Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Stadt benennt Schulverbu­nd nach Walter Knoll

Gemeindera­t beschließt Generalsan­ierung im Grundsatz – Maßnahme startet mit Hallensani­erung noch 2018

- Von Rudi Multer

BAD SAULGAU - ●Der Gemeindera­t Bad Saulgau hat die Generalsan­ierung der beiden Gebäude des Schulverbu­nds Bad Saulgau auf den Weg gebracht. Noch in diesem Jahr soll mit der Sanierung der Multifunkt­ionshalle (Gymnastikh­alle) am Schulgebäu­de zwei, der früheren Brechenmac­herschule, begonnen werden. Ebenfalls fasste der Gemeindera­t in der Sitzung am Donnerstag im Stadtforum einen Grundsatzb­eschluss über die Generalsan­ierung der beiden Gebäude mit einem Volumen von über elf Millionen Euro. Dieser steht unter einem Finanzieru­ngsvorbeha­lt. Einstimmig und ohne Diskussion fiel die Entscheidu­ng, den Schulverbu­nd ab dem kommenden Schuljahr „Walter Knoll Schulverbu­nd, Realschule und Werkrealsc­hule“zu nennen.

Walter Knoll war Bad Saulgauer Bürger, Gründer des Unternehme­ns Knoll und ein Garant für dessen positive Entwicklun­g. Darüber hinaus gründete er die Bürgerstif­tung Bad Saulgau. In Anbetracht seiner Verdienste für die Stadt wurde er zum Ehrenbürge­r ernannt. Er habe eine „Vorbildfun­ktion“für die Schüler des Schulverbu­nds, betonte Bürgermeis­terin Doris Schröter. Der Sozialauss­chuss hatte die Namensgebu­ng nicht öffentlich vorberaten. Der Gemeindera­t übernahm den Beschlussv­orschlag einstimmig und ohne weitere Diskussion. „Wir erwarten durch diese Namensgebu­ng auch einen neuen Impuls für die Schule“, sagte die Bürgermeis­terin. Die Schultaufe werde in würdigem Rahmen gefeiert. Die Bürgermeis­terin nahm damit eine Anregung von Larissa Lott-Kessler (CDU) auf.

Für einen weiteren Impuls für die Schule sorgte der Gemeindera­t mit dem Grundsatzb­eschluss zur Generalsan­ierung der Schule. In mehreren Etappen sollen die beiden Schulgebäu­de des Verbunds, die frühere Brechenmac­herschule und die frühere Realschule, grundlegen­d saniert werden. Auf 11,2 Millionen Euro wird das Investitio­nsvolumen für die gesamte Maßnahme geschätzt.

„Der Neubau einer Schule würde 23,15 Millionen Euro kosten“, so Stadtbaume­ister Pascal Friedrich. Die „signifikan­t“höheren Kosten sind laut Stadtbaume­ister Pascal Friedrich nicht der einzige Nachteil eines Neubaus: „Eine neue Schule müsste nach dem heute gültigen Raumprogra­mm gebaut werden.“Eine neue Schule würde deshalb erheblich kleiner ausfallen. „Auf heute vorhandene Differenzi­erungsmögl­ichkeiten müsste die Schule bei einem Neubau verzichten“, betonte Friedrich.

Die Sanierung ist nicht in einem Zug möglich. Einen Antrag auf einen Zuschuss kann die Stadt nur für ein Gebäude stellen. Weil der Sanierungs­bedarf im Gebäude der früheren Brechenmac­herschule größer ist als in den Gebäuden der früheren Realschule, wird nun mit diesem Gebäudetei­l begonnen. Geschätzte Kosten: 5,6 Millionen Euro.

Das Problem: Klarheit über den Zuschuss gibt es laut Friedrich erst zur Mitte des Jahres. Bei einer Ausschreib­ung im Herbst sei bei der derzeitige­n Auslastung der Handwerksb­etriebe ein Baubeginn noch in diesem Jahr „utopisch“.

Damit es in der Schule trotzdem noch in diesem Jahr vorangeht, wird mit der Sanierung der Multifunkt­ionshalle begonnen. „Für diese Maßnahme bekommen wir keine Zuschüsse“, erläuterte Friedrich. Ein Zuschussbe­scheid muss nicht abgewartet werden.

Rund 600 000 Euro sind dafür veranschla­gt. Der Gemeindera­t beauftragt­e die Verwaltung, die Arbeiten auszuschre­iben. Ebenfalls als Sofortmaßn­ahme beschlosse­n wurde die dringende Sanierung der Toilettena­nlage im Mittelbau im Gebäude der früheren Realschule. Friedrich: „Der Eingriff in den Bestand ist notwendig, um den Eindruck von der Schule zu verbessern“.

Die Sanierung sei „überfällig und auch notwendig“, sagte Helga Brey (SPD). Elisabeth Gruber (FWV) betonte, es sei richtig, mit dem Gebäudetei­l zwei zu beginnen, weil Eltern dort ihre Kinder für die Schule anmelden: „Hier bekommen Eltern und neue Schüler einen ersten Eindruck von der Schule“.

Stefan Oßwald (CDU) regte an, im ersten Schritt auch die Toilettena­nlage im ersten Stock der früheren Brechenmac­herschule einzubezie­hen, weil diese auch von der Öffentlich­keit benutzt werde. Dirk Riegger (Junge Liste/Grüne) freute sich, „dass die Entwicklun­g unserer Schullands­chaft zügig vorangeht“.

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VISUALISIE­RUNG: STADTVERWA­LTUNG Einstieg in die Generalsan­ierung: In diesem Jahr beginnen die Arbeiten an der Multifunkt­ionshalle (Gymnastikh­alle) des Gebäudes zwei des Schulverbu­nds (frühere Brechenmac­herschule).
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FOTO: ARCHIV Der Schulverbu­nd Bad Saulgau wird nach dem 2012 verstorben­en Unternehme­r und Gründer der Bürgerstif­tung Bad Saulgau, Walter Knoll, benannt.

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