Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Rekordjahr belohnt Risikobere­itschaft

Geschäftsf­ührung der Firma Späh feiert die Eröffnung ihres neuen Logistikze­ntrums

- Von Jennifer Kuhlmann www.schwaebisc­he.de/ erweiterun­g-spaeh

SCHEER - Drei Jahre lang Baucontain­er vor der Tür, Kräne auf dem Gelände und Handwerker im Haus. Dort, wo einige Unternehme­n an ihre Grenzen kommen, wachsen andere über sich hinaus. Die Karl Späh GmbH & Co. KG in Scheer hat nebenbei auch noch ein ganz neues System für die Material- und Informatio­nsflüsse eingeführt, die erste FünfSinne-Tour für Besucher im Kreis eingeführt und 2017 ein Rekordjahr mit einem Umsatzzuwa­chs von elf Prozent hingelegt. Grund genug, die Fertigstel­lung des neuen Logistikze­ntrums am Mittwoch mit einer kleinen Eröffnungs­feier zu begehen.

Die Produktpal­ette des Familienun­ternehmens ist mit der Zeit immer breiter geworden. Längst steht Späh nicht mehr nur für Dichtungen und Stanzteile, sondern auch für Dreh-, Fräs-, Gieß- und Formteile, die im Automobilb­au, Sanitär- und Heizungsan­lagen sowie der Medizintec­hnik verwendet werden. „Es ist bei uns einfach immer enger geworden“, sagt Geschäftsf­ührerin Sandra Späh. Die Mitarbeite­r hätten sich im Versand gegenseiti­g auf die Füße getreten und externe Lager hätten angemietet werden müssen. „Deshalb haben wir uns vor dreieinhal­b Jahren entschiede­n, zu erweitern.“

Tanz auf engem Raum

Der Mengener Architekt Patrick Dorn bekam den Auftrag, etwas großzügige­r zu planen und das vorhandene Grundstück bis an die Grenzen auszunutze­n. „Gar nicht so einfach, in unmittelba­rer Nachbarsch­aft zur Bahn und zur Wohnbebauu­ng“, sagt Dorn. Im sei das oft wie ein Tanz auf engem Raum vorgekomme­n. „Immer musste erst etwas abgerissen oder zurückgeba­ut werden, bevor neu gebaut werden konnte.“

Der erste Bauabschni­tt, ein neuer Bürokomple­x, ist bereits im Herbst 2016 abgeschlos­sen worden. „Wir hatten uns offen gelassen, ob wir den zweiten Bauabschni­tt mit dem neuen Logistikze­ntrum direkt im Anschluss bauen oder lieber noch warten“, sagt Sandra Späh. Schließlic­h sei eine Investitio­n von insgesamt 8,4 Millionen Euro schon ein großes Risiko für das Familienun­ternehmen. „Aber die Auftragsla­ge war gut, sodass wir gleich weitergema­cht haben“, sagt sie. „Zum Glück, denn heute würden wir wohl 30 Prozent mehr an Baukosten zahlen dürfen.“

Landrätin Stefanie Bürkle machte ihre Freude deutlich, einen derartigen „Musterbetr­ieb in jeder Hinsicht“im Landkreis zu haben. „Die Entscheidu­ng für den Standort in Scheer sichert uns viele wichtige Arbeitsplä­tze“, sagte sie. Ihrer Meinung nach sei das Unternehme­n trotz seiner Bodenständ­igkeit risikobere­it und verbinde Heimatverb­undenheit mit Weltoffenh­eit. Sie hob auch das Engagement der Geschäftsf­ührung über das Kerngeschä­ft hinaus hervor. So seien Sandra Späh und ihr Vater Alfred Späh maßgeblich an der Gründung des Unternehme­rverbands im Kreis beteiligt gewesen und seien immer für neue Dinge wie die Fünf-Sinne-Tour oder Ausbildung­sthemen offen.

Walter Gauggel, der als Supply Chain Manager, für die Neuorganis­ierung der Logistik zuständig ist, zeigte den geladenen Gästen die neuen Büroräume und Lagerfläch­en. Sogar einen überdachte­n Platz für Holzpalett­en gibt es. Besonders interessan­t fanden die Anwesenden übrigens den 3D-Drucker, den das Unternehme­n erst kürzlich angeschaff­t hat. Schließlic­h bekommt man so etwas nicht täglich zu sehen.

Ein Video zeigt die neuen Büro- und Lagerräume:

 ?? FOTOS: JENNIFER KUHLMANN ?? Geschäftsf­ührerin Sandra Späh (links) zeigt Landrätin Stefanie Bürkle von Späh hergestell­te Akustik-Module, die mit Stoff bespannt werden, der beispielsw­eise mit Fotos bedruckt werden kann. Ihr Vater, Geschäftsf­ührer Alfred Späh (rechts), spricht mit...
FOTOS: JENNIFER KUHLMANN Geschäftsf­ührerin Sandra Späh (links) zeigt Landrätin Stefanie Bürkle von Späh hergestell­te Akustik-Module, die mit Stoff bespannt werden, der beispielsw­eise mit Fotos bedruckt werden kann. Ihr Vater, Geschäftsf­ührer Alfred Späh (rechts), spricht mit...

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