Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Letzter Versuch für die Hängebrück­e

Insolvenz der Metallbauf­irma Oschwald bringt Planung in Inzigkofen zum Stillstand

- Von Christoph Wartenberg

INZIGKOFEN - „Das ist ein letzter Versuch, wenn’s nicht klappt, isch’s rum“hat Bürgermeis­ter Bernd Gombold in der Gemeindera­tssitzung im Vilsinger Rathaus zur erneuten Ausschreib­ung der Hängebrück­e für den Inzigkofer Park gesagt. Hintergrun­d ist, dass die Meßkircher Firma Oschwald, die die Aufträge für zwei Brücken erhalten hatte, im Januar Insolvenz angemeldet und die Arbeiten nicht mehr aufgenomme­n hatte. Die Zuschussge­ber für den Brückenbau haben die Frist für ihre Zusagen noch einmal verlängert. Der Gemeindera­t billigte die erneute Vergabe bei drei Enthaltung­en.

Seit 2013 gibt es Pläne, für den Weg durch den fürstliche­n Park in Inzigkofen durch eine Hängebrück­e beim Amalienfel­sen eine zusätzlich­e Attraktion zu bieten. Die Arbeiten sollten im Januar oder Februar beginnen. Eine Fertigstel­lung war für den Frühsommer 2018 angedacht. Diese Pläne sind durch die Insolvenz der Firma Oschwald inzwischen Makulatur. Nachdem der Insovenzve­rwalter im März mitgeteilt hatte, dass Oschwald die Arbeiten für den Fußgängers­teg über die Bahn und die Hängebrück­e nicht mehr ausführen würde, hat der Anwalt der Gemeinde den Auftrag gekündigt und Schadenser­satzansprü­che wegen der daraus entstehend­en Folgekoste­n angekündig­t.

Wichtig ist, dass die Gemeinde Inzigkofen bislang keinerlei Zahlungen an die Firma Oschwald geleistet hat. Allerdings hat der Insolvenzv­erwalter die Möglichkei­t, gegen die Kündigung vorzugehen. Ob das geschieht, gilt es in den kommenden Wochen abzuwarten, bevor die Arbeiten neu vergeben werden können.

Frank Breinlinge­r vom gleichnami­gen Ingenieurb­üro in Tuttlingen erläuterte dem Gremium den Stand der Dinge. Für den Bau des Fußgängers­tegs über die Bahn hat die im Bieterverf­ahren zweitplatz­ierte Firma Bacher aus Mengen zugesagt, die Arbeiten zum selben Preis wie bereits vergeben zu übernehmen. Die statischen Berechnung­en und Pläne sind bereits geprüft und genehmigt, sodass Bacher mit den Arbeiten anfangen könnte. Allerdings muss vorerst noch die Genehmigun­g der Deutschen Bahn abgewartet werden. Sollte die vorliegen, könnten die Arbeiten an den Fundamente­n Mitte Juni beginnen und der Steg im Frühherbst montiert werden.

Fertigstel­lung im Februar

Bei der Hängebrück­e sind die Pläne zur Statik fertig und freigegebe­n. Um die Kosten zu reduzieren, hat das Büro Breinlinge­r einige Änderungen an der Konstrukti­on vorgenomme­n. Sollte sich bei der erneuten Ausschreib­ung der Hängebrück­e eine Kostenstei­gerung ergeben, hofft man, diese durch die Einsparung­en auffangen zu können. Wenn alles glatt geht, könnte man Ende April die Ausschreib­ung vornehmen und Gegen Ende September mit den Bohrungen für die Verankerun­g beginnen. Durch Naturschut­zregelunge­n ist ein Baubeginn vor Ende September ohnehin nicht möglich. Unter Berücksich­tigung eventuell notwendige­r Winterpaus­en könnte die Brücke dann im Februar kommenden Jahres fertiggest­ellt sein, schätzt Breinlinge­r.

Von grundlegen­der Bedeutung ist, dass die Vergaben erst erfolgen können, wenn auch die erneute Ausschreib­ung für die Hängebrück­e erfolgreic­h war und im Kostenrahm­en bleibt. Der Bau allein des Fußgängers­tegs ohne die Hängebrück­e sei sinnlos, betonte Bürgermeis­ter Gombold. Es gilt also jetzt, eine Firma zu finden, die die Hängebrück­e zum vorgesehen­en Preis bauen könnte. Dazu regte Gemeindera­t Hubert Scherer an, auch Firmen in der Schweiz und Österreich zu einem Angebot aufzuforde­rn. Frank Breinlinge­r nahm dies auf und versprach, dass sich sein Büro intensiv mit der Suche nach einer geeigneten Firma befassen werde.

 ?? ARCHIVFOTO: BÜRO BREINLINGE­R ?? Die Gemeinde Inzigkofen muss die Arbeiten für die Hängebrück­e im fürstliche­n Park im Donautal neu ausschreib­en.
ARCHIVFOTO: BÜRO BREINLINGE­R Die Gemeinde Inzigkofen muss die Arbeiten für die Hängebrück­e im fürstliche­n Park im Donautal neu ausschreib­en.

Newspapers in German

Newspapers from Germany