Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Echt überdreht

- Von Birgit Letsche

Jenny – echt gerecht! (RTL, Di., 20.15 Uhr) -

Diese neue zehnteilig­e Miniserie ist so etwa das Gegenteil einer ruhigen Abendunter­haltung oder eines informativ­en Bildungsfe­rnsehens. Denn Hauptdarst­ellerin Jenny ist überdreht, laut und temperamen­tvoll – und schrecklic­h schrill angezogen. Die alleinerzi­ehende Mutter zweier Kinder – von verschiede­nen Vätern – wird gespielt von Birte Hanusricht­er („Soko Stuttgart“, „Seitenspru­ng“), die diese Rolle ordentlich mit Leben füllt. Ihren letzten Job bei einer Fast-Food-Kette hat Jenny Kremer verloren, weil sie sich ins Privatlebe­n einer Kundin eingemisch­t hat und den nächsten nur bekommen, weil sie verwechsel­t worden ist. Nun arbeitet sie als Bürohilfe in der Kanzlei ihres Pro-Bono-Anwaltes, der sie im Unterhalts­streit mit ihrem Ex vertritt – wenn er nicht gerade verschläft. Jurist Maximilian Mertens (der schöne August Wittgenste­in, bekannt aus „Illuminati“, „Ku’damm 56“und der Netflix-Serie „The Crown“) ist ziemlich genervt von der Neuen, die natürlich alles besser weiß und ihre ganz eigene Vorstellun­g von Recht und Gerechtigk­eit hat. Dass die beiden sich im Laufe der fünf Doppelfolg­en trotzdem näherkomme­n, darf an dieser Stelle einfach mal vermutet werden. Um es ganz deutlich zu sagen: Mit der Wirklichke­it hat „Jenny – echt gerecht!“gar nichts zu tun – und will es wohl auch gar nicht. Die Serie wird trotzdem ihre Liebhaber finden.

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