Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

HFM wächst an Kalkreutes Ortsrand

Neue Zufahrt könnte Verkehrspr­oblematik im Ostracher Teilort entschärfe­n.

- Von Julia Freyda

OSTRACH - Im Ortschafts­rat Kalkreute-Spöck hat die Firma HFM ihre Erweiterun­gspläne vorgestell­t. Rund 30 Bürger waren bei der öffentlich­en Sitzung im Dorfgemein­schaftshau­s dabei und bemängelte­n Probleme bei Verkehr, Lärm und Hochwasser. Ihre Befürchtun­g: Mit der Erweiterun­g wird die Lage in Kalkreute schlimmer.

Im Gemeindera­t hatte Ortsvorste­her Rudi Birkhofer vergangene Woche kritische Anmerkunge­n zur geplanten HFM-Erweiterun­g gemacht und die Sorgen der Bürger angesproch­en. Bürgermeis­ter Christoph Schulz schlug daraufhin vor, dass ein Planungsbü­ro Vorschläge für eine innerörtli­che Gestaltung machen könnte, um auch andere Bereiche im Teilort zu optimieren (SZ berichtete). „Was letztendli­ch gemacht wird, können wir heute Abend nicht entscheide­n. Ich möchte aber zunächst auch einfach mal Anregungen der Bürger hören und dass wir miteinande­r ins Gespräch kommen“, sagte Birkhofer.

Michael Schmid, kaufmännis­cher Leiter von HFM, stellte im Anschluss die Erweiterun­gspläne vor. In einem ersten Schritt ist ein 150 Quadratmet­er großer Anbau an die bestehende CNC-Halle geplant. „Wir haben gravierend­e Platzprobl­eme und benötigen diesen Anbau ganz dringend“, sagte Schmid. Sollte er genehmigt werden, dann würde er schon in den nächsten Monaten erfolgen.

In einem zweiten Schritt wäre 2019/20 in Richtung Ortsrand eine neue Halle mit rund 1800 Quadratmet­er geplant. Darin sollen Empfangsbe­reich, Kantine und Montage untergebra­cht werden. Geschäftsf­ührer Horst Fularczyk rechnet damit, dass mit der Erweiterun­g etwa zehn weitere Arbeitsplä­tze entstehen.

Engstellen für Lastwagen

„Uns ist bewusst, dass wir eine Lösung für den Verkehr finden müssen“, sagte Schmid. Zwar gebe es schon eine Fläche, auf der Lastwagen parken und wenden können. Aber die Gespräche mit den Fahrern seien nicht immer einfach. Das Unternehme­n habe schon eine Verlegung der Zufahrt von Südosten her vorgeschla­gen und mit der Gemeinde darüber gesprochen. „Die Verwaltung hat eine andere Variante vorgeschla­gen und zwar von der Magenbuche­r Straße her eine Zufahrt zu bauen. Wir können mit beiden Varianten leben“, sagte Schmid. Derzeit müssen die Lastwagen komplett durch die Ortschaft und dort gibt es teilweise sehr enge Stellen.

Ortschafts­rätin Antonie Söllner wollte wissen, in welche Richtung das Unternehme­n womöglich darüber hinaus wachsen wolle. „Auf keinen Fall in den Ort hinein, sondern am Ortsrand raus“, versichert­e Geschäftsf­ührer Jürgen Fularczyk.

Ortschafts­rat Günter Schwarz merkte die problemati­sche Hochwasser­situation an und wollte wissen, ob es eine Abwasserpl­anung der Gemeinde gebe. Ortsvorste­her Birkhofer räumte ein: „Zwar gibt es Regenrückh­altebecken und Vorfluter, aber wir müssen das dringend bei der Gemeinde forcieren.“

Eine Anwohnerin beschwerte sich über den Lärm einer Absauganla­ge. Jürgen Fularczyk erläuterte, dass die eine Anlage verlegt worden sei und er selber den Krach nun auch abbekomme. „Wir arbeiten aber an einer Schalldämm­ung“, versichert­e der Geschäftsf­ührer. Horst Fularczyk ergänzte: „Wir sind bei Messungen aber immer unter den vorgeschri­ebenen Grenzwerte­n geblieben.“Eine andere Anwohnerin beklagte, dass in einer Nacht eine Maschine so laut gewesen sei, dass sie nicht habe schlafen können. Dazu versichert­e Jürgen Fularczyk, dass dies nicht mehr vorkommen wird. „Wir waren in einer Testphase zur Bearbeitun­g von Aluminium und haben jetzt aber die richtige Strategie dafür gefunden.“

Neubau soll vorgestell­t werden

Die HFM-Geschäftsf­ührer willigten ein, zu prüfen, ob der Lärmschutz verbessert werden könnte. Ortsvorste­her Birkhofer dankte für das Entgegenko­mmen. „Ich bin nun erstaunt, dass der Lärm doch so kritisch gesehen wird. Das Wachstum von HFM hat wohl alle Seiten überrascht.“Zu dem geplanten Hallenneub­au wird es ein separates Genehmigun­gsverfahre­n geben. „Das stellen wir auch gerne wieder so im Ortschafts­rat vor“, bot Horst Fularczyk an.

Die Geschäftsf­ührer Horst und Jürgen Fularczyk haben das Unternehme­n HFM 1998 gegründet. Der Modell- und Formenbaue­r hat mittlerwei­le eine Produktion­sfläche von 4700 Quadratmet­ern, beschäftig­t derzeit rund 90 Mitarbeite­r in Kalkreute und weitere 30 bei Schnetz in Ostrach. Derzeit gibt es neun Auszubilde­nde in vier verschiede­nen Berufen.

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FOTO: JUL
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FOTO: JULIA FREYDA Die Firma HFM hat ihren Sitz in Kalkreute. Eine Erweiterun­g soll nicht in Richtung Ortsbereic­h, sondern am Rand erfolgen.

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