Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Die Heimserie der Gallier von der Alb hält
Handball, 2. Bundesliga: HBW Balingen-Weilstetten ASV Hamm-W. 26:23 (13:11)
BALINGEN (sz) - Die Heimserie des HBW Balingen-Weilstetten in der 2. Handball-Bundesliga hält. In einem hart umkämpften Spiel besiegte die Bürkle-Mannschaft den ASV HammWestfalen am Samstag trotz einiger Personalsorgen mit 26:23 (13:11) und feierte den vierten Heimsieg in Folge. Vor allem dank eines guten Starts in die zweite Halbzeit. Für den ASV Hamm-Westfalen war es die vierte Niederlage in der 2. Handball-Bundesliga in Folge, der ASV steht damit erstmal auf Platz sechs der Tabelle. Der HBW Balingen-Weilstetten konnte sich durch den Sieg für die Auswärtsniederlage in Saarlouis rehabilitieren und klettert mit 25:23 Punkten vorübergehend auf Platz sieben im Gesamt-Ranking.
Bereits in der Woche vor dem Spiel kristallisierte sich heraus, dass die Kreisläufer Fabian Wiederstein und Christoph Foth nicht rechtzeitig zum Duell mit Hamm fit werden würden. Kurzfristig musste dann auch noch Jannik Hausmann krankheitsbedingt passen. Dafür nominierte HBW-Trainer Jens Bürkle erstmals Moritz Strosack, bisher beim HBW II eingesetzt, für den Bundesliga-Kader. Außerdem wurde CoTrainer Sascha Ilitsch reaktiviert. Beide kamen am Ende aber nicht zum Einsatz. Die Partie begann ausgeglichen. Der HBW startete zunächst im Angriff etwas hektisch und nervös, sodass die Gäste aus Westfalen trotz eines gut aufgelegten Tomáš Mrkva im HBW-Tor immer wieder vorlegen und in Führung gehen konnten. Die Gallier von der Alb hielten trotzdem tapfer dagegen, mussten aber beim 4:6 (11.) erstmals einen Zwei-Tore-Rückstand in Kauf nehmen.
Doch der HBW ließ sich nicht hängen, Lukas Saueressig und zweimal Kapitän Martin Strobel sorgten mit einem 3:0-Lauf in der 17. Minute für die erste Führung der Gastgeber in diesem Spiel. Dazwischen konnte HBW-Keeper Mrkva noch einen gegnerischen Siebenmeter entschärfen. Danach fingen sich die Gäste wieder und konnten die Partie erneut ausgeglichen gestalten. Genau in dieser stärkeren Phase des Gegners gab es einen Schreckmoment für den HBW: Der bis dato starke Mrkva verließ humpelnd das Feld und sollte auch nicht mehr wieder zurückkehren. Marouén Maggaiz ersetzte ihn im Tor. Diesem war es auch mit zu verdanken, dass die Balinger mit einem 13:11 in die Halbzeitpause gingen.
Der HBW brauchte nach Wiederbeginn, um wieder ins Spiel hinein zu finden. Dann schaltete das BürkleTeam aber zwei Gänge nach oben. Mit einer geschlossenen, aggressiven Abwehr und einem 6:2-Lauf zogen Strobel & Co. auf 19:13 (42.) davon – Auszeit Hamm. Die Auszeit von Gäste-Trainer Kay Rothenpieler schien zunächst keine positiven Auswirkungen auf das Spiel des ASV zu haben. Bis zur 49. Minute konnte der HBW seinen 6-Tore-Vorsprung halten – 24:18 für das Heimteam.
Dann kam allerdings ein Bruch ins Spiel der Gallier von der Alb. Die Gäste aus Hamm witterten Morgenluft und konnten sich Tür und Tor wieder herankämpfen. Der HBW agierte zunehmend nervöser und das Spiel drohte zu kippen. Mit einem 5:0-Lauf waren die Westfalen beim 24:23 plötzlich wieder bis auf ein Tor dran an den Schwaben.
Dann folgte die spielentscheidende Phase des Spiels. Drei Minuten vor dem Ende tankte sich Jona Schoch durch und konnte von der ASV-Abwehr nur durch ein Foul gestoppt werden. Den fälligen Siebenmeter verwandelte Oddur Grétarsson zum 25:23. Im Gegenzug schaffte es die HBW-Defensive, den Gästewurf abzublocken und so den erneuten Anschlusstreffer zu verhindern. Ein weiteres Tor sollte den Gästen dann auch nicht mehr gelingen. Der Abwehrblock der Gallier von der Alb hielt dicht, Tobias Wagner setzte Sekunden vor dem Ende mit seinem Treffer zum 26:23 den Schlusspunkt unter ein spannendes Handballspiel in der Balinger Sparkassenarena.
Entsprechend glücklich war HBW-Trainer Jens Bürkle nach dem Spiel: „Wir haben heute gegen eine Top-Mannschaft gewonnen. Wir spielen glaube ich 48 Minuten lang ganz tollen Handball mit einer guten Abwehr und guten Torhütern. Die Mannschaft hat heute toll gekämpft, emotional sehr viel reingehauen und viele Dinge wirklich gut gemacht.“