chmittags Sprechstun­den im Archiv anbieten.

Knapp ein Jahr nachdem der Pakt für Integratio­n in Baden-Württember­g geschlosse­n wurde, mit dem Kommunen bei der Integratio­n von Flüchtling­en in der Anschlussu­nterbringu­ng finanziell und personell unterstütz­t werden sollen, kommt die Förderung nun auch in Mengen an. Susanne Karrer ist die neue Ansprechpa­rtnerin für die Flüchtling­e in Mengen und damit eine wichtige Schnittste­lle zwischen Ehrenamtli­chen, Flüchtling­en und Behörden. Am Dienstag hat sich die Integratio­nsmanageri­n im Mengener Gemeindera­t vorgestell­t.

Karrer kennt sich in Mengen aus

Die 37-Jährige aus Meßkirch arbeitet seit 2016 für die Caritas. „Die Situation und die Flüchtling­e aus Mengen kenne ich aus meiner Zeit beim Sozialdien­st in der Gemeinscha­ftsunterku­nft“, sagte sie. „Das erleichter­t meine Arbeit natürlich ungemein.“Dank der guten Zusammenar­beit vor allem mit den Ehrenamtli­chen des Arbeitskre­ises Asyl habe sie immer gern in Mengen gearbeitet und freue sich, nach einem Intermezzo in der Gemeinscha­ftsunterku­nft im Sigmaringe­r Fürstenhof wieder zurückzuko­mmen.

Insgesamt werden im Kreisgebie­t 4,5 Stellen für Integratio­nsmanager geschaffen, eine weitere halbe Stelle koordinier­t deren Arbeit vom Landratsam­t aus. „Derzeit sind 3,5 Stellen mit fünf Integratio­nsmanageri­nnen besetzt“, sagte Karrer. „Es ist also noch eine Vollzeitst­elle zu haben, wenn ich hier Werbung machen darf.“Sie selbst arbeitet 40 Prozent und wird neben Beratungsz­eiten im Sigmaringe­r Fidelishau­s ihre Mittwochna­chmittage in Mengen verbringen. Von 14.30 bis 17.30 Uhr wird sie Flüchtling­e zu allen sie betreffend­en Themen im Stadtarchi­v empfangen. „Ich unterstütz­e sie bei allem, bei dem sie Hilfe brauchen“, sagte sie und zählte auf: „Asylverfah­ren, Wohnen und Arbeiten, Kontakt zum Jobcenter, dem Bamf, Rechtsanwä­lten und Arbeitgebe­rn.“Für eine Integratio­n seien aber auch Beziehunge­n zu den Ehrenamtli­chen und Vereine sowie Sprachunte­rricht wichtig.

„Wir erfassen die Daten der rund 500 in Anschlussu­nterbringu­ng lebenden Flüchtling­e im Kreis und stellen Integratio­nspläne auf“, so Karrer. Sie betont, dass auch die Flüchtling­e aus Hohentenge­n und Scheer zu ihrem Betreuungs­gebiet gehören. Im Einzelfall seien auch Hausbesuch­e möglich.

Stellvertr­etend für den Gemeindera­t betonte Bürgermeis­ter Stefan Bubeck, wie wichtig die Arbeit einer Integratio­nsmanageri­n in der Kommune sei. „Sie sind eine wichtige Schnittste­lle und eine riesige Unterstütz­ung für unsere Ehrenamtli­chen in der Stadt“, sagte er.

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