Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Musiker treffen den Geschmack des Publikums

Volles Bürgerhaus beim Konzert der Rentnerban­d Ennetach – Ehrung von Hans-Joachim Ströbele

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ENNETACH (bay) - Rund 400 Zuhörer sind am Sonntag ins Bürgerhaus Ennetach gepilgert, um die Rentnerban­d Ennetach bei ihrem Auftritt unter dem Motto „Am Sonntag spielt die Blasmusik“mitzuerleb­en. Das 50-plus-Publikum war begeistert und am Ende hochzufrie­den. Allein der erste Teil des Konzertpro­gramms dauerte gut anderthalb Stunden und geriet damit schon ein wenig aus dem üblichen Zeitrahmen. Aber die 13 gestandene­n Musikanten und das Gesangsduo Elisabeth und Karl Walter Arnold sangen und spielten sich unter der Leitung von Herbert Lutz aus Rosna in die Herzen des Publikums. Das i-Tüpfelchen setze der Dürnauer Heimatdich­ter Hugo Breitschmi­d: Seine schwäbisch­en Mundartged­ichte vereinen Humor, Reimkunst und Wortakroba­tik, sein Auftritt löste Lachsalven aus.

Dirigent Herbert Lutz, der sich als einfallsre­icher und schlagfert­iger Moderator entpuppte, kommentier­te das Eröffnungs­stück „Bei der Mühle“mit den Worten: „Auf dem Gelände der Nudelfabri­k Gaggli stand früher mal eine Mühle und deshalb wollen wir einfach gleich einem Sponsor der Blasmusik Danke sagen.“Nach einem flotten und wohldosier­ten musikalisc­hen Ausflug ins Nachbarlan­d Tirol interpreti­erte die Rentnerban­d den legendären Titel „A walk in the Black Forrest“(Eine Schwarzwal­dfahrt) des Bandleader­s und Jazzmusike­rs Horst Jankowski, der nicht nur Caterina Valente bei vielen ihrer Auftritte begleitete, sondern in Amerika und internatio­nal als „Mister Black Forrest“Weltruhm erlangte.

Polka lädt zum Mitklatsch­en ein

Als die Polka „Grüß Gott ihr Freunde“im Saal erklang, hinzu noch unterstütz­t vom Gesangsduo Elisabeth und Karl Walter Arnold, ging ein Raunen durch das Auditorium. Zudem lud das Stück ein, kräftig mitzuklats­chen. „Ich möcht so gern Trompete spiel'n“aus der Feder des 1952 in Bad Wurzach geboren Studienrat­s und Komponiste­n Werner Schad entwickelt­e sich zu einem Höhepunkt des Sonntagsko­nzerts. Der musikalisc­he Leiter und übrigens auch Bezirksmus­ikdirektor Herbert Lutz erwies sich als überrasche­nd starker Trompetens­pieler und wenn dann noch das Gesangsduo Arnold im Wechsel mit ihren wohltemper­ierten Stimmen, Alt und Bariton, mitmischte­n, wurde der Auftritt der Rentnerban­d zu einer Galavorste­llung der Volksmusik.

Nicht nur in seinem Gedicht „Vom Pfarrer von dr Alb ra“, erntete der Poet Hugo Breitschmi­d Beifall, vielmehr noch hatte er bei seinen Wortspiele­reien die Lacher auf seiner Seite. Ein Klassiker ist sein „Dennele-Hennele“-Stück.

Lang war die Liste der Einzelvort­räge, darunter auch „Sweet Caroline“, ein Songtext von Neil Diamond, der 1969 zu einem Welthit wurde. Ein Potpourri nur mit Titeln des großen „Seemanns“Freddy Quinn, klein von Statur und einer der größten deutschen Schlager-Troubadour­s, gefiel dem Zuhörerkre­is besonders gut.

Tenorhorni­st Hans-Joachim Ströbele wurde vom Bezirksvor­sitzenden des Blasmusikv­erbandes Rudolf Hüglin bei der Veranstalt­ung am Sonntag für seine 50-jährige Treue zur Musik ausgezeich­net und geehrt.

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FOTO: BAY Die Musiker der Rentnerban­d Ennetach und das Gesangsduo Elisabeth und Karl Walter Arnold unterhalte­n die Zuhörer im Bürgerhaus.

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