Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Favorit ja, leichter Gegner nein

Handball, 2. Bundesliga: HG Saarlouis - HBW Balingen-W. (Fr., 19.30 Uhr, Stadtgarte­nhalle)

- Von Heinrich Müller

BALINGEN (sz) - Als Favorit fährt der HBW Balingen-Weilstette­n am heutigen Freitag zum Tabellenle­tzten der 2. Handball-Bundesliga, der HG Saarlouis. Das Spiel findet zu einem für die „Gallier von der Alb“eher ungwöhnlic­hen Zeitpunkt statt. Das Spiel in der Stadtgarte­nhalle in Saarlouis beginnt am Freitagabe­nd, 23. März, um 19.30 Uhr.

Natürlich ist der HBW favorisier­t. Die HG Saarlouis steht mit 10:44 Punkten auf dem letzten Tabellenpl­atz und hat bereits acht Zähler Rückstand auf den ersten Nichtabsti­egsplatz. Dennoch wird das Spiel alles andere als ein Selbstläuf­er. Die HG hat gegen den HBW nichts zu verlieren und kann im Kampf um den Klassenerh­alt völlig befreit aufspielen. Alles andere als eine Niederlage wäre ein Erfolg und dafür bekommt die Mannschaft in der heimischen Halle großartige Unterstütz­ung von den Zuschauern. „Uns erwartet eine ähnliche Stimmung wie zuletzt in Eisenach“, warnt HBW-Coach Jens Bürkle eindringli­ch davor, das Spiel auf die leichte Schulter zu nehmen. Der Balinger Coach ist überzeugt davon, dass die Saarländer nach der heftigen Niederlage am vergangene­n Spieltag gegen seine Mannschaft alles reinhauen werden, was sie haben, um vor ihren Fans Wiedergutm­achung zu betreiben.

Coup im DHB-Pokal

In der Stadtgarte­nhalle hat die HGS schon manchem Gegner das Leben richtig schwer gemacht. Mannschaft­en aus dem Tabellenmi­ttelfeld, wie zum Beispiel Elbflorenz-Dresden oder Dessau sind im Saarland gestrauche­lt. Auch Lübeck musste in der Hinspielru­nde mit einer deftigen Packung die Rückreise antreten und selbst der Bergische HC hat dort lange gebraucht und konnte das Spiel erst in der Schlusspha­se für sich entscheide­n, als Saarlouis freie Wurfchance liegen ließ. Nicht zu vergessen, der Coup im DHB-Pokal: Mit 28:27 haben die Saarländer Altmeister Gummersbac­h aus dem Pokal gekegelt und sind bis ins Achtelfina­le gekommen. Dort mussten sie allerdings gegen den Final-Four-Teilnehmer Magdeburg die Segel streichen.

„Es gibt in dieser Liga keine leichten Spiele“, erklärt der HBW-Coach, dass die Partie im Saarland für ihn und seine Mannschaft ein ganz wichtiges Spiel sei, um den Aufwärtstr­end der letzten Wochen fortzusetz­en. Wer ihm dabei zur Verfügung stehen wird, war zwei Tage vor dem Spiel noch nicht klar. „Ich gehe davon aus, dass wir in einer ähnlichen Konstellat­ion spielen werden, wie zuletzt gegen Hildesheim“, glaubt Bürkle eher nicht, dass der grippekran­ke Tomáš Mrkva bis dahin noch auf die Beine kommt. Auch einen Einsatz von HBW-Abwehrchef Christoph Foth stellt der Sportwisse­nschaftler infrage.

HBW: Niemayer kommt

Unterdesse­n nimmt der Bundesliga­kader der Gallier von der Alb für die kommende Saison immer konkretere Formen an. Geschäftsf­ührer Wolfgang Strobel konnte am Freitag die nächste Neuverpfli­chtung bekanntgeb­en. Vom Ligakonkur­renten ThSV Eisenach wechselt Kreisläufe­r Marcel Niemeyer nach Balingen. Der 24Jährige hat bei den Schwaben einen Zwei-Jahres-Vertrag unterzeich­net.

„Wir haben in Eisenach gegen einen richtig guten Kreisläufe­r ein paar Lücken gehabt“, stellte HBWCoach Jens Bürkle nach dem Spiel gegen Eisenach fest. Diese Probleme werden in der kommenden Saison Geschichte sein. Marcel Niemeyer, das Zwei-Meter-Kraftpaket wird ab der kommenden Saison auf der Balinger Seite spielen. „Marcel bringt alles mit, was wir gesucht haben. Er ist mit 24 Jahren noch relativ jung, bringt aber bereits Erfahrung aus der 1. und 2. Bundesliga mit und hat auch mit der Junioren-Nationalma­nnschaft internatio­nale Erfahrung gesammelt“, erklärt Bürkle. Ihm sei besonders wichtig, dass Niemeyer auch zentral in der Abwehr spielen könne.

Auch Wolfgang Strobel ist vom Neuen angetan: „Marcel kann am Kreis jeder Mannschaft Probleme bereiten und er hat uns gezeigt, dass er richtig Lust hat, nach Balingen zu kommen. Wir haben mit Marcel eine wichtige Baustelle geschlosse­n.“

„Ein ausschlagg­ebender Punkt waren für mich die Fans und die Stimmung in der Halle“, erklärt der Neu-Gallier. Dazu komme, dass er von der Mannschaft einige Spieler bereits kenne. Mit Martin Strobel habe er bereits in Lemgo zusammenge­spielt. Balingen sei zudem für Kreisläufe­r ein gutes Pflaster, weil viel über den Kreis gespielt werde, führt Niemeyer einen Grund an, warum es ihn zum HBW zog. Sein erklärtes Ziel ist die Rückkehr in die 1. Bundesliga. Dort hat er mit dem TBV Lemgo von 2010 bis 2016 bereits 120 Spiele bestritten. Was Bürkle sonst noch zu erzählen hat gibt es wie immer unter folgendem Link: http://bit.ly/2HR4ovw 28. Spieltag: Fr., 23. Mrz., 19.30 Uhr: HG Saarlouis - HBW Balingen-W.; Sa., 24. Mrz., 19.15 Uhr: ASV Hamm-W. - HC Rhein Vikings; 19.30 Uhr: ThSV Eisenach - VfL Lübeck-S., Hagen - Dresden; 20 Uhr: HSG Konstanz - TV Emsdetten; So., 25. Mrz., 17 Uhr: Rimpar Wölfe - Wilhelmsha­ven, Nordhorn - Bietigheim, Aue - Bergischer HC, Dessau - Coburg, Hildesheim - Essen

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FOTO: EIBNER/FRANK ARNOLD Hier spielt Marcel Niemeyer noch gegen Balingen-Weilstette­n, im kommenden Jahr trägt er das HBW-Trikot, sehr zur Freude von Christoph Foth (li.) und Jona Schoch (re.).

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