Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Späh baut sich fit für die Zukunft
Die ständig wachsende „Karl Späh GmbH und Co. KG“platzte aus allen Nähten – am Hauptstandort Scheer zumindest. Ein Anbau war aus mehreren Gründen dringend nötig geworden, vor allem aber auch, um die veränderten Auftragsstrukturen mit mehr Großaufträgen besser bewältigen zu können. Mit dem neuen Logistikcenter, das am kommenden Mittwoch offiziell eingeweiht wird, kann die Späh Unternehmensgruppe nun auf über 5000 Quadratmetern mehr deutlich entspannter in die Zukunft blicken. Das ambitionierte Ziel, bis 2025 die 100-Millionen-Umsatz-Marke zu knacken, ist nun in greifbare Nähe gerückt.
„Viele Leute wissen gar nicht, wo überall Späh drinsteckt“, sagen Späh-Personal- und Marketingleiter Marc Teufel und Supply Chain Manager Walter Gauggel. Dichtungen und Stanzteile seien zwar nach wie vor das Kerngeschäft der Scheerer Unternehmensgruppe, dazu kämen aber auch Dreh-, Fräs-, Gieß- und Formteile, die im Automobil- und Anlagenbau genauso Verwendung finden wie in Sanitärund Heizungsanlagen und der Medizintechnik. Auch Akustikelemente zur Verbesserung der Raumakustik gehören ins Späh-Portfolio. Und seit 2016 auch das Engagement im Reitsportgeschäft mit der Produktion von leichten, bunten Cavaletti-Blöcken (siehe extra Artikel auf der gegenüberliegenden Seite).
Zu dieser gewachsenen Produktpalette kommen veränderte Auftragsstrukturen mit mehr Großaufträgen und Justin-Time-Lieferungen. Deswegen muss das Unternehmen nun deutlich mehr Rohmaterial und Fertigteile als früher vorhalten sprich lagern, um allen Kunden gerecht werden zu können. Und das will die Firma Späh ganz gewiss. Dazu kam, dass wegen des beengten Platzes viele Teile dezentral gelagert werden mussten, im Außenbereich auf dem Firmengelände und sogar bei anderen Logistik-Dienstleistern. Nicht zuletzt fühlte sich auch die Späh-Verwaltungs-Belegschaft allmählich so ein bisschen wie die berühmten Sardinen in der Dose, neue Büroräume waren ebenfalls dringend notwendig geworden. Nicht hinnehmbar für die Unternehmerfamilie Späh, die ihren Mitarbeitern möglichst gute Arbeitsbedingungen bieten will.
Das alles gab den Ausschlag, dass sich die Geschäftsführer Sandra und Alfred Späh 2013 entschlossen, ihren Betrieb nicht nur zu erweitern, sondern ihm gleichzeitig ein neues, den Gegebenheiten angepasstes Logistik-Konzept zu verpassen. Zwei Jahre lang arbeiteten die Unternehmer in einer Projektgruppe mit dem Mengener Architekten Patrick Dorn zusammen an den Bauplänen, seit 2015 wurde das neue Konzept in zwei Bauabschnitten umgesetzt, um auch während der Neubauphase einen reibungslosen Betriebsablauf zu gewährleisten.