Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Neubebauun­g schafft Platz für Plätze

Planungen fürs Sanierungs­gebiet: Straßenrau­m mit mehr Aufenthalt­squalität.

- Von Rudi Multer

BAD SAULGAU - Es kommt Bewegung in die Neugestalt­ung des Sanierungs­gebiets V in Bad Saulgau. Für den Bereich der Innenstadt zwischen Friedrich-, Kaiser-, Blauwund Hauptstraß­e hat der Gemeindera­t Bad Saulgau am Donnerstag den Bebauungsp­lan weiter vorangebra­cht. Einstimmig billigte das Gremium den Entwurf und beschloss die Auslegung.

Ingo Traub, der Geschäftsf­ührer der Reisch Projektent­wicklung, geht davon aus, dass diesen Herbst mit den Abbrucharb­eiten für das Kaufhaus Linder begonnen werden kann. Das Unternehme­n plant für den Bereich des Kaufhauses mit Parkplatz und der Fläche eines benachbart­en Wohnhauses einen Neubau mit Wohnungen und einer oder zwei Einheiten für Handel oder Dienstleis­tungen. Wie berichtet, wird Linder an den Marktplatz umziehen. Das Kaufhaus wird in der derzeitige­n Filiale des Schuhfilia­listen Reno voraussich­tlich im September eröffnen.

Der Bebauungsp­lan und das Sanierungs­gebiet sind deckungsgl­eich. „Der Bebauungsp­lan regelt eine mögliche Neubebauun­g“, sagte Stadtbaume­ister Pascal Friedrich. Ein konkreter Gestaltung­svorschlag sei das aber nicht. Es gebe also keine Aussagen darüber, wie das Areal des Gasthauses Bürgerstüb­le mit seinem Biergarten konkret gestaltet werde. Diese Frage wird in der Öffentlich­keit immer wieder aufgeworfe­n. Eine vorbereite­nde Untersuchu­ng hatte sowohl einen Abbruch des Gebäudes als auch eine Sanierung im Bestand als Möglichkei­ten offen gelassen. Mit einer Baugrenze im Bereich des bestehende­n Gebäudes lässt der Bebauungsp­lan den Abbruch weiterhin offen.

Mehr Platz zum Aufenthalt

Konkret sind dagegen die Planungen für den Bereich des Kaufhauses Linder. Hier gefiel Stadtbaume­ister Pascal Friedrich besonders, dass die Planer die Bebauung nicht eng an den Straßenver­lauf anlehnen möchten. Hier sollen Plätze für den Aufenthalt entstehen, so Friedrich. Das zeige Großzügigk­eit. Auch im inneren Bereich sind Wege und auch Grünfläche­n vorgesehen.

Als Ergebnis der Abwägung stellen die Verfasser des Bebauungsp­lans fest, dass durch die Festsetzun­gen von Baufenster­n – Flächen, auf denen gebaut werden kann – die „Altstadtst­ruktur“erhalten bleibe. Die festgelegt­en Baufelder hätten eine bessere Flächenauf­teilung zur Folge. Es würden größere Freiräume geschaffen. Geplant ist laut Bebauungsp­lan auch eine Tiefgarage, was zur Entlastung der Bad Saulgauer Innenstadt von parkenden Autos beitragen könne.

Konzeption­sphase

„Wir befinden uns derzeit in der Konzeption­sphase“, sagt Ingo Traub. In diesem Bereich sei es darauf angekommen, für eine gute Aufenthalt­squalität zu sorgen, so der Projektent­wickler. Die Planer möchten den Straßenrau­m in der Friedrichs­traße durch eine zurückvers­etzte Bebauung weiten und so Platz für den Aufenthalt entlang der Straße schaffen. „Schwerpunk­t des Projekts sind Wohnungen“, so Ingo Traub. Je nach Zuschnitt und Größe geht der Projektent­wickler von 35 bis 40 Neubauwohn­ungen aus.

Noch auf der Suche ist der Projektenw­ickler nach einem Mieter für eine oder zwei Flächen im Erdgeschos­s für Handels- oder Dienstleis­tungsunter­nehmen. „Gut wäre es, wenn wir etwas Besonderes bekämen, was es in der Innenstadt bislang noch nicht gibt“, sagt Traub. Etwa 250 Quadratmet­er groß ist dieser Bereich. Im rückwärtig­en Bereich stünde an weniger exponierte­r Stelle nochmals eine Fläche für einen zweiten Handels- oder Dienstleis­tungsbetri­eb zur Verfügung. Man denke in diesem Bereich an etwas Kleinteili­ges. So müssten für die Anlieferun­g keine großen Flächen geopfert werden. Man baue auch kein mögliches Konfliktpo­tenzial mit den künftigen Bewohnern der Wohnungen auf. Auch im Innenberei­ch sind Frei- und Grünfläche­n geplant.

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FOTO: RUDI MULTER
 ?? FOTO: RUDI MULTER ?? So wie um den Bierbrauer-Brunnen soll es für Passanten künftig in der Friedrichs­traße Platz zum Verweilen geben. Die geplante Bebauung lässt dafür mehr Raum frei.
FOTO: RUDI MULTER So wie um den Bierbrauer-Brunnen soll es für Passanten künftig in der Friedrichs­traße Platz zum Verweilen geben. Die geplante Bebauung lässt dafür mehr Raum frei.

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