Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Grüne Stadträte finden Anklang

Informatio­nsveransta­ltung gibt Einblick in die Arbeit des Gemeindera­ts

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BAD SAULGAU (sz) - Bei ihrer Informatio­nsveransta­ltung im „Bach“fanden die beiden Grünen Stadträte Wolfgang Lohmiller und Michael Köberle große Unterstütz­ung von den anwesenden Besuchern. Bereits die Vorstellun­g des Tablets, mit dem die Gemeindera­tsmitglied­er jetzt arbeiten, stieß auf großes Interesse. Wichtig war den Zuhörern auch das Thema Schulen und Kindergart­enbereich. So seien noch vor kurzem Kindergrup­pen geschlosse­n worden, jetzt richte man Container ein. Die Stadträte erklärten, dass diese nur einen Übergang zu einem neuen Kindergart­en bildeten.

Bei der Frage neuer Baugebiete fanden die Grünen durchaus Zustimmung bei dem Wunsch, neue Bauflächen nur bei wirklichem Bedarf auszuweise­n und auf kompakte Bauweise zu bestehen. Viele Menschen in Bad Saulgau würden preisgünst­igen Wohnungen Einzelhäus­ern vorziehen. Auch gebe es immer wieder leerstehen­de Wohnungen, die nicht vermietet würden. Auch Möglichkei­ten der Energieein­sparung und erneuerbar­e Energien waren ein interessan­tes Thema. Wolfgang Lohmiller und Michael Köberle berichtete­n über Vorträge, die sie im Handwerker­forum gehört hatten, etwa über die Wirtschaft­lichkeit von Fotovoltai­kanlagen mit Stromspeic­herung oder Brennstoff­zellenheiz­ung. Die Stadt Bad Saulgau arbeite Stück für Stück daran, die Straßenbel­euchtung auf LED umzustelle­n. Alle städtische­n Gebäude würden auf Energiever­brauch überprüft.

Bei der Frage des Nitratgeha­lts unseres Trinkwasse­rs ist es nicht gelungen, dass die Stadt in problemati­schen Gebieten wie dem Mannsgrab eigene Grundstück­e erwirbt. Auch die durch das Landwirtsc­haftsamt Sigmaringe­n geschaffen­en Anreize für die Landwirte, die Flächen extensiv – also ohne Kunstdünge­r und chemische Schutzmitt­el – zu bewirtscha­ften, würden nicht so stark angenommen.

Ein Antrag der Fraktion Junge Liste / Grüne fordert auch eine Förderung des fairen und ökologisch­en Handels. Die Stadt sollte danach ihre Lebensmitt­el aus fairem Handel beziehen und langfristi­g alle Ausschreib­ungen so formuliere­n, dass ökologisch­e und soziale Standards als Bedingung gestellt werden. Dies ist nach jetzigem Recht möglich.

Ein Grünes Grundanlie­gen ist eine größere Transparen­z der Arbeit von Gemeindera­t und Stadtverwa­ltung. Hier zeigte sich, dass sich durch immer wiederkehr­endes Nachfragen kleine Erfolge erzielen lassen. Die Grünen wollen im nächsten Gemeindera­t auf jeden Fall Fraktionsg­röße erreichen und breitere Kompetenzb­ereiche wie Naturschut­z und Erneuerbar­e Energien abdecken.

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FOTO: VEREIN Die Teilnehmer des TV Pfullendor­f (v.l.): Valentin Jäger, Niklas Roth, Moritz Möhrle, Robin Schmieder und Marius Roth.

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