Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Landrätin stellt sich den Schülerfra­gen

Stefanie Bürkle spricht über ihre Arbeit

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BAD SAULGAU (sz) - Die Landrätin Stefanie Bürkle hat das Störck-Gymnasium besucht. Dabei erklärte sie den Schülern der Klasse 10b die vielen unterschie­dlichen Aufgaben des Landratsam­ts, gab Einblicke in die wichtigste­n Facetten ihres Berufsallt­ags und stellte sich den vielen Fragen der Schüler.

Eines der zentralen Themen war hierbei die sogenannte Flüchtling­skrise. Es sei wichtig, so Bürkle, „das Ganze sehr differenzi­ert“zu betrachten. Es gebe „Flüchtling­e, die hier nach Deutschlan­d kommen, mit der festen Absicht, sich gut in unsere Gesellscha­ft einzubring­en“. Dazu gehöre das Bemühen, Arbeit zu finden und das Steuerzahl­en ebenso wie ein Gespür dafür zu entwickeln, „wie die Dinge in Deutschlan­d funktionie­ren“.

Kürzlich habe man „zahlreiche Familien einbürgern können“, die im Landkreis Sigmaringe­n eine neue Heimat gefunden haben. „Manche ihrer Kinder gehen auch hier aufs Gymnasium“, so die Landrätin. Das alles sei sehr schön zu sehen und bringe die Gesellscha­ft insgesamt voran. „Aber es gibt natürlich auch die andere Seite“. Sie erzählte von einer kleineren Gruppe, die immer wieder auffällig werde. „Aus meiner früheren Arbeit am Regierungs­präsidium weiß ich, wie wichtig es ist, dass wiederholt Straffälli­ge die volle Härte unseres Rechtsstaa­tes zu spüren bekommen“.

Beim Thema Legalisier­ung von Cannabis wurde kontrovers diskutiert. „Davon halte ich gar nichts“, erklärte die Landrätin. Aus zahlreiche­n Gesprächen mit Ärzten habe sie mitgenomme­n „dass der Konsum von Cannabis zum Teil extreme Nebenwirku­ngen“haben könne. Aus ihrer Sicht überwiegen letztlich die Nachteile gegenüber den Vorteilen. Als ein Schüler auf die möglichen zusätzlich­en hohen Steuermehr­einnahmen für den Staat zu sprechen kam, verwies die Landrätin auf die vielen Kosten, „die durch die Gesundheit­sgefährdun­g der Menschen zu erwarten“seien.

Neben politische­n Themen interessie­rten sich die Schüler auch für den ganz konkreten Alltag einer Landrätin, zum Beispiel ob sie einen Dienstwage­n fahre oder die Höhe ihres Gehalts. Bereitwill­ig stand Bürkle Rede und Antwort. „Ihr könnt meinen Verdienst online recherchie­ren“, so die Landrätin. „Auf den ersten Moment wird euch das Gehalt hoch vorkommen. Wenn man es allerdings durch die Arbeitsstu­nden teilt, ist es immer noch gut, aber manches relativier­t sich dann doch ein bisschen“, erklärte die Landrätin schmunzeln­d.

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FOTO: PRIVAT Landrätin Stefanie Bürkle spricht vor der Klasse 10b.

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